368 Tage

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19.05.2016 13:41
avatar  Edamia
#36
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Ja, wenn ich einmal anfange, eine To-do-Liste zu schreiben, fallen mir immer mehr und mehr Sachen ein ... Und wenn mehr als drei Punkte draufstehen, habe ich schon keine Lust mehr^^
Andererseits habe ich oft das Bedürfnis nach einer klaren äußeren Struktur. Vielleicht, weil sich in mir drin alles so "schwammig" anfühlt, weil es mir schwer fällt, Entscheidungen zu treffen (z.B. "jetzt tue ich das und das.") und dann auch dabei zu bleiben.

Langfristig wünsche ich mir einige ritualisierte Abläufe, z.b. die Gestaltung des Morgens an freien Tagen und die des Abends. Aber bis jetzt halte ich das ja eh nicht ein. Doch im Moment habe ich die Hoffnung, dass da irgendwann das Achtsamkeitstraining fruchtet und ich mich nicht mehr so leicht von meinen Launen ablenken lasse. (Ja, ab und an übe ich ein bisschen ...)

Heute habe ich bis jetzt noch nichts geschafft außer ein bisschen Gymnastik und einem ausgiebigen zweiten Frühstück, aber in Anbetracht meines schlechten körperlichen Zustandes sind das schon zwei der wichtigsten Tagesordnungspunkte^^

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Akademische Grade: B.A. in Aufschieben, M.A. in Trödelei

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19.05.2016 15:02
avatar  Edamia
#37
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Wenn man sich natürlich dann beim Gymnastik machen den Nacken verrenkt und bei der Body-Scan-Übung jedes Mal nach ein paar Minuten einpennt, dämpft das dann den Optimismus wieder ... *grummel*

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29.05.2016 12:46
avatar  Edamia
#38
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Hallo allerseits,

nachdem ich angekündigt hatte, mich eine Weile vom Forum zurück zu ziehen, habe ich das auch gemacht. Ich muss sagen, das hat mir sogar ganz gut getan. Man kann stundenlang über seine Probleme und seine Änderungsstrategien schreiben oder aber es einfach angehen.
Ein paar Mal ist mir das "Angehen" in der Zwischenzeit mehr oder weniger gelungen. Aber ganz so einfach ist es dann natürlich auch nicht; darum bin ich wieder hier.

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Ich habe ja schon öfter die "Alkoholiker-Parallele" gebracht, und nachdem ich gestern wieder einen Tag weitgehend "verschwendet" habe und dann abends ein Alkoholiker-Drama angeschaut habe, fand ich diesen Vergleich wieder ganz passend.

Ja, ich habe häufig mit Depressionen zu tun, die mir Lust, Energie und Lebensfreude rauben. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Manchmal geht es mir gut, meine Stimmung ist neutral und körperlich bin ich fit - und hänge trotzdem den ganzen Tag untätig herum.
Die letzte Woche z.B. ist mein Depressionslevel niedrig. Dennoch ist meine Wohnung grade wieder in einem unhaltbaren Zustand, weil ich das Notwendige von einem Tag auf den nächsten schiebe.

Nun, ich denke, das lässt sich hauptsächlich mit Gewohnheit erklären. Den berühmten "eingeschliffenen Bahnen" im Gehirn. Das "Nichtstun" ist irgendwie über viele Jahre zu meiner Lebensnormalität geworden. Jede Abweichung kostet viel Überwindung, und ständig drohe ich in die alten Gewohnheiten zurückzufallen.

Dieses Anheften an altgewohnte "Rituale" (wie z.B. morgens an freien Tagen stundenlang die Schlummertaste des Weckers zu drücken, anstatt aufzustehen) ist so stark, dass ich den Begriff "Sucht" an dieser Stelle nicht so fehl am Platz finde. Ich will es mal "Faulsucht" nennen, weil dieser Begriff kurz und prägnant ist, auch wenn es sicher etwas komplexer ist.

Jedenfalls ist mir klargeworden, dass ich, neben einer Erkrankung, die mir das Leben erschwert, ein gewaltiges Verhaltensproblem habe, mit dem ich mir das Leben erst recht vollends zerstöre. Meine "Sucht" liegt "nur" darin, meine Lebenszeit im Bett, vorm Fernseher oder mit "Zeittotschlagen" im Internet zu verbringen; die Auswirkungen auf Körper und Finanzen sind freilich längst nicht so zerstörerisch wie z.B. Alkohol- oder Spielsucht, aber die Auswirkungen auf mein Leben sind immer doch verheerend genug (körperlicher Abbau, finanzielle Abhängigkeit, Verlust sozialer Kontakte, schlechte berufliche Perspektive).




Wäre ich ein Alkoholiker, ginge es darum, nicht zu trinken. Nicht aus Gewohnheit und auch nicht, wenn sich Suchtdruck meldet.
Und mein Leben so zu gestalten, dass der Alkohol immer weniger "wichtig" wird.

Bei mir geht es darum, nicht untätig zu sein außerhalb angemessener Schlafzeiten und Erholungsphasen. Sondern meine Zeit mit sinnvollen und hilfreichen Aktivitäten zu füllen. Nicht unangemessen viel Zeit im Bett, vor der Glotze oder mit wenig nützlichen Tätigkeiten zu verbringen. Nicht aus Gewohnheit und auch nicht, wenn ich einen "Sog" dahingehend bzw. einen Widerstand gegenüber sinnvollen Aktivitäten verspüre.



Ich weiß nicht, ob mir dieser Vergleich etwas bringt. Ich weiß nur: Ich bin im Arsch, doch niemand kann mir helfen außer ich selber. Denn ich trage die Verantwortung für mein Leben.

Schade, dass es keine "Anonymen Antriebslosen" - Selbsthilfegruppe gibt ...

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29.05.2016 23:38
#39
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Zitat
Schade, dass es keine "Anonymen Antriebslosen" - Selbsthilfegruppe gibt ...



Oh ja, Edamia, da hast du sowas von Recht.
Wie müsste so eine Gruppe deiner Meinung nach aussehen?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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30.05.2016 00:40
avatar  Edamia
#40
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Ich weiß nicht, das war halt so ein Gedanke. Erfahrungsaustausch und gegenseitige Motivation, so wie hier auch, würde ich sagen. Nur halt in real.

... und wieder weg.

Ich möchte erst wieder schreiben, wenn sich in meinem Leben signifikant etwas verändert hat. Denn theoretisiert habe ich ja inzwischen wohl genug.

Bis hoffentlich bald!

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