Die "Anonymen Antriebsgestörten"

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31.05.2016 11:16 (zuletzt bearbeitet: 31.05.2016 11:19)
avatar  Edamia
#1
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Hallo liebe Mitbetroffene,

mein Name ist Edamia und ich habe eine Antriebsstörung.

Aus eigenem Interesse eröffne ich diesen Thread im Sinne eines "Selbsthilfe-Threads", der dem Erfahrungsaustausch von Menschen mit einer Antriebsstörung dienen soll.

Jeder soll darin einfach erzählen können (wenn er möchte), was ihn gerade bewegt, von Rückschlägen und Fortschritten, Plänen und Ideen, Ängsten, Sorgen und Glücksmomenten. Dies soll uns gegenseitig helfen und motivieren, unser Leben aktiver und bewusster zu gestalten, um unseren Alltag besser bewältigen zu können.

Die Anlehnung an die "Anonymen Alkoholiker" ist bewusst gewählt, da meiner Erfahrung nach eine Antriebsstörung, ähnlich wie eine Sucht, das Leben stark beeinflussen und beeinträchtigen kann. Und wie das Widerstehen der Sucht nach Alkohol ist auch der Umgang mit der Antriebsstörung eine tägliche und lebenslange??? Aufgabe.

Wie die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker den Mitgliedern dabei helfen soll, mit dem Trinken aufzuhören bzw. trocken zu bleiben, so hoffe ich, dass ein gemeinsamer Thread von Forumsteilnehmern, die an einer Antriebsstörung leiden, den Beteiligten dabei helfen kann, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Ich bin gespannt, ob jemand Interesse hat.


Viele Grüße, Edamia

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Akademische Grade: B.A. in Aufschieben, M.A. in Trödelei

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31.05.2016 19:23
avatar  Wolfram
#2
Wo

danke Edamia,

ich bin zwar auch etwas antriebsgestört, aber nicht nur.
Haben Menschen, die nichts haben, eine Verlustangst ---- ?
Wenn ich auch manchmal Vergleiche mit den Alkoholikern ziehe, so gefällt mir das System bei den anonymen Alkoholikern garnicht. Wir hatten das in unserer Messiegruppe auch mal so gemacht bis ich herausgefunden habe, dass dort die eigene Verantwortung auf andere abgeschoben werden soll.
Ja, man kann durch Wiederholungen und der Gemeinschaft erreichen, keinen Alkohol mehr zu trinken, aber die ursachen, die ähnlich wie bei Messies sind, werden da nicht besprochen.
Mein Schwager, der bei den anonymen Alkoholikern war, ist mit 63 Jahren gestorben. Aus meiner Sicht wegen mangelhaftem Selbstbewußtsein. Ich habe deshalb 3 Jahre später die Messiegruppe verlassen, weil ich dort die eigene Verantwortung nicht mehr bei den anderen gesehen habe. Und bin in die Selbstbewußtseinsgruppe gegangen.

Es reicht nicht, zu sagen, ich bin antriebsgestört, es müssen auch die ursachen gefunden werden.

viele Grüße
Wolfram


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31.05.2016 22:29
#3
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Moderator

Das einzig Gute an den Sitzungen mit den AA oder einer anderen 12-Schritte-Gruppe ist der Satz:
"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, zwischen beiden zu unterscheiden."

Wie kann man einen gestörten Antrieb mit einer Sucht gleichsetzen? Das klingt für mich eher so nach der Meinung: "Sich zu nichts aufraffen können, ist eine Ausrede", oder: "ein fehlender Antrieb ist eigentlich eine larvierte Sucht".

Ich gehe davon aus, dass es nur an ein 12-Schritte-Programm angelehnt werden soll, weil es auch bei einer Nicht-Sucht helfen könnte. So eine Art Struktur in den Alltag einzubauen, soll helfen. Dann wäre ich mal gespannt auf die 12 Schritte! Wie sehen die bei einer Antriebsstörung aus?

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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02.06.2016 18:09
#4
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Naja, mit den ganzen Psychischen Sachen ist auch Vorsicht geboten. Auch was Therapien, Medikamente usw etc pp betrifft. Es ist ja auch noch nicht alles wirklich erforscht, weil es nun mal ne komplizierte Angegelegenheit ist. Außerdem stammen unsere ganzen psychiatriesachen, Behandlungen, Therapien, Definitionen in Büchern usw noch aus der NS Zeit, man ist in DE da noch sehr rückständig, auch die ganzen Psychiatriegesetze auch. Hatte mal nen guten Freund, in Speyer, der sah die ganzen psychischen Sachen inkl Behandlungen genauso kritisch. Seine Frau ist auch psychisch krank und lässt sich aus dem Grunde nicht mehr behandeln. Irgendwann hab ich den Kontakt zu ihn abgebrochen, er war auch auf Facebook in meiner Liste, ich sah eine Statusmeldung von dem, wo er bekanntgab, dass er eine Freundin blockiert hat, weil sie geschrieben hat, dass sie Krebs hat. Hätte ich von ihn nicht gedacht, aber der will keine Krebskranken in seinen Umfeld. Auf Youtube hat der nen eigene Channel als der Griesgram, da macht er immer einen auf Humanisten...


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02.06.2016 20:58
#5
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Hallo Edamia, hier bin ich!

Der Vergleich mit der Sucht, die man immer nur für einen weiteren Tag aus dem Leben verbannt, den finde ich prima.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich kremple mein Leben um, werde zum Cleanie, schaffe alles und mache 20 Jahre so weiter und überhaupt bist zum Ende - hm. Das bedrückt mich beim bloßen dran Denken!

Aber nur heute ...
Nur heute geht!
Heute schaffe ich es, das was heute anliegt zu erledigen. Heute schaffe ich es, etwas loszulassen!
Das klingt irgendwie gut.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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