Ich will (nichts) ändern

16.10.2016 14:07
#1
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Moderator

Motivation heißt es immer wieder, und wir wollen unser Zuhause ändern. Warum wollen wir das? Damit kein anderer erfährt, wie es in uns aussieht, wie es in unsererm Zuhause aussieht? Oder weil wir die Dinge finden wollen, die wir sonst doppelt und dreifach kaufen, weil solch ein Durcheinander herrscht. Wenn es der zweite Punkt ist, dann wollen wir wirklich etwas ändern, denn die Meinung anderer sollte nicht unsere Wohnung auf den Kopf stellen.

Will ich mich wirklich ändern? Nein. Ich will nicht abnehmen aus Angst, hinterher noch mehr zu wiegen als jetzt. Ich könnte zum Krankenhaus fahren und die bitten, meinen Magen zu operieren, damit ich mich überhaupt traue, abzunehmen. Aber nur, wenn ich mein Essverhalten wirklich auf Dauer ändern will. Ich weiß, dass ich das nie durchhielt, und will es daher nicht. Also will ich mich selbst schon mal nicht ändern. Will ich die Wohnung ändern? Ja schon, aber das Problem ist das selbe: Ich weiß, wenn mal Ordnung herrscht, hält die nicht lange an. Irgendwann sammelt sich wieder so viel an, dann muss ich wieder so viel weg bringen. Das Wegbringen ist einmal ein logistisches Problem und einmal ein verwaltungstechnisches. Da müssen Termine gemacht werden, da müssen Kisten ins Auto geladen werden usw. Ist mir zu viel Arbeit. Die muss aber gemacht werden, sonst ändert sich nichts.

Wahrscheinlich ist es die Bequemlichkeit, die mich sagen lässt: Nein, ich will nichts ändern. Die schlechten Erfahrungen und Erwartungen, die ich habe: Das werde ich als Verlust empfinden, obwohl es keiner ist. Dann werde ich die Sachen neu kaufen, die ich weg gebracht habe, was zusätzliche Kosten verursacht. Wenn ich heute was nicht finde, kaufe ich es neu. Wenn ich keine Unordnung mehr habe und weiß, was ich neu kaufen muss, dauert es nicht lange, und es häuft sich neues Chaos an.

Gemessen an meiner gerade erst ausgedachten Methode, Gründe zu finden, warum Schluss ist mit Sammeln, weiß ich eigentlich genau, das sind alles Ausreden. Ich will schon was ändern, nur der Weg ist mir zu unbequem. Ich muss Entscheidungen treffen, die mir vielleicht auch weh tun. Das und das Teil habe ich damals so gerne angezogen. Was ist wenn ich abnehme und das würde wieder passen. Der und der Pulli war so lange verschwunden, ich hatte sie vermisst. Wenn ich diese Größe weg gebe, ärgere ich mich vielleicht... An dieser Stelle sage ich dann energisch: Stopp! Selbst wenn ich abnehme, würde ich mich über neue Sachen mehr freuen als über die alten, die Platz im Schrank weg nehmen. Die Schränke reichen schon lange nicht mehr aus. Höchste Zeit, dass was weg kommt. Außerdem, wenn das eh nur vorübergehend ist, kann ich ja Gürtel durch die Hosen ziehen und den Ausschnitt vorübergehend enger nähen, damit sie nicht von den Schultern rutschen.

Man muss einfach erkennen, was Ausreden sind und was wirklich dagegen spricht, die Dinge los zu werden. Das habe ich auf meiner Seite (s. u.) ganz genau erkannt und aufgeschrieben: Wir müssen die Gründe suchen und angeben, aus denen wir die vielen Sachen los werden wollen. Dagegen spricht alles, was sie behalten will, mit immer schwächerer Stimme. Ich glaube, ich habe eine bahnbrechende Lösung gefunden, und bin dabei, sie zu befolgen, sprich Sachen für Oxfam und Sozialkaufhäuser zusammen zu legen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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16.10.2016 14:51
avatar  Wolfram
#2
Wo

danke Draculara,

ich habe noch einen anderen Grund, etwas zu ändern, was ich hier nicht sagen will. Im Augenblick sieht es aber so aus, dass ich in einer Aufräumzeit nicht mehr hier schreiben kann. Ich bin da nicht so schnell wie Du.
Ich habe auch mal überlegt, dass ich einen Platz brauche, wo ich die Sachen für Bares für Rares hinlege und einen anderen Platz, wo ich vorübergehend wegzuwerfende Sachen sammle. Ich kann ja nicht wegen jedes Einzelstücks zum Abfallhof fahren. Ja woher den Platz nehmen, wenn keiner vorhanden ist.
Ich habe mir heute die Bilder des Forums alle angesehen. Ich wundere mich, wie leer die meisten Wohnungen doch sind. Ob die nach einer Aufräumaktion entstanden sind, frage ich mich. Haufenweise leere Wände. Da könnte man Schränke hinstellen und der Rest wäre im Schrank verschwunden. Ja, woanders kann ich auch aufräumen, wenn Platz vorhanden ist.

viele Grüße
Wolfram


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16.10.2016 19:59
#3
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Moderator

"Wenn ein unordentlicher Schreibtisch ein Zeichen für einen unordentlichen Geist sein soll, wozu ist dann ein leerer Schreibtisch ein Zeichen?" (Albert Einstein)

@ Wolfram: Du sammelst also alles, was entsorgt werden soll. Wenn genug für eine Wagenladung zusammen gekommen ist, kannst du es ja gleich ins Auto tun. Und dann zum Wertstoffhof oder zur Müllhalde fahren, je nachdem. Vielleicht wäre "der Trödeltrupp" eher was für dich, da käme evtl. mehr Geld dabei raus? Oder versuch doch mal, beim Flohmarkt was los zu werden. Wenn wir das vorher gewusst hätten, dass heute so schönes Wetter war, hätten wir auch schon was verkauft. Für Überdachung wäre nämlich dann kein Platz mehr im Auto. Wir fahren dann zu Fairkauf, da gibt es 3 Kaufhäuser in unserer Stadt. Weil die Sachen alt und getragen sind, werden wir die wohl nur dort los.

Lohnt also die Überlegung, einen Teil beim Flohmarkt zu verkaufen, und dort kann man ja feilschen, die Kunden versuchen runter zu feilschen, du sagst, die Sachen sind aber alle noch heile, und gehst nur die Hälfte runter. Dann versucht man sich in der Mitte zu treffen. Ich meine beim Flohmarkt erzielt man noch den besten Preis.

Viele Grüsse
Draculara

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