Vorzeigbar sein wollen

  • Seite 1 von 5
26.11.2016 06:30 (zuletzt bearbeitet: 26.11.2016 06:32)
avatar  Mute
#1
Mu

- ich bin mir unsicher, ob dieser Bereich hier richtig ist.-

Hallo allerseits,
mein letzter Besuch hier im Forum ist sehr lange her. Das hatte verschiedene Gründe, der wichtigste ist wohl einfach das Leben an sich.

Mein Werdegang damals bei der Anmeldung war, sehr kurz gefasst, dass ich meine Wohnung vor einem Umzug professionell entrümpeln ließ. Das hat mir auch sehr geholfen, denn es sorgte einfach für einen Einschnitt und Neuanfang. Natürlich heißt das nicht, ich wäre plötzlich kuriert. Es ist immer wieder ein Akt, mich zu motivieren, aufzuräumen. Es liegt vielleicht auch teilweise an meinem Hang zu Depression. Diese habe ich aber relativ gut im Griff. Zwar lähmt mich häufig Antriebslosigkeit, aber immerhin verfalle ich nicht in einen "richtigen" depressiven Zustand.

Ein Jahr nach dem Umzug wurde dann meine Beziehung durch meine Partnerin (ja, richtig....) beendet. Fast zwei Jahrzehnte meines Lebens musste ich nun in Frage stellen. Sicher hat auch mein Messiedasein mit dazu beigetragen. Ich denke, sie hatte keinen "Respekt" mehr mir gegenüber oder besser,keine Achtung mehr. Naja, es ist sicher auch schwer zu verstehen und zu ertragen. Aber dass es gerade jetzt, nach meinem Neuanfang, nicht mehr zu retten war, hat mich zusätzlich getroffen.

Es war eine schwere Zeit. Ich habe aber weiter funktioniert, bin nicht in ein tiefes Loch gefallen (aber ein Loch war da). Das Chaos in der Wohnung hält sich soweit in Grenzen, dass es beherrschbar und schnell zu beseitigen ist - wenn ich Antrieb finde. Ich bin im Beruf irgendwie professioneller geworden und lasse die Dinge nicht mehr so nah an mich ran.

Es gibt auch eine neue Beziehung, die natürlich keine Ahnung hat und.... ich weiß nicht, ob ich je darüber reden möchte. Da ist natürlich die Angst, dass dies zu einer Trennung führen könnte. Vor allem, weil die Beziehung davor wohl auch leicht problematisch in Hinsicht Ordnung war.

Ich versuche, daraus meinen Antrieb zu ziehen, mich noch besser in den Griff zu bekommen. Mit einer Motivation im Hintergrund fällt es mir immer leichter... Ich glaube, ich bin es mir sonst irgendwie nicht wert.

Einen Putzplan zu folgen, fällt mir sehr schwer. Es gibt da auch nur zwei Tage in der Woche, an denen ich etwas tun kann. Die anderen sind so voll, dass mir die Kraft meistens fehlt.


Das war es erstmal. Ich werde versuchen, jetzt hier wieder mehr am Ball zu bleiben. Aber es ist Weihnachtszeit und da ersticke ich in Arbeit und Erschöpfung....
Und auch wenn ich hier lange nicht aktiv war, so hat es mir damals trotzdem sehr geholfen, überhaupt einmal einiges loswerden zu können. Danke dafür!


Gruß,
Mute
(Auf dem Handy getippt...ich hoffe, die doofe Korrektur hat nicht zu oft zugeschlagen)


 Antworten

 Beitrag melden
26.11.2016 12:35
#2
Ma

Hallo Mute. schön, dass du wieder da bist und nicht aufgegeben hast, immer wieder aus deinem schwarzen Loch herausgekrabbelt bist.
Dass du in deiner neuen Beziehung jetzt Angst hat darüber zu reden, kann ich mir gut vorstellen.

Lg Maria Magdalena


 Antworten

 Beitrag melden
26.11.2016 12:44
#3
Ma

Antriebslosigkeit, Depressionen all das kenne ich leider auch viel zu gut.
Eine große Veränderung in meinem Leben war und ist das loslassen. Entmüllen, wegschmeißen, auch negatives Denken, falsche Freunde und Dinge und Personen, die einem unnötig Energie und Zeit rauben.
Wenn man an alles nur festhält, dann kann nichts neues kommen. Es ist kein Platz für neues und Gutes, da das negative zu viel Beachtung geschenkt wird.
Das alles sind schwere und steinige Schritte , doch sie führen in ein leichteres und freieres Leben.
War deine Freundin, denn schon bei dir zu Hause?
Dass von der Seele schreiben wird dir helfen, deine Gedanken zu ordnen und dir einfach Druck nehmen.
Mach weiter so

Lg Maria Magdalena


 Antworten

 Beitrag melden
26.11.2016 13:03
avatar  Hatifa
#4
avatar
Moderator

Antriebslosigkeit ist auch mein großes Thema - nicht unbedingt das Festhalten. Aber aufraffen und tun, da tu ich mich oft noch schwer.


 Antworten

 Beitrag melden
26.11.2016 13:24 (zuletzt bearbeitet: 26.11.2016 13:26)
avatar  Mute
#5
Mu

Vielen Dank für eure Antworten...
Es ist wirklich schön, diese belastenden Gedanken einfach einmal loszuwerden.

Nein, meine Freundin war bisher noch nicht bei mir - was allerdings diverse Gründe hat. Die Beziehung ist auch noch sehr frisch und es ist für mich logistisch einfacher, zu ihr zu fahren, als umgekehrt.

Bei mir wäre tatsächlich in kurzer Zeit alles vorzeigbar, worauf ich schon stolz wie Oskar bin😉 ... Aber ich war jetzt auch krank (bin noch immer nicht fit) und habe da natürlich nichts geschafft, weshalb jetzt wieder Kleidung überall herumliegt etc. Verglichen mit früher ist das aber eine unfassbare Verbesserung. Sie ist noch dazu ein sehr disziplinierter und ordentlicher Mensch, was ich für mich natürlich als Anlass nehme, zumindest ein wenig ihrem Beispiel zu folgen.

Meine Ex war vor Kurzem bei mir und meinte als Kommentar zu meiner Wohnung: Wow, da hast du dich aber enorm gesteigert. - Ich fand den Tonfall zwar etwas herablassend, aber versuche natürlich auch, Genugtuung und Zufriedenheit mit mir selbst daraus zu ziehen.

Es gab früher Zeiten, da bin ich wie ein Zombie nur zur Arbeit gegangen. Um diese Zeit herum habe ich nur vor mich hin vegetiert. Zu erschöpft, um irgendetwas zu tun. Fassade pur.... Meine Energie hat nur dafür gereicht.

Inzwischen habe ich mehr Freude an allem, habe sogar wieder angefangen, mich künstlerisch zu betätigen. Doch diese Antriebslosigkeit ist durchaus noch oft da. Nur eben nicht mehr ganz so dominant wie früher. Ein Rezept dagegen habe ich nicht wirklich, auch wenn ich mir einbilde, dass meine veränderte Ernährung damit durchaus etwas zu tun hat.


Gruß,
Mute


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!