Hilfe benötigt....

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04.05.2017 08:45
avatar  Anneli
#16
An

Hallo Tom (interessanter Nick, den du da gewählt hast, bist du so ein Typ, der wie ein Tornado durchs Leben schießt?),

ich denke, wir nehmen dich jetzt einfach mal als Bezugsperson, gerade weil du ungebeten in seiner Wohnung warst (damit bist du unentschuldbar in seine Privatssphäre eingedrungen, hast also etwas gut zu machen und Abbitte zu leisten ), weil du so flapsig warst und selbst gemerkt hast, dass das daneben war (hey, nicht jeder hat ein Gespür dafür, wenn er etwas falsches macht) und nicht zuletzt, weil du nicht immer zur Familie gehört hast (ich denke, das könnte unter Umständen der wichtigste Punkt sein).

"Wir", ist ein Wort, dass du für den Moment bitte vergessen solltest, es sei denn, du meinst mit "wir" explizit deinen Schwager und dich. Also kein "wir machen uns Sorgen um dich" sondern lieber ein "ich mache mir Sorgen um dich". So, und dann musst du im Vorfeld entscheiden, ob du wirklich bereit bist, ihm zu helfen. Unter Umständen ist das mit körperlicher und seelischer Arbeit verbunden, dein Lohn strebt gegen Null und es ist nicht gesagt, dass es dir gelingt.

Zwei Infos brauche ich noch, nämlich wie alt dein Schwager so in etwa ist und wie viel älter du so in etwa. Wie groß also die Altersdifferenz zwischen euch ist und zum zweiten, was ihr so beruflich macht. Ich speichere jetzt erst mal ab, damit du jetzt schon was zum Nachdenken hast.

GLG und uns allen einen wunderschönen Tag,
Anneli


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04.05.2017 09:29
avatar  Anneli
#17
An

So, und dann gehen wir mal ins Eingemachte. Jeder von uns, der hier betroffen ist, hat irgendwann einen Knacks abbekommen und das Messietum ist nur ein Symptom dessen, etwas was deutlich macht, wie es in uns drinnen aussieht. Das muss nicht immer ein riesiges Trauma gewesen sein, für manch einen reicht schon ein kleines.

Ich selbst bin das vierte von vier Kindern und ebenfalls ein Nachzügler. Als ich angefangen habe zu denken, konnten meine Geschwister schon lesen, schreiben, rechnen und haben sich teilweise schon auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet. Mit den Begabungen war es ähnlich. In allem waren sie besser als ich und es braucht eine Zeit, bis man versteht, dass das ganz natürlich ist (weil sie eben um so vieles älter waren) und nichts über das eigene Können aussagt. Wenn also dein Schwager nicht ganz blöd ist (und somit nicht gemerkt hat, dass die anderen schon viel weiter sind als er), könnte dieser Umstand alleine schon gereicht haben, um ihm sein Selbstbewusstsein zu nehmen.

Der nächste Punkt ist seine imaginäre Freundin. Mein erster Gedanke ist dabei, dass er entweder das Gefühl hat, zu alt zu sein um keine Freundin zu haben oder dass er schwul ist und sich noch nicht outen kann oder will (vor euch und/oder vor sich...für manche Leute ist das selbst in der heutigen Zeit leider immer noch ein Tabuthema). Egal wie, mit diesen Zähnen wird er schwer eine Freundin oder einen Freund finden. Bei aller Liebe, aber es hat ja alles Grenzen.

Wie auch immer, dein Schwager braucht einen Freund, dem er sich anvertrauen kann und der dann trotzdem noch zu ihm steht. Also würde ich an deiner Stelle, wenn du dir ganz sicher bist, dass du ihm helfen willst, mich zu allererst bei ihm in aller Form entschuldigen, dass ich seine Wohnung betreten habe. Als Wiedergutmachung könntest du ihn zum Essen in ein Restaurant (neutraler Boden) einladen, nur ihr zwei. Und dort kannst du ihn ansprechen und danach zuhören. Du kannst dich bei der Gelegenheit auch dafür entschuldigen, dass du ihn angeflapst hast und ihm sagen, dass es dir leid tut und dass du ihn nicht verletzen wolltest, sondern einfach nicht wusstest, wie du damit umgehen sollst. Ehrlichkeit ist hier das Schlagwort. Wenn du ehrlich zu ihm bist, wird es ihm leichter fallen, sich dir gegenüber zu öffnen. Gut zuhören!

Wenn dann irgendwann Schlagworte fallen wie: "Ich möchte es ordentlicher haben/bessere Zähne haben/mit dem Alkohol aufhören o.ä.", nimm ihn beim Wort und überlegt gemeinsam, wie ihr das gemeinsam hinbekommen könnt. Bedenke bei allem, wie du gerne angesprochen werden würdest, wenn du in gleichen oder ähnlichen Krisen stecken würdest.

Vielleicht sehnt er sich nach Hilfe und Verständnis, vielleicht ist er auch stachelig wie ein Igel. Egal wie, sei ihm einfach ein Freund!

GLG und uns allen einen wunderschönen Tag,
Anneli


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04.05.2017 14:19
#18
To

Also, der Nick.....ich bin begeisterter Motorradfahrer und Schrauber....
Jo, da der Junge echt mir, und in der Welt fehlen würde bin ich natürlich bereit Zeit, und wenn´s notwendig ist auch Geld, zu investieren. Der Lohn wäre das ich sehe, wie er wieder klar kommt, das reicht vollkommen. Schwager: alter= 32 Jahre, Beruf= Zerspannungsmechaniker. Ich: alter 45 Jahre, Beruf= Excellence Coach, ich bin von der Ausbildung her Industriemechaniker mit Fortbildung zum Meister, habe mich auf Instandhaltung mit SAP spezialisiert und bin Berater für Instandhaltungseinheiten in einem großen Konzern (viel Text....wenig Inhalt! ). Also bin ich gut 13 Jahre älter, bin aber schon 20 Jahre mit seiner Schwester verheiratet und seit 25 Jahren mit Ihr zusammen. Ich kenne meinen Schwager also seit er ca. 6-7 Jahre alt war. Wobei er da natürlich nicht wirklich auf meiner Wahrnehmungsliste stand, da seine Schwester eher in meinem Fokus war....
Er hat einen Bruder, der ist mein Jahrgang und eben eine Schwester, die ist gute 10 Jahre älter. Wie also seine Kindheit war, wie seine Eltern zu ihm waren, oder er in der Schule klar kam, keine Ahnung. Ich weiß das er ein durchschnittlicher Realschüler war und sein Geschwister die selbe Schule besucht haben. Ein wichtiger Punkt der letzten 2 Jahre könnte sein, dass sein Vater vor 2 Jahren verstorben ist. Was Homosexualität angeht, so bin ich mir sicher, er weiß das es in der Familie (Geschwister und ich, Mutter, keine Ahnung...) kein Problem wäre, wir sind alle eher alternativ eingestellt. Es sieht in der Tat so aus, dass seine Clique so langsam komplett unter der Haube landet.
Ich werde das mit dem Essen umsetzen denke ich, ich habe ihn schon für diese WE um ein Gespräch gebeten, zwar eigentlich um anstehende Arbeiten am und um das Haus zu planen, aber es muss ja nicht dabei bleiben. Meine Idee wäre es, die Geschichte so anzufassen wie ich es am besten kann und gewohnt bin. Wir könnten ein Projekt daraus machen, mit ihm als Projektleiter und mir in seinem Team. Wir könnten einen Projektauftrag erstellen, in dem wir festlegen was "Er" erreichen will und wie wir das am besten für ihn erreichen können. Dann erstellen wir einen Ablaufplan mit Meilensteinen und einer Deadline, die er selbst festlegt. So wäre der Ablauf in seiner Hand und jeder Erfolg wäre sein persönlicher, ich würde ihn nur unterstützen bei Aufgaben die er bewusst an mich überträgt. So könnte man das Finanzielle und die Wohnung angehen. Alkohol und Gesundheit sind dann evtl. einfacher, wenn das gut lief.
Klingt das nach kompletten Quatsch, oder ist es sinnvoll?
Ich hoffe mein Text ist nicht zu Wirr geschrieben.....
LG Tom


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04.05.2017 14:40
#19
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Moderator

Hallo Tom,

klingt nach nem Plan, und wenn du so auf ihn zu gehst, fühlt er sich evtl. überrumpelt. Da sollte man ganz vorsichtig vorgehen, vielleicht erst mal bei der Wohnung bleiben. Das mit dem Alk usw. weiß er sicher selber, und wenn er drauf angesprochen wird, fühlt er sich evtl. angegriffen. Ganz vorsichtig eins nach dem anderen. Was jeder sieht, zuerst ansprechen, und vielleicht machst du den Vorschlag, ihm zu helfen, wenn er dir sagt, was du machen sollst. Nicht einfach alles zusammenkarren, sondern er muss den Eindruck haben, dass er sagt, wo es lang geht. Das ist ganz wichtig bei Messies, ihn nicht zu irgendwas überreden, was weg soll.

Grundsätzlich ist die Idee zum Gespräch gut. Man sollte nur nicht holterdipolter mit der ganzen Tür ins Haus fallen. Er weiß selber, dass er viele Baustellen hat, und muss sich entscheiden, auf welcher er zuerst arbeitet. Vielleicht sollte das erst mal raus gefunden werden, was er primär verändern möchte, dann könnt ihr einen Plan ausarbeiten, wer was macht.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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04.05.2017 14:49
#20
To

Naja, ich wollte jetzt kein Flipchart auspacken und ihn überlabern....
Ich habe nur zusammengefasst, was ich mir vorstellen könnte, bei einem positiven Gesprächsverlauf und wenn er konkret um Hilfe bittet. Ich meinte auch nicht alles auf einen Schlag, sondern so wie er es will. Wenn es nur die Wohnung ist, dann ist das doch auch ein riesen Schritt finde ich. Mit Glück zeigen ihm Erfolge, das er viel mehr schafft als er sich zutraut!
LG Tom


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