nimm bitte ganz schnell die Trennung von deiner Freundin wieder zurück! Das ist nicht bloß Selbstbestrafung (was gaaar nichts bringt), sondern auch unfair deiner Freundin gegenüber!!! Sie liebt dich - hoffentlich - so, wie du bist.
Vielleicht findet ihr gemeinsam einen Weg dich wieder in die richtige Spur zu setzen. Ich bin selbst seit mehr als zwei Jahren mit einem Extrem-Cleanie zusammen und es geht wunderbar. Er toleriert nicht nur mein Chaos, sondern hilft mir auch sehr einfühlsam meine Situation zu verbessern. Wir haben getrennte Wohnungen, was mögliche Reibungsflächen ausschließt.
Deine Frage, wann es angefangen hat, finde ich sehr spannend. Ich gehe ihr auch gerade nach mit Hilfe einer Psychotherapie (Messie-Syndrom ist von der Kasse nicht anerkannt, aber Depression und Burnout schon 😉). Die Meinungen gehen auseinander, ob die gewonnenen Erkenntnisse für die Gegenwart helfen. Ich denke sie tun es, wenn ich mit der Vergangenheit Frieden schließen kann.
Sie hat auch völlig unverständlich reagiert... Aber ich kann nicht anders. Heute ist wieder die Arbeit über mich herein gestürzt und nun sitze ich zuhause und trinke eine Flasche Sangria... währenddessen weiter heulen und dabei in kleinen Schritten Ordnung machen: Wäsche anstellen und die Spülmaschine eingeräumt.
Aber ich kann diese kleinen Dinge nicht schätzen, weil das eigentlich alltäglich sein sollte. Und ich darüber nicht zum großen Ganzen komme.
Jetzt räume ich meinen ganzen Pappmüll zusammen - meine Bekannte geht gleich vielleicht mit mir zum Container... derweil weiter trinken zu lauter Musik...
Ich habe eben ein Angebot von einem Freund bekommen, der selbst Messi ist. Wenn ich alles in blaue Säcke packe, fährt er es mit mir zum Entsorger. Der nimmt für 500 l insgesamt 15 Euro. Das wären etwa 8 volle Säcke bzw 15 halb volle Säcke. Eine Kombi-Kofferraumladung!
Ich habe nun überlegt: Ich könnte jeden Tag 30 Minuten lang blaue Säcke packen und sie in einem Zimmer deponieren. Und wenn er Zeit hat, fahren wir dann zum Entsorger und bringen 2 oder 3 Ladungen weg. Und dann ist ja schon viel geschafft!
heulen kann befreiend sein, es kann aber auch zu Selbstmitleid führen. Befreiung ist prima, Selbstmitleid zieht nur weiter runter und vertreibt hilfreiche Freunde. Geh lieber ein bisschen spazieren. In der Natur sein bringt dich auf andere Gedanken, du kannst besser entspannen. Auf dem Weg kannst du gleich was zum Müll mitnehmen.
Das Leben besteht hauptsächlich aus kleinen Schritten. Und wir können sie nur einzeln gehen. Stell dir ein Schulkind vor, dem man am ersten Schultag erklären würde, was ihm in den nächsten dreizehn Jahren bevorsteht. Das Kind würde nachhause laufen und die Decke über den Kopf ziehen. Zum Glück denken Schulkinder höchstens bis zum nächsten Zeugnis. Und dann haben sie plötzlich eines Tages ihren Abschluss in der Tasche. Geh genauso vor: Konzentrier dich auf jeden einzelnen Schritt, den du voran kommst. Achtsamkeit heißt das Stichwort. Und eines Tages guckst du deine Wohnung an und sagst 'coole Wohnung'. Oder deine Freundin sagt das. Wenn du bereit dafür bist, wirst du nämlich auch wieder eine nette Freundin finden. Da bin ich mir ganz sicher!
Mach einfach den ersten Schritt. Einen einzigen. Mehr musst du nicht (darfst du aber😉) Grüße von der Kräuterfrau
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