Die Europaeische Philosophie hinter dem Messie Dasein

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17.08.2017 01:06 (zuletzt bearbeitet: 17.08.2017 01:06)
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#6
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@Draculara @Jennifer

Liebe Draculara! Liebe Jennifer!

Zitat von Draculara im Beitrag #4
Wie lange dauert es, bis Messie-Syndrom als Krankheit anerkannt wird?


Ich glaube die nächsten 700 Jahre nicht hier in Deutschland, in der Schweiz oder Östereich denke ich wird es auch nix...

Die Pharmaindustrie würde sich wohl was einfallenlassen um daran zu verdienen, auch mit doofen Ideen die gerade in der Letzten Zeit zu beobachten sind...die Werte für Bluthochdruck wurden geändert, doch so das die noch mehr verdienen die Milliarden Schweren Arzneimittelvertreiber...

Da es in der Dunkelziffer doch Millionen gibt allein hier in Deutschland würde das dem Staat sogar teuer zu stehen kommen....? Könnte man sich ja mal krankschreiben lassen weil man gerade einen Messieanfall hat oder so?

Also die richtige Frage ist, wird jemals in Deutschland das Messie Syndrom zur Krankheit erklärt? Antwort von mir; Nie! Eher können Elefanten und Mäuse die Badehosen tauschen...

Achso du weisst ja das ich glaube das man nie geheilt ist und sein Syndrom unter Kontrolle kriegen kann eben wie ich hier im Deutschsprachigen Raum die Begriffsbildung geprägt habe mit Trockener Messie...also Trocken werden ja, davon geheilt werden? Nee ist doch keine Krankheit doch darüber könnten wir uns auch hier die nächsten Jahre austauschen...

Herzlichst

Emin


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17.08.2017 08:23
#7
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Moderator

Es ist deshalb noch nicht als Krankheit anerkannt, weil es keine Forschungsgelder für diesen Sektor gibt. Für alles Mögliche gibt es Zuschüsse vom Staat, aber für Messies, die wirklich auch finanzielle Hilfe brauchen, weil die Entrümpelung und Renovierung so teuer ist, gibt es natürlich keine. Vor allem: Es ist von staatlicher Seite her nicht möglich, in soziale Projekte zu investieren. Es gibt zwar das Jugendamt, Sozialpädagogen und Psychotherapeuten, aber kein Amt für Messies, ganz einfach, weil hierfür Investitionen nötig wären, und die Finanzierung von der Regierung nicht abgesegnet wird. Es werden ja immer Gegenleistungen verlangt, vom Messie eben das Geld, das er nicht hat.

Ansonsten ist alles, was mit der Bezeichnung "Syndrom" versehen ist, etwas, worunter der Betroffene leidet. Wer leidet, ist üblicherweise krank. Dass mit dem Gehirn was nicht in Ordnung ist, wenn man so lebt, ist allen klar. Folglich und laut Wiki ist eine Krankheit:

Zitat
ist die Störung der normalen Funktion eines Organs, der Psyche oder des gesamten Organismus. Nicht jede Störung der normalen Funktion im Organismus hat Krankheitswert. Dafür muss sie eine durch entsprechende Fachleute, wie beispielsweise Ärzte oder Psychotherapeuten, anhand definierter Kriterien zu prüfende kritische Grenze überschritten haben.

Krankheit wird oft im Gegensatz zu Gesundheit definiert. Allerdings wurde Gesundheit auch schon als idealer Zustand optimalen Wohlbefindens definiert, und Krankheit ist nicht die einzige mögliche Ursache für mangelhafte Gesundheit.[1] Die Übergänge zwischen „Gesundheit“ und „Krankheit“ sind fließend. Vieles mag letztlich einfach eine Frage der Sichtweise sein. So hat sich der Begriff Befindlichkeitsstörung für Einschränkungen des leiblichen oder seelischen Wohlbefindens ohne objektivierbaren medizinischen Krankheitswert eingebürgert. Andererseits können als krankhaft definierbare Zustände auch ohne subjektiven Leidensdruck vorliegen.

Die normale Funktion ergibt sich aus der Regelhaftigkeit der Lebensvorgänge; in unterschiedlichem Ausmaß beinhaltet sie die Fähigkeit zur Anpassung an veränderte innere und äußere Bedingungen. Ihre Beurteilung durch Menschen weist auch Abhängigkeit von deren Normvorstellungen auf.

Als Funktionsstörung kann Krankheit verschiedene Bereiche lebendigen Seins betreffen und sich in deren Wechselwirkungen entwickeln.



Zu lesen in
https://de.wikipedia.org/wiki/Krankheit

Dementsprechend ist das Messie-Syndrom auch eine Krankheit. Sie kann nur nicht adäquat behandelt werden, weil dafür finanzielle Mittel erforderlich sind. Deshalb ist die Forschung auf diesem Gebiet auch so rückständig. Es wird lieber Geld eingenommen, als ausgegeben, auch von der Regierung. (Das ist meine Meinung). Von irgendwelchen Fernsehsendern sowieso, die schlachten das nur aus auf Kosten der Messies. Forschung ist nur möglich, wenn Sponsoren und Investoren sie unterstützen. Auf eigene Kosten geht es nur bei Millionären.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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17.08.2017 08:46
avatar  Wolfram
#8
Wo

@Draculara @Messie

Sucht verstehe ich als eine aktive Handlung. Alkohol, Kaufsucht ist aktiv. Messie sehe ich eher als passiv. Es wird nichts gemacht. Alkohol kann man durch eine passive Haltung im medizinischen Sinne heilen. Willst Du einen Messie durch Aktivierung heilen können.
Könntest Du Dir vorstellen, dass Du durch Wegwerfen der Kleidung, die Dir nicht passt, geheilt zu sein?
Ich hab mal eben geschätzt, wieviel das kostet. Bei mir und den anderen 2 Mill. Messies würden das 200 Milliarden Euro sein bis jetzt. Pro Person würden dafür 150 Euro/monatlich Krankenkassenbeiträge zusätzlich anfallen.

Wie lange wird es dauern, bis es keine Kriege mehr gibt. Mit der Gefahr von Kriegen steigt auch die Bevorratung. Stell Dir mal vor, es hätte keiner Zigaretten gesammelt, dann hätte es nach dem Krieg keinen Tauschhandel geben können. Es wären dann noch viel mehr gestorben. Kriege wird es aber immer geben, wie in einer Fernsehsendung glaubhaft dargestellt wurde.
Selbst im Film Die Zeitreise war der Frieden nur oberflächlich, nur scheinbar, in Wirklichkeit war es da genauso wie heute. Es gibt Unterdrücker und Unterdrückte.

viele Grüße
Wolfram


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17.08.2017 13:13
#9
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Moderator

@Wolfram

Zitat
Sucht verstehe ich als eine aktive Handlung. Alkohol, Kaufsucht ist aktiv. Messie sehe ich eher als passiv. Es wird nichts gemacht.



Das stimmt so nicht. Wie kann sich denn was an sammeln, wenn der Messie nichts dafür tut? Wenn er nicht einkauft oder zum Sperrmüll geht, zum Wertstoffhof oder zum Flohmarkt, um die Dinge anzuhäufen, die er behält? Dafür sind Aktionen nötig, manchmal auch Kaufaktionen im Internet, aber es sind auch Aktionen, die die Wohnung zum Bersten bringen. Im Gegenteil, er muss zum Kletterexperten werden, um durchzusteigen, er kauft noch mehr, weil er in dem Chaos nicht mehr suchen kann, das sich angehäuft hat. Ich kann zum Beispiel den Schreibtisch nicht durchsuchen, weil ich dadurch alles (auch) auf den Fußboden legen müsste, damit ich überhaupt an das Innere ran komme. Genau so ist es mit dem Bett: Will ich was anheben oder runter nehmen, muss ich die Greifzange nehmen. Es macht also Aktionen nötig, zu sammeln. Das Sammeln selbst ist auch eine Aktion. Das einzige an Aktionen, was hier fehlt, ist das Entsorgen/Verkaufen/Verschenken.

Bei anderen Süchten sind es auch fehlende Aktionen, z. B. Teilnahme am Gesellschaftlichen Leben oder am Straßenverkehr, die mit der Aktion, wie beispielsweise dem Trinken oder Kiffen, einher gehen. Sie leben in einer eigenen Welt. Manche werden aggressiv, andere teilnahmslos, oder einfach nur wunderlich. Das können auch Messies, aggressiv oder teilnahmslos sein, und wunderlich scheinen sie den Nachbarn, wenn sie zufällig einen kurzen Blick in die Wohnung werfen.

Wenn es um die Definition einer Zwangskrankheit geht, kann man auch geteilter Meinung sein. Der Messie erlebt es als Zwang, aufräumen und putzen zu müssen, der Außenstehende erlebt den Messie als zwanghaften Sammler. Dass es nicht unumstritten als Krankheit gilt, verstehe ich nicht. Der Messie leidet unter den Auswirkungen des Sammelns, z. B. wenn der Schornsteinfeger oder Hausverwalter sich ankündigt. Dass es nicht nur von außen auferlegte Normen sind, die uns zu Messies abstempeln, wobei ich mich bei Nennung dieser Bezeichnung immer noch als Abschaum bezeichnet fühle, erleben wir doch, wenn wir niemanden einladen können, gewisse Dinge nicht mehr finden (auch teure) und merken, dass wir schon vor Beginn der Suche damit überfordert sind, eine gewisse Ordnung hinein zu bringen und aufrecht zu erhalten.

Eine Sucht ist es nicht, denn dann würde eine Entziehungskur helfen. Der Messie wird in ein betreutes Wohnen geschickt oder kriegt jede Woche Besuch vom Sozialarbeiter, damit er die Wohnung nicht wieder zumüllt, irgendwann müsste er es jedoch alleine schaffen. Aber, schaffen wir das? Wenn wir ausziehen, und nur einen Teil mitnehmen von dem, was jetzt im Haus ist, garantiert die beste Therapie nicht, dass die neue Wohnung "normal" bleibt. Ich könnte noch so oft umziehen, wie die Mietnomaden, und alles vermüllt und verdreckt verlassen, ich bleibe dann, wie ich bin, und jede Wohnung, in die ich ziehe, sieht am Ende so aus wie die, die ich vorher verlassen habe.

Eine Sucht, selbst Crystal Meth, kann man bekämpfen. Es erfordert gewisse geistige Ressourcen, die aber beim Messietum nicht vorhanden sind. Bedingt durch die Antriebslosigkeit entsteht ein Teufelskreis: Anfangs denkt man, ach das hat Zeit bis nächste Woche, dann heißt es: Heute werde ich damit nicht fertig, ich mache es ein andermal. Dann heißt es: Nein, darin zu suchen hat keinen Zweck. Dann werde ich von den Bergen links und rechts getroffen oder alles fällt um und ich komme gar nicht mehr durch. Oder ich wäre übermorgen noch beschäftigt, brauche das Teil aber jetzt. Auf zum Supermarkt. So bedingt das Sammeln nur noch erneutes Horten, statt dass man sieht, was man hat. Es liegt dann alles durcheinander. Will man Ordnung schaffen, hat man keinen Platz für die Sachen, die jetzt schon auf dem Fußboden gestapelt sind. Man verliert gänzlich den Überblick über Dinge, die man braucht, und Dinge, die man mehrfach besitzt. Neulich habe ich eine teure DVD gesucht, nicht gefunden und darum neu bestellt. Dort wo ich suchen konnte, habe ich alles durch, und wo ich nicht hin komme, fange ich gar nicht erst an.

Deshalb bin ich Messie. Ich bräuchte viel mehr Möbel, Regale, und müsste Kleidung zum Sozialkaufhaus schaffen. Dazu müsste ich mich davon trennen können und nicht in der Angst leben, diese Größen könnten wieder passen. Das sind immer Verlustängste, weshalb wir unseren Besitz nicht loslassen wollen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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23.08.2017 03:57
avatar  Emin
#10
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Administrator

@Draculara @Kräuterfrau @Henni @Wolfram und liebe @Elfi

Liebe Draculara!

Im letzten Drittel deines Fleistextes / Beitrages schreibst du ich nenne es mal gübelei ob ich das mache oder nicht, oder schaffe ich das oder nicht etc. Ich mag sagen das wir im Karate-Do Unterricht auch gelernt haben den Kopf auszuschalten bei verschiedenen Übungen weil sie sonst garnicht gehen und man schnell eine fängt wenn man anfängt nachzudenken, also schnell mal die Faust am Kinn hat oder an der Schläfe mit volle Wucht. Also bei manchen Sachen stehen wir uns selbst im Weg wenn wir darüber nachdenken...also wenn ich das Zimmer aufräumen sollte dann fang ich an ohne Gross nachdenken, mit Denken hocke ich in eine paar Tagen noch da und grübel nach wie ich wo im Zimmer anfange, also wie gesagt Ärmel nochkrempeln und los gehts!

Es ist wie eine Zivielcourage gegenüber sich selbst, ja ich habs gewagt und geschafft und ich war sehr verzweifeltn und musste über 400 qm aufräumen und entsorgen, ja lieber Mensch der das gelesen hat, ich hab mich weder vertippt noch hast du falsch gelesen Vierhundert Qudaratmeter!

Und jetzt genug der Worte, Ärmel hoch und einfach anfangen, Forum kannst du auch danach noch gucken und auch stolz schreiben was du erreicht hast.

Herzlichst
Emin


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