Ich möchte meiner Mutter helfen, weiß aber nicht genau wie am besten

09.07.2017 19:05
avatar  Tatjana
#1
Ta

Meine Mutter, 60, 7 Kinder hat schon seit Jahren eine sammelleidenschaft. Aber als sie mich Ende letzter Woche nach langer Zeit des Versteckens in ihre Wohnung ließ, war ich ernsthaft besorgt, denn es sah wirklich aus, wie in einer Messi Wohnung. Überall Zeug... nur noch ganz schmale Wege zur Toilette und dem schlafplatz. Ein Raum ist schon nicht mehr betretbar.

Nun hat sie mich und meinen Bruder um Hilfe gebeten. Sie hat zum Zwecke des aussortierend ein Lager ca 15 km entfernt angemietet. Von da aus möchte sie die Dinge sortieren und brauchbare Dinge auf dem Flohmarkt verkaufen. Sie besitzt allerdings kein Auto. Was meiner Ansicht nach das Vorhaben erschwert.

Ich bin mir nun nicht wirklich sicher, ob sie es ernst meint oder ob das Lager nur zum weiteren aufbewahren dient. In der Vergangenheit wurden schon verschiedene Garagen von uns geräumt und ähnliche kleinere Aktionen betrieben. Doch immer wieder fing sie von neuem an krankhaft zu sammeln.

Nun würde ich ihr gerne meine Hilfe zur Verfügung stellen, muss aber auch gestehen, dass ich Angst davor habe, dass eslangfristig nicht hilft. Ich habe auch Angst davor, dass ich die Wohnung jetzt wieder herrichten und sie in ein bis zwei Jahren wieder so aussieht. Dazu fehlt mir die Zeit und auch die er ich habe auch Angst davor, dass ich die Wohnung jetzt wieder herrichten und sie in ein bis zwei Jahren wieder so aussieht. Dazu fehlt mir die Zeit und auch die Energie.

Darum habe ich mich heute hier angemeldet um kompetente Ratschläge zu bekommen, die das Vorhaben sinnvoll unterstützen.

Für mich sind für allem die einzelnen Schritte wichtig zu erfahren, wo ich gegebenenfalls vertrauensvolle Hilfe bekommen könnte und insbesondere, wie ich sie behandeln soll und mit ihr umgehen kann. Denn es ist ja schon mal positiv, dass sie sich trotz ihrer großen Scham mir anvertraut hat. Dieses Vertrauen möchte ich nicht riskieren oder gar enttäuschen.

Ich wäre über aus dankbar, wenn mir jemand ein paar kluge Tipps geben könnte.

Recht herzlichen Dank


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09.07.2017 20:19
#2
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Herzlich willkommen hier bei uns!

Super dass eure Mutter um Hilfe bittet.
Andererseits kann ich deine Bedenken verstehen, dass sie sich etwas vornimmt, was doch nicht so einfach klappen kann. Natürlich wird sie ohne Auto die 15 km kaum bewältigen können um zu sortieren.

Ist der Lagerraum sehr teuer?
Oder kann man das hinnehmen, dass sie das Sortieren nicht schaffen wird, weil es nicht arg viel kostet und halt ihre Methode ist, sich in Etappen von Dingen zu trennen. Irgendwann wird der Raum dann geräumt wie früher die Garagen, und auf diesem Weg schafft sie das Loslassen.

Viele Menschen stecken Dinge erst auf den Dachboden oder in den Keller und werfen sie zwei, drei Jahre später eingestaubt oder gar angeschimmelt viel leichteren Herzens weg. Nicht in diesen Massen, klar, aber es ist schon ein nicht so seltener Umweg bis zum endgültigen Abschied.

Da kennt ihr eure Mutter aber besser, und vor allem kennt ihr die finanziellen Möglchkeiten.
Wahrscheinlich wachsen in der Wohnung wieder Sachen nach.
Eventuell ist das auch ein Verhalten aus der Zeit mit vielen Kindern. Man kann alles noch einmal brauchen, und warum wegwerfen, es ist doch Geld wert!

Da wäre wieder die Frage, ob ihr dann später laufend ein wenig mithelfen könnt.
Für wenige sinnvolle Vorräte Platz schaffen und mithelfen, übertriebene Sammlungen gleich wieder abzubauen - dann kommt eine solche Lage nicht wieder zustande.

Schafft ihr das "Ausmisten" selbst, oder braucht Ihr Hilfe von außen?
Sucht ihr Gesprächspartner, die mithelfen die Hintergründe des Verhaltens genauer zu verstehen?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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09.07.2017 20:43
avatar  Tatjana
#3
Ta

Erst mal vielen Dank für die liebevolle und Verständnisvolle Antwort. Meine Mutter sagt immer, die sammele aus der Not heraus. Sie möchte die Dinge auf Flohmärkten verkaufen. Das Lager kostet monatlich 120 Euro. Für ihre Verhältnisse ist das sehr viel. Vorübergehend kann ich das aber akzeptieren weil ich behutsam mit ihr umgehen möchte. Vor allem aber möchte ich sie verstehen weil ich glaube, dass ich ihr so am besten helfen kann. Dazu ist es momentan eher uneffektiv, sie von meinem Standpunkt aus zu belehren. Ich persönlich würde mir Hilfe von außen wünschen. Ich hoffe, dass sie einer Therapie zustimmt. Da ich aber darüber hinaus gar nicht weiß, welche Hilfe Möglichkeiten es gibt, bin ich diesbezüglich für jeden Tipp dankbar. Ich wollte ihr zu liebe den Kreis der Helfer erst mal stark beschränkt halten um sie nicht zu überfordern. Aber, wenn es anonyme Hilfe gäbe, von Menschen, die sich auskennen, wäre das auch schon hilfreich. Ich habe auch schon überlegt, ihr die Dinge einfach abzukaufen. In Etappen. Und zu behaupten, Käufer gefunden zu haben, aber, das wäre zum einen nicht ehrlich und höchstwahrscheinlich auch nicht das richtige Signal. Außerdem fehlen mir hierzu auch die Mittel. Ich vermute, dass finanzielle Not ein Grund ist und Verluste, eine Tochter und ein Sohn, früher Tod des Vaters, Gründe sein können. Aber, ich bin schließlich kein Fachmann. Ich möchte ihr aber da raus helfen, weil jeder Mensch ein schönes zu hause verdient. Ein Versuch sollte es mir wert sein, auch wenn es sicher auch für mich und meine Familie für diese Zeit eine Belastung darstellt. Aber zum Glück ist mein lieber Bruder auch bereit, sich einzubringen. Konkret wäre für mich interessant, zu erfahren, ob es Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung gibt, wo ich geeignete Therapieplätze finde und, wie man ggf Hilfe von außen bekommen kann, um die Wohnung herzurichten.

Ich bin Ihnen schon jetzt sehr dankbar für Ihre ehrliche Antwort.

Liebe Grüße


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18.07.2017 14:30
#4
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Hallo Tatjana,

Aus welcher Ecke Deutschlands kommst du, was ist die nächste große Stadt?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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