Hallo Dicksy,

willkommen an Board. Ja, leider ist es so, dass dein Bruder so lange weiter macht, bis ihm die Hausverwaltung aufs Dach steigt, wenn sich Nachbarn z. B. über den Geruch beschweren. Erst dann fühlt er sich so weit unter Druck gesetzt, dass er sich Hilfe sucht, aber das ist dann Druck von außen, nicht von ihm selber, dass er aktiv was an seiner Lage ändern will. Dass er sich dort wohl fühlt, glaube ich nicht, und die Tatsache, dass er keinen mehr rein lässt, spricht schon dafür, dass er weiß, wie schlimm die Lage inzwischen geworden ist. Er hat jetzt noch die Möglichkeit, bei der AWO um Hilfe zu bitten. Aber wie schon oft erwähnt, er muss selber den ersten Schritt machen und sagen: Bei mir siehts schlimm aus, ich schaffe das alleine nicht. Und danach ist dann noch das nächste Problem: Dass es nicht einmal gut geworden ist und dann wieder ausufert, weil es ein Teufelskreis ist, dieses Nichts-Tun, und wenn man sieht, man müsste etwas tun, weiß man nicht mehr, wo fange ich an, was kann ich entbehren usw. so dass man eben gar nicht mehr anfängt.

Eben dieses die Anfänge abwehren, das sehe ich bei fast allen Messies als die größte Sorge, wenn sie angefangen haben, zu entrümpeln. Bei deinem Bruder ist es auch schon so weit, dass er sich schämt für die Wohnung, und deswegen keinen mehr rein lässt. Aus dieser Scham heraus Hilfe zu suchen, ist eine große Überwindung, denn dann zeigt man Anderen das, was einem so peinlich ist, weil man sonst keinen Ausweg hat. In dieser Klemme steckt dein Bruder jetzt. Tut er was dagegen, dass er sich schämen muss, dann wird er sich dabei erst recht schämen, darum fällt es ihm so schwer, aus diesem Müllberg raus zu kommen. Vielleicht hilft es ihm aber, zu wissen, dass du ihm auf jeden Fall helfen wirst, und dass es Menschen gibt, die das sogar beruflich machen (z. B. die AWO), Entrümpler, die auch Messiewohnungen, Messiehäuser kennen. Und die Adresse unseres Forums kannst du ihm geben, hier sind auch immer Menschen, die versuchen zu helfen, und denen es ähnlich geht.