Neugier?

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12.11.2017 16:09
avatar  Wolfram
#16
Wo

@Messie

ja, geht mir auch so. Wenn ich keine Kontrolle habe, bin ich nicht mehr ich, sondern ein anderer bestimmt über mich. Das war bei meinem Vater schon so. Und ich will ein selbständiger Mensch sein, eben ein Individualist. Ohne Kontrolle wäre ich ein Niemand.

viele Grüße
Wolfram


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12.11.2017 22:14
avatar  Emin
#17
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Administrator

@Wolfram @Kräuterfrau @Waldläuferin @Jennifer @BesitzerinvielerDinge @Rainbow-Cloud @Sophie @leila und auch deren Meinung mich sehr interessiert: @Anneli

Danke Wolfram!

Ich weiss nicht warum doch du hast mich zu einem anderen Gedanken inspiriert gerade:

Kann es sein das zuwenig Zuwendung und auch eigene fehlende Gefühle die nicht ausgelebt werden, werden können, das diese ein verlangen nach einem Ausgleich mit sich bringen.? Das materielle Objekte nach sozialer Nähe ersetzen und das Selbstwertgefühl befriedigen? Deshalb kommt es oft zu noch mehr in der Wohnung, was auch wiederrum Frustrationen mit sich bringen kann? Denn es ist eine Anhaftung, mehr nicht?

Doch ich gehe nun einen Schritt weiter, das kann jetzt so manchem wehtun oder auch nachdenklich machen: Durch die weitere Isolation können die wirklichen sozialen Defizite nicht ersetzt werden, und die depressiven Phasen werden heftiger?

Kann sein das mein Beitrag grad etwas wirr wirkt, ich weiss nicht ob ich richtig liege und habe so einige mit einem Fragzeichen versehen. Was meint ihr zu diesen Gedanken?

Beste Grüsse
Emin


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12.11.2017 22:50
#18
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@Messie

Lieber Emin,

dein Beitrag hat mich gerade sehr nachdenklich gemacht. Ich denke schon das es möglich ist. Bei einem Alkoholiker zum Beispiel ist es ja auch so, das er in andere Süchte verfällt, man spricht dabei von Suchtverlagerung. Warum also soll das bei einem Messie anders sein. Ich überlege gerade wie es bei mir war oder ist. Kann ich aber im Moment nichts zu sagen.

LG Barbara

Ja


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12.11.2017 23:25
avatar  Wolfram
#19
Wo

@Messie

den 1. Absatz sehe ich genauso, sollte auch allgemein bekannt sein. Verlangen nach Ausgleich sehe ich eher im Unbewussten.
der 2. Absatz wird von unserem Buchauthor favorisiert. Dem kann ich aber nicht zustimmen. Seit dem Eintritt in die SHG fühle ich mich nicht mehr isoliert und schon garnicht depressiv aus Messiegründen.

viele Grüße
Wolfram


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13.11.2017 10:29
avatar  Sophie
#20
So

@messie
Kontrollverlust ist ein wichtiger Punkt, denke ich. Ich will entscheiden, was mir wichtig ist, und nicht was andere für wichtig für mich halten, und wenn ich meine alten Plüschtiere immer noch aufhebe, ist das meine Angelegenheit. Das ist mein Seelenleben, und nur ich will darüber entscheiden.
Und ich habe oft das Gefühl, dass ich mich für irgendwelche unangenehmen Situationen absichern kann, wenn ich irgendwelche Dinge aufgehoben habe "für den Notfall", "falls Objekt XY mal kaputt geht", "wenn ich mal abnehme/zunehme", "vielleicht brauche ich diese Info noch mal" usw.
Bloß irgendwann kippt das Ganze ins Gegenteil um, wenn ich die Kontrolle und den Überblick über die Dinge verliere. In einem guten Gesundheitszustand kann ich besser den Kram kontrollieren, aber wenn es mir schlecht geht, überwältigen mich die Mächte das Chaos sehr schnell. Ich arbeite hart daran, einen annehmbaren Mittelweg zu finden zwischen "alle möglichen Situationen absichern" und "nichts da haben".
Was brauche ich wirklich? Welche Situationen sind wahrscheinlich? Wieviel Zeit will ich überbrücken können? Was man wirklich braucht, ist gut im Ratgeber zum Notvorrat vom Bund erklärt.
Möglich wäre, dass ich mal Grippe habe und für eine Woche nicht einkaufen kann. Aber für eine Woche kann ich auch mal weniger oder nichts essen, wichtig ist Wasser. Und waschen und putzen muss ich dann auch nicht.
An Pflegeprodukten, Kosmetika, Klamotten habe ich sehr wenig, sogar weniger als Normalos. Das ist Zeug, da geht es zur Not auch ohne.

Wenn es zu einer Katastrophe käme von Atomkrieg bis Zombie-Apokalypse, und sowieso die Zivilisation in ihren Grundfesten erschüttert wäre, bräuchte ich auch keine sauberen Klamotten oder Pflegeprodukte, dann stinken sowieso alle. Wie wenig man wirklich zum Überleben braucht, können einem die Flüchtlinge in ihren Lagern erzählen. Solange ich nur gut leben möchte, befinde ich mich noch nicht in einer echten Notlage, und dann kann ich mir auch irgendwie das Gewünschte besorgen.

Aber hier geht es um Neugier. Ich selber will nur immer Neues wissen, das nimmt keinen Platz weg. Höchstens durch die Bücher, die ich mir dann anschaffe, aber ich weiche inzwischen verstärkt auf ebooks aus.
Bei meiner Schwester ist es so, dass sie sehr schnell irgendetwas Neues kauft, weil sie es "mal probieren" möchte. Wenn im Geschäft ein Pflegeprodukt in einer schönen Verpackung da steht, oder auf einem Putzmittel steht drauf "NEU", dann muss sie es unbedingt haben. Deshalb hat sie unter anderem 15 angefangene Flaschen Shampoo im Bad rumstehen. Oder verschiedene Sportarten ausprobieren, und sich das Zubehör anschaffen: erst war es Surfen, dann Tauchen, dann Laufsport, dann Golf, jetzt Motorrad fahren, und für alles hat sie massenhaft Ausrüstung, auch defekte Sachen (muss mal irgendwann repariert werden). Das sind dann auch noch sehr umfangreiche Sachen. Der ganze Keller ist vollgestopft.

Ist das bei anderen auch so? Dass man den Verlockungen der Werbung nachgibt und sich Zeug num Ausprobieren anschafft, und dann behält, selbst wenn man enttäuscht ist, oder der Spaß am Neuen verflogen ist?


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