Ein leises, verschämtes Hallo

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26.11.2017 23:23
avatar  Chaotin
#6
Ch

Also: mich hat der Mut schon fast wieder verlassen, nachdem ich mich hier vorgestellt hatte.

@Barbara Bruchhäuser: Danke für dein Willkommen :) Hmmm, ich bin seit Jahren im EBW, das Problem laut denen, liegt nicht am Antrieb, sondern an der Struktur. Und ja, strukturiert arbeiten/aufräumen in der Wohnung ist mir kaum möglich. Und dass ich enorme Panik habe, den Müll runter zu bringen liegt auch daran, dass ich stark übergewichtig bin und man im Abfall, besonders auch im gelben Sack, meine Kummerfresserei sieht (in Form von Chipstüten o.ä.) Und wenn ich mich dann durchringe, Müll runterzubringen, sind es meist mehrere Tüten auf einmal... Aber wenn du mir Tipps hast, immer gerne. Weil: ICH WILL HIER RAUS!

@Kräuterfrau: Auch dir danke für dein Willkommen :) Ich war vor ca 4 Jahren das letzte mal in Therapie. Beendet wurde diesen durch den Therapeuten, der mir sagte, es gäbe nichts zu therapieren bei mir. Aber ich bin auf der Suche nach einer Verhaltenstherapie, aber Wartezeiten 12 Monate + :( Es gab Menschen, die ich als vertrauenswürdig sah, die mich aber eiskalt auflaufen ließen... Ich misstraue Menschen mittlerweile sehr, arbeite aber daran, es nicht mehr zu tun.

Ja an meinen Krankenhausaufenthalt kann ich mich sogar sehr gut erinnern. Meine Mutter war öfter bei mir, während mein Vater eig fast nie da war, da er arbeiten musste. Meine Schwestern habe ich in der Zeit nur 1 mal gesehen, in einem Zeitraum von 4 Monaten. Als ich nach Hause kam, rieten Psychologen meinen Eltern, mich wie meine Schwestern zu behandeln, mir keine Sonderstellung einzuräumen. Das habe ich zu dem Zeitpunkt nicht verstanden. Ich sah nur: Mama war immer für mich da und ist das nun nicht mehr. Also wurden meine beiden kleinen Schwestern zu Rivalinnen. Letzten Endes habe ich mich wohl so daneben benommen, dass es besser für mich war, in ein Heim zu gehen. Naja, dass ich das anders sah, war wohl normal. "Meine Familie will mich nicht mehr" so sah ich das. Aber ich habe iwann verstanden, wie und warum es so kam

@Draculara: Auch dir ein Dankeschön :) Es kann gut sein, dass ich noch Trauerarbeit leisten muss/sollte. Nur habe ich auch Angst davor. Es tut halt einfach weh. Zudem habe ich ständig Panik, dass mein Vermieter mein Problem mitbekommt. Ich habe die Wohnung ja nur bekommen, weil es Bürgen für mich gibt. (Woran sie mich immer wieder erinnern) Und ich steh auf Wartelisten, Problem ist, dass ich mich so sehr schäme, dass ich nicht über mein Problem reden kann

@Rainbow-Cloud: Also zum einen: Gerbils sind mongolische Wüstenrennmäuse, sehr süße, zutrauliche und flinke Tierchen. Und dein Zwerghamster ist echt süß!

Ich wüsste nicht, was mich so beschäftigt, aber es ist oft so, dass ich das Gefühl habe, einen Fehler zu machen, wenn ich diesen Brief, das Foto, die Zeitschrift oder den Karton wegwerfe. Es sind doch zum einen Erinnerungen (auch wenn ich die Personen auf den Fotos gar nicht mehr kenne o.O ???), außerdem könnte man die Sachen iwann nochmal brauchen. Wah das ist zum aus der Haut fahren... Manchmal wünschte ich, ich könnte das echt... einfach neu beginnen... Deko? Gibts bei mir nicht, dafür Fotos, alte Kalender, Telefonnummern von Menschen, die mich schon gar nicht mehr kennen usw. Und mein Kopf weiß das, nur ändern geht nicht...

Also meine Wohnung hat knapp 40 qm, ist also nicht wirklich groß. Und ich muss zugeben, dass nach diesen 72 Stunden noch 17 Mülltüten voll Müll und 12 gelbe Säcke voll Kleidung rumstanden bzw zu meiner Oma in die Garage geräumt wurden, damit es nicht so auffällt...

Nach einiger Zeit musste ich aus dem Zimmer gehen, da viele Fotos und Briefe weggeschmissen wurden (unkenntlich oft durch nen Wasserschaden). Es fiel mir unendlich schwer. Danach hatte ich mir vorgenommen, dranzubleiben, es nie wieder so weit kommen zu lassen... Naja, das ging vielleicht für 14 Tage gut...


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27.11.2017 08:32 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2017 08:37)
avatar  Nemo
#7
Ne

Hallo @Chaotin
Nach Deiner Beschreibung verstehe ich nicht, dass Du noch gewisse Zweifel hast, ein Messie zu sein, gerade weil Du nach 14 Tagen wieder in der gleichen Misere steckst. Du musst Dich dieser Tatsache stellen, damit Du bewusst an Dir arbeiten kannst.

Bei Dir würde ich vor allem raten, darauf zu achten, primär das zu entsorgen, was bald riechen könnte wie Lebensmittelmüll. Verpack das doch zuerst in einem grauen Sack, bevor Du es in die gelbe Tüte schmeißt, dann sieht keiner, was in den gelben Tüten liegt.

Jeder Mensch muss entsorgen, alle in Deiner Nachbarschaft produzieren Müll, der weg muss. Es ist in keinster Weise beschämend, Müll zu entsorgen, ganz im Gegenteil denkt dann jeder, der Dich damit sieht, dass Du ein reinlicher Mensch bist. Wenn Du alles so verpackst, dass nichts durchschimmert, dann kann das alles Mögliche sein. Es wird sich kaum jemand um Deinen Müll scheren, solange Du diesen korrekt entsorgst. Jeder hat seine eigenen Sorgen. Oder interessiert es Dich, was Dein Nachbar wegwirft?

Sogar die Tiere entsorgen ihren Müll. Beobachte mal Ameisen, die legen eigens eine Mülldeponie an, die sind gut zu erkennen in Nestnähe.


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27.11.2017 12:36
#8
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Moderator

@Chaotin

Zitat
dass ich enorme Panik habe, den Müll runter zu bringen liegt auch daran, dass ich stark übergewichtig bin und man im Abfall, besonders auch im gelben Sack, meine Kummerfresserei sieht (in Form von Chipstüten o.ä.) Und wenn ich mich dann durchringe, Müll runterzubringen, sind es meist mehrere Tüten auf einmal...



Da habe ich einen Trick entwickelt, weil mein Mann ja z. B. in dem durchsichtigen Sack nicht sehen darf, wann ich mal wieder schwach geworden bin: Knülle die Tüten ganz klein zusammen und stopfe sie in z. B. leere Teedosen (dieses Granulat, wenn das alle ist) oder Cappuccino-Dosen. Oder in leere Bindentüten von irgendeiner Sorte, die sind ja alle undurchsichtig. Ansonsten: Tüten umdrehen, dann sieht man nur die Alufolie. Brauchst dich dann nicht mehr genieren. Das ist ein Trick, den ich gerne weiter gebe, weil ich ja auch mal allein gelebt habe und da hat man dann auch immer die leeren Chipstüten gesehen. Da so ein Mietshaus eh anonym ist, sollte halt bloß keiner im Treppenhaus sein, da kann man auch vermuten, es hat eine Party stattgefunden.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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27.11.2017 12:56 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2017 14:04)
avatar  Nemo
#9
Ne

@Draculara
Ja, "die Männer" ...[grins] mein Neffe sieht es auch nicht gern, wenn ich SEINE Süssigkeiten wegesse, da ich ja angeblich etwas abnehmen will. So quält er mich ganz gerne, indem er so viel Leckeres kauft. Das heimliche Essen hat schon meine Mutter kultiviert. Wir Kinder durften nichts haben wegen den Zähnen. Stellt euch mal vor: Uns Kleinen hat man bis zum 6. Lebensjahr bewusst verschwiegen, dass es so was wie Süssigkeiten gibt! Und das im Land der Schokolade!


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27.11.2017 14:18
#10
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Moderator

@Nemo

Das ist ja gar nicht schlimm, weil die Kinder Süßigkeiten früh genug entdecken und sich damit auch gerne die Zähne ruinieren. Ich durfte mit 14 beispielsweise keine Cola. Weil Würmer in der cola kaputt gehen, das heißt Würmer durfte ich kriegen (Erdnusslocken), aber Anti-Wurm-Mittel nicht Und was verboten ist, trinkt man ja besonders gern. Als ich zuhause ausgezogen bin, habe ich Kästenweise Cola getrunken. Mit dem Effekt, dass ich schnell 10 kg Übergewicht hatte. Es ist bestimmt nicht böse gemeint, wenn die Milchzähne beim Ausfallen intakt sind und die zweiten Zähne nicht so schnell Karies kriegen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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