Unordentliche Wohnung/PTBS

  • Seite 3 von 4
11.02.2018 16:08
avatar  purmin
#11
pu

Heftig, heftig... das mit deiner Panik :/
Steht der Termin mit deinem Vermieter schon?

Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht:
1. die Angst hat sicher ihre Berechtigung, sei sie auch nur mit traumatischen Erlebnissen aus deinem Leben/deiner Kindheit erklärbar. Kämpfe wenn möglich nicht gegen sie, sondern mit ihr. Die Angst/Panik ist im Grunde nur ein Programm, das irgendwann zu deinem Schutz ausgelöst wurde. Nimm die Angst wahr, respektiere sie und lass sie gewähren. Sie gehört nunmal zu dir, zumindest im Moment.

2. Im Prinzip kannst du froh sein, dass das, wovor du dich sicher schon länger fürchtest (Konfrontation mit deinen ungewollten/ausgeblendeten Nachlässigkeiten und Aussprache mit dem Vermieter) endlich an die Oberfläche muss/darf. Und diese vor dir her geschobene Herausforderung sich bald erledigen und auflösen wird, du Klarheit erfahren wirst. Egal wie es sich schließlich entscheidet, du gehst so und so als Gewinner hervor. Der Preis ist nun aber, die vorsorgliche Angst, bis es soweit ist, auszuhalten.

3. Vielleicht wäre es eine gute Hilfe zum Umgang mit der Angst, sie etwas aufzubröseln. Indem du vor dem Termin mit dem Vermieter kurz in Kontakt gehst,z.B. indem du ihn anrufst um den Termin zu bestätigen oder um diesen erst zu vereinbaren oder um dem Vermieter schon mal eine Andeutung gibst, dass da etwas zur Reparatur ansteht. (Was jedem Vermieter klar ist, denn eine Wohnung ist wie alles andere vor Verschleiß und Alterserscheinungen nicht verschont. Vielleicht will er genau deshalb in die Wohnung, um sich ein Bild vom Renovierungsbedarf zu machen.)
Du kannst ihm vielleicht auch nur eine SMS schicken, dann ist der Kontakt erstmal nicht so intensiv. Aber dadurch hast du dich schon einmal ein bisschen deiner Angst gestellt, sodass ein Mechanismus in Gang gesetzt wird, der deinem Körper zeigt, dass du es bisher gut überstanden hast und du auch den anstehenden Termin überleben kannst und wirst. Sicher fällt dir auch dieser kleine erste Schritt schwer. Da könntest folgenden noch kleineren davor setzen: Stell dir erst nur vor, wie du den Wohnungseigentümer anrufst und auch wie er reagieren könnte. Stell dir dann alle seine möglichen Reaktionen nacheinander vor - negativ, neutral und schließlich positiv. Spüre nach jeder Reaktion nach, wie es dir damit geht und lasse es zu. Atme möglichst ruhig dabei und sag dir: das darf sein - es ist in Ordnung. Wo Sonne ist, ist auch Schatten und umgekehrt. Beides bedingt einander und beides darf sein und hat einen Sinn.

4. Menschen sind in der Lage Häuser und Wolkenkratzer und Brücken zu bauen, bei Bedarf abzureissen und neu zu bauen. Da ist deine Bad-Reparatur ein Klaks dagegen. Selbst wenn dein Vermieter toben und dir drohen würde, bleibt die Reparatur eine Reparatur. Nicht mehr und nicht weniger. Nicht sie macht die Gefühle, sondern nur wir Menschen - der Vermieter und du - jeder aus seiner eigenen Perspektive und Situation heraus Sicher springt keiner in die Luft und freut sich über Reparaturen. Aber die gehören zum Leben dazu. Sowohl der menschliche Körper als auch die Dinge um uns herum halten nicht ewig und bleiben nicht ewig schön. Seien sie noch so perfekt und haltbar gebaut und seien sie noch so pfleglich behandelt worden. Versuche, dieseTatsache zu verinnerlichen. Mit diesem Gedanken im Sinn wirst du deinem Termin entspannter und weniger vorwurfsvoll entgegenschauen und dein Auftreten wird weniger besorgt und unruhig sein. Das wird der Vermieter sicher auch spüren, und dementsprechend konstruktiv die Lage begreifen.

5.wie auch @ratlos schon geschrieben hat: nimm möglichst noch jemanden mit zum Gespräch (deine Eltern z.B ). Dies kann dir mehr Halt geben. Du kannst mit der Person vorher absprechen, worum es geht und auch was du von ihr im Termin erwartest, wann sie sich einklinken soll bzw. ob überhaupt.
Die Anwesenheit der Person könnte helfen, das Gespräch für alle positiv und respektvoll verlaufen zu lassen.

Das wars meinerseits. Ich wünsche dir viel Kraft! Und dass es sich im Nachhinein als nicht so schlimm und sogar als guten Verlauf herausstellt - aus eigener Erfahrung kann ich dies nur bestätigen :)


 Antworten

 Beitrag melden
11.02.2018 17:04
#12
An

Ich werde wohl heute Abend meine Mutter anrufen. Auch sie wird wohl nicht begeistert sein. Aber der Vermieter könnte mich doch auch auf Schadensersatz verklagen, weil ich die Mängel im Bad nicht gemeldet habe, oder? Oh man, ich habe richtige Angst davor.


 Antworten

 Beitrag melden
11.02.2018 17:57
avatar  ratlos
#13
ra

Sind denn Folgeschäden entstanden dadurch, dass Du es nicht gemeldet hast? Sieht man wie lange es schon so ist? Ich bin eigentlich immer für die absolut ehrliche Variante. Aber wenn es nützt spiel es runter, wie lang das schon so ist!


 Antworten

 Beitrag melden
11.02.2018 18:17
#14
An

Die Dusche lässt sich natürlich nicht mehr so saubermachen, als wenn die Pumpe noch ginge. Und der Abfluss sieht natürlich auch nicht mehr schön aus. Den Duschkopf habe erst aufgrund von Kalk vor ein paar Monaten gewechselt. Ernsthafte Folgeschäden sind mir nicht bekannt. Aber ich frage trotzdem sicherheitshalber.


 Antworten

 Beitrag melden
11.02.2018 19:19
avatar  ratlos
#15
ra

Das ist nicht schön. Aber nachvollziehbar und ja kein Schaden im eigentlichen Sinne.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!