Was kann ich tun, um meiner Mutter zu helfen?

28.03.2018 09:27 (zuletzt bearbeitet: 28.03.2018 09:36)
#1
Mo

Hallo zusammen,
meine Mutter (63, Hausfrau, allein lebend) hat seit bestimmt 20 Jahren ein massives Problem sich von Dingen zu trennen (egal ob leere Plastikverpackungen oder angebrochene Lebensmittel) alles wird aufbewahrt. Von Jahr zu Jahr wird es schlimmer und Ihre Wohnsituation verwahrlost immer mehr. Einsichtig ist sie aber überhaupt nicht bzw. sie nimmt keine Intervention ernst. Den angebotenen Kontakt mit einer Beratungsstelle hat sie rundheraus abgelehnt mit der Ansage, sie wäre ja nicht plemplem und was sie dort soll. Sie macht generell aber einen eigenartigen, teilweise fast manischen und teilweise "komischen" Eindruck (ggf Alkohol?)
Mein Mann, unser 3 Monate altes Baby und ich leben weit weg im Ausland - insofern kann ich ihr keine persönliche Unterstützung vor Ort anbieten.
Lediglich Ihre eigene Schwester lebt im näheren Umkreis, fühlt sich aber - verständlicherweise - auch überfordert.

Wie geht man denn als Angehöriger generell vor?

Alle Experten die ich bis dato kontaktiert habe (Messie-Telefon, Psychotherapeuten und Beratungsstellen) sagen mir, solange sie ihr Problem nicht erkennt und sich nicht grundlegend helfen lassen WILL und sie keine Dritten gefährdet, kann man nichts tun.

Auch Hilfe beim Aufräumen oder Entrümpeln würde nichts helfen, da man das psychische Problem an sich angreifen muss?
Habt Ihr Vorschläge, was ich tun könnte?
Von einer Entrümpelung ohne wirklich fachmännische psychologische Betreuung wurde mir explizit abgeraten, da den Betroffenen dann quasi komplett die Sicherung "durchbrennt"... (sorry für das wording)...
Ich hatte ihr kürzlich angeboten eine Firma zu beauftragen, um zumindest Keller und Dachboden in Angriff zu nehmen. Dem war sie vordergründig nicht abgeneigt. Allerdings fürchte ich wenn die Herren dann tatsächlich mit einem Abfallcontainer vor der Türe stehen kommt der Supergau.

Wie schon gesagt, alle Gespräche enden mit einer ggf. kurzen "gespielten" Einsichtsphase - so vorwurfsfrei ich auch versuche Hilfe anzubieten, oder Sie selbst zum nachdenken zu bewegen - sie nimmt das Thema nicht ernst.

Vielen herzlichen Dank im Voraus für Eure Hilfe


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28.03.2018 21:10
avatar  ratlos
#2
ra

Hallo,

ich fürchte, so schlimm es ist: Du kannst gar nichts tun. Entweder es ist/wird so schlimm, dass es ihre Gesundheit oder Existenz gefährdet, dann könntet ihr rechtliche Schritte einleiten (Gesundheitsamt, gesetzliche Betreuung). Wenn das nicht der Fall ist und sie jede Hilfe verweigert sind Euch leider die Hände gebunden.


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28.03.2018 21:46
#3
avatar

Herzlich willkommen hier bei uns!

Nein, tun könnt ihr nichts, so lange die Mutter es nicht will, beziehungsweise anderen nicht schadet, oder sie selbst ernsthaft in Lebensgefahr gerät.
Am sinnvollsten wird sein, sie nicht zu drängen.
Dabei kann man natürlich weiter hin und wieder die Zusage machen, auf Zuruf Unterstützung zu geben.

In manchen Fällen kann sich jemand damit anfreunden, wenn nur eine bestimmte Sorte Gegenstände aus dem Haus gebracht wird, zum Beispiel alte Kartons oder Plastikverpackungen. Dabei kommt aber wirklich nur das weg was besprochen wurde.

Oder es gelingt, ein Zimmer gerümpelfrei zu machen, die Sachen werden dann in anderen Räumen untergebracht.
Aber das alles geht nur, wenn keiner drängelt oder ein bestimmtes Ergebnis erwartet. Das erfordert viel Geduld bei den Angehörigen. Andererseits - was läuft weg?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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