Ab heute soll alles anders werden...

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10.03.2014 18:12
#1
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Aber von vorne. Ich bin 21 Jahre alt und habe eigentlich schon immer große Probleme beim Ordnung und Sauberkeit halten gehabt. Wie ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe hielt es sich in Grenzen, denn da war ich ja nicht alleine und hatte meine Mutter hinter mir, die immer mal Dampf gemacht hat. Das ging. Aber seit ich allein wohne, ist hier das Chaos ausgebrochen. Ich habe kein Problem mit dem Horten und Sammeln von Dingen, wohl aber damit, Müll wegzuwerfen und eine Grundordnung zu halten. Aktuell, während ich diesen Text schreibe, sitze ich auf dem Bett, links von mir der völlig überfüllte Nachttisch, Essensreste, leere Flaschen, voller Aschenbecher, rechts von mir die Ecke wo ein Spiegel und ein Bettkasten (der leider von der Höhe her nicht unters Bett passt) stehen, da liegen Haufen von dreckigen Klamotten und wieder Verpackungsmüll und Essensreste. Leere Teller etc. Jeden Tag frage ich mich warum zur Hölle ich es einfach nicht auf den Pinn kriege, leere Verpackungen wegzuwerfen und das Geschirr in die Küche zu bringen und einfach mal die dreckige Wäsche wenigstens so zu begrenzen dass es mit einer Maschine getan ist. Stattdessen häuft sich alles so lange bis es Ausmaße annimmt die nicht mehr "mal eben" aufzuräumen sind.

Heute habe ich mir mal wieder ein Herz gepackt und angefangen. Im Moment läuft die zweite Maschine Wäsche durch und ich habe es geschafft, endlich das letzte Schubladenelement in meinen Kleiderschrank (Ikea Pax) einzubauen, das da nun schon fast ein Jahr neben stand. Mein Ziel für heute ist noch eine weitere Maschine zu waschen und wenigstens die Spiegel-Ecke frei zu bekommen. Das befriedigt mich zwar, wenn ich mir aber den Rest meiner Wohnung anschaue denk ich nur Oh Gott. Meine Sorge: Wohin mit dem ganzen Müll?! Ich habe schon ungefähr 8 Müllsäcke in der Wohnung stehen von letzter Woche, wo ich wenigstens das "Grobe" im Wohnzimmer beseitigt habe. Wenn ich jetzt im Schlafzimmer anfange kommen sicher noch 5 hinzu, wenn ich allen Müll meiner Wohnung mit nem Zauberstab in Säcke befördern könnte wären es sicher an die 20. Ich habe keinen Keller, wo ich die vollen Säcke wenigstens unterbringen kann um sie nach und nach in die Mülltonne zu schmeißen, und alle auf einmal krieg ich da nicht rein, die anderen 5 Parteien brauchen zusätzlich ja auch noch Platz für ihren Müll...Sonntag haben sich nach langer Zeit meine Eltern zum Besuch angekündigt, ich werde aber absagen und stattdessen zu ihnen fahren, 5 Tage Zeit für alles setzt mich grad wahnsinnig unter Druck. Bei dem schönen Wetter zieht die Ausrede dass man lieber bei ihnen im Garten als bei mir in der Wohnung ohne Balkon sitzen kann...Im Grunde schiebe ich damit nur alles wieder weiter vor mir her, aber ich weiß dass es in "Wischiwaschi" enden würde wenn sie Sonntag kämen, ich würde die Dreckwäsche und die vollen Säcke in irgendeinen Schrank oder in den Abstellraum stopfen und oberflächlich sauber machen, aber das will ich nicht, ich will endlich mal "an die Wurzel" und nicht nur "optisch" saubermachen.
Ich merke dass mich das seelisch mittlerweile sehr belastet, ich versuche so viel wie möglich außerhalb zu sein, bei Freunden oder auf dem Hundeplatz, weil ich nicht gerne in meiner Wohnung bin.

Oft denke ich mir, du hast kein Problem mit irgendwas, du bist schlicht und ergreifend faul und schlampig. Das trägt nicht unbedingt zu meinem Selbstbewusstsein bei und ich frage mich warum "alle anderen" ihren Haushalt auf die Kette kriegen und ich daran zugrunde gehe. Eine Antwort habe ich bisher nicht gefunden.

Ich weiß nicht ob ich in einem Messieforum richtig bin, oder ob ich mich lieber in einem Forum für Schlichtundergreifendstinkfaule anmelden sollte, aber ich werde das jetzt einfach mal rausfinden, und deshalb habe ich mich bei euch angemeldet. Und jetzt höre ich grad meine Waschmaschine piepsen, also hänge ich jetzt die Wäsche auf und lade sie neu. Dann mache ich mich an die Spiegel-Ecke...

Liebe Grüße,
Nina

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10.03.2014 19:41
#2
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Ich möchte noch ein Update geben: Ich habe die Wäsche aufgehangen und eine neue Maschine angemacht. Meine Spiegelecke ist sauber, nur noch der Spiegel und der leere Bettkasten stehen dort. Ich habe die Dreckwäsche auf einen Haufen im Wohnzimmer gelegt und beschlossen, dass alles dreckige was ich in der Wohnung finden werde auf diesen Haufen kommt, und ich jeden Tag mindestens eine Maschine davon wasche. Die linke Seite meines Schlafzimmers ist jetzt aufgeräumt und ich habe auch gesaugt. Über die rechte Seite, mit dem Nachttisch, sprechen wir lieber nicht, aber für morgen habe ich mir vorgenommen dort so weit zu kommen dass ich saugen kann. Mein Hund liegt jetzt auf dem gesaugten Boden und schnarcht, ich glaube er freut sich auch dass eine Ecke der Wohnung sauber ist. Ich fühle mich gut und bin motiviert. Den Müllsack habe ich auch ins Wohnzimmer gestellt, mein Schlafzimmer (die linke Seite...) ist jetzt "sauber" und wenn ich da hingucke sehe ich weder Müll, noch Essensreste und auch keine Säcke. Das tut sehr gut. Ich habe das Fenster aufgemacht und es riecht sauber. Jetzt gehe ich ins Bett, ist zwar noch früh aber ich bin kaputt.

Liebe Grüße,
Nina

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10.03.2014 19:47
avatar  Bobby
#3
Bo

Hallo Fäulein, das kenne ich gut was du schreibst. Daumen hoch für die Anfänge. Ich bin erst seit kurzem im Forum hier und frage mich auch immer wieder warum ich nur so geworden bin wie ich bin. Viele unverarbeitete Frustrationen und es nie gelernt zu haben aufzuräumen, in meinem Falle auch den Arsch hochzukriegen für unangenehme Dinge.
Ich denke gemeinsam könnten wir es schaffen. Ich hoffe es für alle hier im Forum. Mit 21 hast du ja noch das Leben vor dir, das kann einem auch Angst machen. Aber es könnte auch ein Anstoß sein jetzt anzufangen.
Mir ist aufgefallen das im Laufe der Jahre immer mehr Dinge dazukamen so das das aufräumen eher schwieriger wurde. Das mit deinem Anfang hier finde ich richtig gut. Weiter so.
Gruss, bobby


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10.03.2014 19:48
#4
Ta

Liebe Fäulein !
Gratuliere, dass Du jetzt anfängst zu erkennen,he soo geht das nicht ! So ähnlich habe ich damals auch angefangen vor mehr als 30Jahren.
Da waren allerdings noch DDR - Zeiten,insofern hatte ich noch nicht soviel Plastemüll und Papier zu entsorgen.
Na und jetzt, wo ich Dein zweites Statement lese, da kann ich nur sagen, was willst Du mehr ? Du weisst wie es geht und Du kannst es
und Du machst es spätestens dann, wenn Du es nicht mehr mit ansehen kannst..........also nur mut.......Übung macht den Meister.
Und die Hundebetreuung fordert doch auch eine gewisse Hygiene oder ?
Dass wegen Erschöpfung dann und wann was liegen bleibt, ist normal. Also um Dich mach ich mir keine Sorgen.
Trotzdem...........schön, dass Du da bist. Grüssele Mausohr


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10.03.2014 19:55
#5
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Danke für eure Antworten!
Ja, mein Hund erfordert Hygiene und wenn ich ehrlich bin, hat er die auch, also seine Betten und Decken sind immer gewaschen und sauber und seine Näpfe gespült und Wasser und Futter bekommt er natürlich regelmäßig, er ist mir sehr wichtig. Dass er jetzt auf dem sauberen Boden liegt und nicht im Wohnzimmer auf dem Wäschehaufen, wo er sonst immer liegt, zeigt mir dass er auch lieber eine saubere Wohnung hat und gibt mir noch mal Motivation. Mein Problem ist das Durchhalten. Der erste schwierige Punkt ist das Anfangen - ich komme irgendwie nie richtig hoch mit dem Hintern. Wenn ich das dann mal geschafft habe, wie heute oder ja auch wie letzte Woche wo ich im Wohnzimmer wenigstens das Grobe in den Sack gepackt habe, fühle ich mich zwar gut, so wie jetzt, aber trotzdem dauert es meist nur ein oder zwei Tage bis mich mein Alltagstrott wiederhat. Das möchte ich diesmal vermeiden...

Liebe Grüße,
Nina

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