Wie überwindet ihr Antriebslosigkeit und Depression?

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26.05.2014 10:52
avatar  Cat
#1
Ca
Cat

Hallo, habe mich nun endlich einmal angemeldet hier. In vielen Beschreibungen hier finde ich mich wieder.

Mir ist erst vor ein paar Wochen klar geworden, dass ich eigentlich hochgradig depressiv bin und zwar schon immer. Ich fühle mich leer und ausgehöhl.
Wenn es darum geht für jemand anderen etwas zu machen bin ich voll in meiner Kraft und kann alles machen, sobald es um mich und meine Bereiche geht scheinen zentnerschwere Blöcke an mir zu hängen, beklemmende Empfindungen machen das Atmen schwer. Ich sehe das Chaos und tue einfach nichts.

Messie bin ich seit ich 12 war. In Mammutaktionen hatte ich das immer mal wieder in den Griff bekommen, aber das ist lange her.
Alles was mit Ämtern zu tun hat versetzt mich in panische Angst, Briefe öffne ich erst seit Kurzem wieder und das aber sehr zeitversetzt.
Die meiste Zeit sitze ich reglos da, kann mich nicht überreden endlich mit dem Leben wieder anzufangen.


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26.05.2014 11:09 (zuletzt bearbeitet: 26.05.2014 11:11)
#2
Ta

Zuerst würde ich mal damit anfangen, mir selber was gutes zu tun : spazierengehen,eisessen ,mit jemandem treffen oder sowas,
nur raus,raus,raus,nicht ständig zuhause sitzen bleiben. Das wird sonst zur Gewohnheit und dann fällt alles andere
noch schwerer......ich habs durch,kannste glauben oder nicht............und dann würde ich klein anfangen : jeden Tag oder
jeden zweiten Tag bisschen Müll einsammeln und raus damit..........und so arbeite ich mich in kleinen und kleinsten schritten voran
und freue mich ausgiebig über jedes Ding, das erledigt ist..........wer gläubiger Christ ist, tut gut daran, auch täglich Gottes Wort zu
lesen in Form der Losungen oder bei erf wetzlar reinzuhören..............immerhin heisst ja ein geflügeltes Wort :
liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST..............Du kannst auf Dauer nicht andere mehr lieben als dich selber,sondern erst
muss Dein Fundament stimmen und dann sprudelt auch deine Quelle über.............Klar, so einfach wie ich es hier schreibe,
ist es dennoch nicht. Am Ende kann jede und jeder nur selber seinen eigenen Weg suchen,finden,gehen.
Aber es ist schon eine Erleichterung, wenn man weiss, man ist nicht allein mit seinem Chaos,andere kennen sowas auch.
Grüssele Mausohr


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26.05.2014 11:32
#3
Re

Huhu Cat,

es ist doch schonmal gut, dass Du Dir bewusst geworden bist, was mit Dir los ist! Und dass Du Dich hier angemeldet hast, ist ja schonmal das erste kleine Schrittchen um etwas zu ändern :-)

Hast Du denn jemanden mit dem Du über alles reden kannst, bzw. weiss jemand bescheid??? Das hilft schon ungemein!
Bei mir wusste es (als ich vor ein paar Jahren in so ein Loch gerutscht bin) niemand! Irgendwie wollte ich nicht dass es die Leute mitbekommen.

Als "Erste Hilfe" habe ich damals mit der Telefonseelsorge gesprochen, denn die sind immer erreichbar und es ist vollkommen anonym. Man kann sich die ganzen Sorgen von der Seele quatschen! Aus der Depression und meinen Anpassungsstörungen, bin ich dann mithilfe eines guten Neurologen rausgekommen. Und Antidepressiva. Und einer Gesprächstherapie. Aber diese Dinge dauern leider einige Zeit. Bei Dir ist das gerade aber relativ akut oder??

Fühl Dich mal feste gedrückt :-)


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26.05.2014 16:11 (zuletzt bearbeitet: 26.05.2014 16:13)
avatar  Cat
#4
Ca
Cat

Herzlichen Dank für eure Antworten.

RedLotus, ja, jemand zum Reden wäre wirklich hilfreich.
Ich bin vor ein paar Jahren wegen eines Jobs umgezogen, dort leider rausgemobbt worden und kenne niemanden näher hier. Bzw. die einzige Person, die ich hier kannte von dem trenne ich mich gerade und alles sind seine Bekannte. Meine diversen Therapieversuche der Vergangenheit waren nicht besonders hilfreich und ich hätte Angst von Psychopharmaka süchtig zu werden. Ich habe so viele Psychobücher und Ratgeber gelesen, soviel in meinen Vergangenheiten herumgegraben, manchmal gab es schon die ein oder andere Mini-Erleuchtung, aber es ist, als wäre ich an einem Gummi angebunden, ich werde immer wieder in den alten Sumpf zurückgezogen, schneller als ich überhaupt merke, dass es passiert ist.
Akut ist mein Zustand schon lange und ich habe mich immer abgelenkt mit Sinnlosem, wollte nicht hinspüren sozusagen.

Ganz lieben Dank für deine Umarmung!


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26.05.2014 20:34 (zuletzt bearbeitet: 26.05.2014 20:36)
avatar  ( gelöscht )
#5
Gast
( gelöscht )

Hallo Cat,

ein Rat, den du von meinen Vorrednern noch nicht gehört hast: Ich kann deine Angst, von Psychopharmaka abhängig zu werden zwar verstehen, aber wenn es so schlimm ist, wie du es beschreibst, und andere Maßnahmen bereits nicht gefruchtet haben, halte ich den Gang zum Neurologen, und damit (höchstwahrscheinlich) die verordnete Einnahme von Antidepressiva für sinnvoll.

Man fängt mit der niedrigsten Dosis an, und nur wenn die nicht fruchtet, wird erhöht (oder umgestellt). Ich persönlich habe zwar während der Gewöhnungsphase (10 Tage) starke Nebenwirkungen erlitten, danach aber habe ich überhaupt nicht mehr gemerkt, dass ich da einen Wirkstoff einnehme. Ich fühlte mich normal. Nicht müde, nicht aufgeputscht, nicht neben mir, nicht persönlichkeitsverändert, sondern einfach nur normal. In der Phase lassen dann viele die Tabletten weg, weil sie meinen, es habe ja keine Wirkung, es gehe auch ohne. Doch es sind die Tabletten, die machen, dass man sich normal fühlt. Das ist dann ein Fehler, der imho ähnlich wie bei der falschen Einnahme von Antibiotika zu Komplikationen führen kann.

Unter fachärztlicher Aufsicht kann man dann nach ~6 Monaten die Medikamentenzufuhr ausschleichen lassen, und schließlich ganz absetzen. Ich würde, wenn ich merken würde, dass ich wieder in eine Depression rutsche, jederzeit bedenkenlos wieder Antidepressiva nehmen, aber seit ~8 Jahren ist das nicht mehr nötig, und meine Depressionen waren schwer (ich dachte praktisch an nix anderes mehr, als daran, mein Leben beenden zu wollen), als auch bereits Jahre andauernd. Ich habe sie trotzdem nur die Minimalzeit lang genommen, und mich keine Minute süchtig, abhängig oder beeinträchtigt gefühlt. Sie haben mir einfach nur geholfen, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Manche Ärzte empfehlen übrigens auch erst einmal pflanzliche Mittel (die es zwar auch in sich haben und sorgfältig eingenommen werden müssen), aber vielleicht ist deine Scheu davor ja nicht ganz so groß.

Alles Gute, und vor allem gute Besserung


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