Still Messie and alive

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19.11.2014 14:09
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#6
Gast
( gelöscht )

zu deiner Ergänzung:

Das, was du beschreibst, kann (muss aber nicht) ein Hinweis auf ADS oder ADHS sein. Es ist aber genauso gut möglich, dass dich solche Banalitäten einfach nicht interessieren, und das müssen sie doch eigentlich auch nicht, oder?
Ich kenne das übrigens gut: In der Schulzeit wurde ich von Leuten, die mir im Grunde am Popo vorbei gingen, angesprochen, wenn ich eine neue Jeans anhatte. Ich für meinen Teil hätte umgekehrt kaum wahrgenommen, wenn sie mit der Unterhose auf dem Kopf in die Schule gekommen wären, weil es mich einfach nicht interessiert hat. Ich hab kein "Schuh-Gen", keinen "Handtaschen-Tick", kein Faible dafür, mich über Frisuren, Klamotten oder Promiklatsch zu unterhalten. Auf den ersten Blick mag es bitter klingen, dass man damit für einen Großteil der Gesellschaft zum Außenseiter wird. Aber andererseits: Will man das denn wirklich? Das Leben mit solchen Belanglosigkeiten füllen, nur um dazu zu gehören? Jeder ist so, wie er ist, und es gibt einen Grund, warum wir so sind, wir wir sind. Ich bin auch kein Gesellschaftstalent. Ich versuche das Beste daraus zu machen. Ich bin (bis auf manche Momente) gern allein, weil mich das Zusammensein mit anderen einfach langweilt. Als ich jünger war, habe ich auch Filmzitate in mich aufgesogen, und noch wochenlang damit um mich geschmissen. Heute lese ich Reviews von Serien, in denen die besten Zitate der Folgen aufgelistet werden, und denke regelmäßig: "An den Witz kann ich mich gar nicht erinnern". Na und? So kann man zweimal drüber lachen.


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25.11.2014 15:53
avatar  Bobby
#7
Bo

Hallo; ich bin wieder mal sehr berührt von euren Antworten. Heute hat meine Aufräumhilfe abgesagt die eben kommen sollte. Ich habe frei und will jetzt alleine anfangen. Ich habe echt ein bisschen Angst wieder mal zu versagen. Wie so oft. Aber ich bin auch optimistisch und fange jetzt einfach mal an. Eben kam mir auch der gedanke bevor ich hier gelesen habe, es sind nicht die cd´s, es ist das Drumherum. So, jetzt fange ich mal an und will nachher mal schreiben wie es mir ergangen ist.
Eben hatte ich auch die Idee das ADS vielleicht einfach eine Depression ist, eine agitierte AD(H)S; hyperaktiv, oder halt eher klassisch ADS. Es muss ja nicht immer die schwerste Form von Depression sein wo man kathartisch rumliegt, wenn man von Depression spricht. Ich spreche lieber davon und sehe dies als einen Teil von mir, der nicht unüberwindbar ist. In kleinen Stücken rangehen. Müll, spülen, wäsche wegräumen, Zeitungen, CDs wegräumen. Das ist so der Plan für die nächsten Stunden. Dann, falls möglich, fegen. Also, falls dann wieder mal platz da ist zum fegen oder saugen. Ich bin echt optimistisch, aber dieses jahrelange immer wieder drangehen und nicht schaffen kann ich auch nicht so einfach negieren und vergessen. Ich sehe immer mehr das es um unseren inneren Frieden geht, nicht wie ich nach draußen hin dastehe. Es ist einfach einfacher in einer aufgeräumten Wohnung zu agieren als in einer unaufgeräumten, es ist einfach leichter sich in einer aufgeräumten Wohnung wohlzufühlen als in einer unaufgeräumten. Ich denke soviel habe ich begriffen. Es gibt mir immer noch viel kraft das ich einerseits eine Sache sein lassen kann, meine Sexualität zu missbrauchen, andererseits mich an Gott wenden darf und mich bei ihm bedanken kann. Das gibt mir viel kraft und die Hoffnung auch in Sachen Finanzen, Wohnung besser klarzukommen. Irgendwie muss ich auch mal an die co-abhängigkeit ran. Aber, nachher gibt es mehr von mir mit einer klaren Ansage was ich in den kommenden Stunden für meine Wohnung und für mich damit getan habe. Danke euch fürs teilen.


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25.11.2014 16:40
avatar  Bobby
#8
Bo

Kurze Zwischenbilanz: Das Spülen an sich ist schon gemacht, bin am wegräumen. Ich will aber mal was fragen. So von Betroffen zu Betroffenen; macht euch das auch so zu schaffen wie andere Leute auf euch reagieren?
Gestern, in einem neuen Team wieder mal, fand ich meinen Chef komisch. Wenn ich was sagte hörte er zu, aber schien desinteressiert. Sagte meine Kollegin was, lachte er sich total kaputt.
Dann ging ich noch zu einem Service Tisch. Die Kollegin die dort arbeitete lachte mit der Kollegen die was vergessen hatte. Ich dachte mir so, ich habe ja sogar noch eine gute Beurteilung von mir abzugeben dort, das sie mit mir auch so lachen würde. Ich ging mit einem breiten Grinsen dorthin und ihr Gesicht schien sich zu verschärfen. Tat mir irgendwie weh. Leider weiß ich nicht wie ich mit sowas am besten umgehe. Ist es einfach so, ist es mein Fehler, oder wie? Gehört das zum Leben dazu?


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25.11.2014 17:19
avatar  Bobby
#9
Bo

(zudem kommt ja noch das ich christlich leben will. d. h. ja auch Nächstenliebe. Das hilft mir grundsätzlich schon. Alle sind ja Gottes Wesen. Alle irgendwie auf dem Weg. Alle wollen das Gleiche, Glück, gutes Leben. Aber manchmal, wie gestern, überfordert es mich einfach. Ich kann es nicht einordnen. Liegt es an mir? Egal ob es an mir liegt? Ist da auch wieder der Perfektionismus vorrangig. Der Mangel. Als ob mir eine Art Kern fehlt worauf ich bauen kann. Dieses Problem habe ich halt sehr oft, deshalb schreibe ich das hier. Diese Begegnungen die mir schwerfallen überdecken halt auch viel Gutes was passiert.)

Was ich eigentlich vor allem schreiben wollte: ich mache weiter, auch wenn ich gerade Beklemmungen kriege, die sagen mir ich solle aufhören, so ist es besser. Eine aufgeräumte Wohnung soll dir nicht zustehen. Irgendwie spüre ich sowas.
Vor kurzem las ich von Sekundärgefühlen und Primärgefühlen. Wenn man meint Wut zu verspüren ist es eigentlich, sekundär, trauer. Vielleicht ist es so eine Geschichte gepaart mit Selbstmitleid. Ich bin ganz froh das heute Nebel bei uns ist, da hab ich dann nicht so den Drang rausgehen zu müssen. Also, weiter geht es. Ich danke euch einfach nochmal herzlich wieder hier bei euch sein zu dürfen.


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25.11.2014 19:22
avatar  Bobby
#10
Bo

So, für heute reicht es mir. Hab effektiv vielleicht eine Stunde aufgeräumt, aber ist erstmal so okay. Besser als nichts. Morgen muss es halt weitergehen. Darf mich nicht ablenken lassen. lg bobby


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