Amor vacui?

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04.09.2023 13:30
avatar  Kynika
#1
Ky

Nachdem ich mich vorgestellt habe und auch schon in den ein oder anderen Beitrag hier im Forum einen Blick geworfen habe, möchte ich nun hier den praktischen Teil meines Wegs aus dem Chaos abhandeln.
Den Titel habe ich in Anlehnung an das Phänomen "Horror vacui" (Angst vor der Leere) gewählt.
Nun ist mein Ziel aber nicht, am Ende der großen Aufräumarbeiten im leeren Raum zu sitzen und an die nackte Wand zu starren, aber ein leerer Schreibtisch, freie Fußböden und ein leeres Spülbecken würden mir gefallen.
Für mich ist wichtig, dass meine Räume bestimmte Funktion erfüllen. Daher möchte ich nun schildern, welche Gedanken ich zu den einzelnen Räumen habe.
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Badezimmer: Hier möchte ich mich um Körperpflege und Entspannung kümmern können. Mein Bad ist recht klein, ich habe aber den Luxus einer Badewanne. Ich brauche nicht so viel an Kosmetik, schminke mich nicht und die Produkte, die ich *wirklich* nutze, passen in eine Kulturtasche. Eine Seite des Schranks für Handtücher, die andere für Drogerie Artikel, das wäre realistisch.
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Flur: Hier begrüße ich hoffentlich in Zukunft auch mal Besuch. Ich möchte eine Garderobe, an denen Jacke, Schlüssel und Regenschirm schnell zugänglich sind. Außerdem habe ich noch so ein süßes Telefonbänkchen, dass ich gern dort hinstellen würde. Auch Einkaufstaschen und Schuhe sind im Flur aufgehoben.
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Arbeitszimmer: wenn ich mobile work mache, brauche ich auch eine Webcam. Ich möchte diese jederzeit anschalten können, ohne den Winkel mühsam so zu justieren, dass kein Chaos im Bild ist. Der Schreibtisch ist das Herzstück des recht kleinen Raums und da ich auch manchmal bastle oder Stoff bemale sollte er möglichst schnell freigeräumt werden können.
In einem kleinen Schrank sind Dokumente, Büromaterial und elektronisches Zubehör (auch Batterien und Speichermedien), Bastelmaterial ist im beschrifteten Karton.
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Küche: Ich möchte für mich und gerne auch für andere kochen oder backen können, von sauberem Geschirr essen und meinen Kaffee trinken. Ich mag Vorräte in Dosen und Gläsern, da muss nicht alles durchdesignt sein, aber Etiketten sind schon sinnvoll. Es soll praktisch sein, sodass ich nicht für eine Tasse Kaffee 5 Schubladen und Schränke öffnen muss.
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Wohnzimmer: ganz wichtig. Hier sind meine zwei Herzenssammlungen, außerdem Bücher, Kleidung, Stoffe (zum Nähen), alles zum Musik machen und Hören und Sofa und Sessel zum Entspannen. Ich möchte hier Besuch empfangen können, es darf aber auch sichtbar sein, dass hier gelebt wird und es kein Museum ist.
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Schlafzimmer: hier bin ich schon ziemlich zufrieden. Bett, Nähmaschinenschrank, Nähkästchen, Stuhl. Im Bett wird geschlafen, an der Nähmaschine genäht.
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Keller: Puh. Ich möchte den Boden sehen. Und wissen, was sich wo befindet. Dinge, die kaputt sind und seit mehr als 3 Jahren nicht genutzt wurden, dürfen gehen. Ich möchte hier beispielsweise Werkzeuge und mein Fahrrad lagern, keinen Müll.
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Meine aktuelle Mission ist es, in den Wohnräumen den Boden freizuräumen. Müll wird dabei sofort entsorgt, bei den andern Dingen ist es okay, wenn sie erstmal verlagert werden. Ich möchte einfach unfallfrei durch meine Wohnung gehen können. Ich habe starke Osteoporose und breche mir leider leicht etwas und dieses Risiko möchte ich durch eine Änderung meines Umfelds verringern.
Die zweite große Baustelle wird dann eine Grundreinigung der Küche sein (ja, auch in den Schränken!), wofür ich mir zwei Wochen Zeit gebe.
Die anderen Räume werden weniger Zeit beanspruchen. Beim Keller brauche ich Hilfe, das wird schwer (nicht nur körperlich, sondern auch psychisch).
Meine große Motivation sind meine Neffen, die mich gerne besuchen würden. Ich möchte, dass das noch dieses Jahr in die Tat umgesetzt wird und dafür werde ich nach Möglichkeit täglich zumindest eine halbe Stunde aufräumen und putzen, damit wir uns hier wohlfühlen.


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04.09.2023 13:48
avatar  Sybille
#2
Sy

Ganz ehrlich @Kynika ? Klingt großartig! Sowohl der Plan als auch die Vorgehensweise. Ich wünschte, ich wäre so klar wie Du, wie es werden soll.

Daumen gedrückt, ich glaube Du machst das richtig Klasse!!!


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04.09.2023 17:06
avatar  skurril
#3
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Willkommen @Kynika!

Klingt gut, Deine Übersicht.
Lese ich mal "in Ruhe"...
So etwas schwebt mir auch im Sinn.

Alles Gute & LG,
Skurril

* zusammen ist man weniger allein * danke ihr hier *
...P.ublic I.mage L.imited...


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04.09.2023 19:13
avatar  Lynda
#4
avatar

Liebe @Kynika,

ja, ein super Plan . Wirklich klar und strukturiert, den Bedürfnissen angepasst und schon super visualisiert . Das wird klappen!!!

Einige haben hier ähnliche Pläne, das wird ein Spaß werden, ich freue mich darauf !
Ich fange mit meinem Wohnzimmer an, allerdings erst Mitte September, bis dahin bin ich bei meinen Eltern.


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04.09.2023 21:42 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2023 21:43)
avatar  Kynika
#5
Ky

@Sybille @Lynda @skurril ich danke euch sehr für eure lieben Rückmeldungen!
Ja, ich bin auch ganz zufrieden mit diesem Plan und habe besonderen Wert darauf gelegt, dass ich nach meinen Bedürfnissen entscheide, wie welcher Raum sein sollte. In vergangenen Versuchen habe ich öfter versucht, nach Optik/ Stil zu entscheiden und mittlerweile muss ich sagen: Das passt einfach nicht zu mir. Der Stil kommt von ganz allein, wenn ich die Dinge behalte, die ich gern mag und sie mir nützlich sind. Und mein Einrichtungsgeschmack ist sowieso nicht so statisch, da gehe ich lieber nach meiner Persönlichkeit, meinen Hobbys und meinen Bedürfnissen, die ändern sich nämlich seltener.

Ich habe heute einiges geschafft und bin damit recht glücklich, denn ich habe mich nicht verausgabt, sehe eine deutliche Veränderung und konnte auch noch andere Menschen mit geschenkten Dingen aus meinem Besitz glücklich machen.
Ich habe:
- 2 große Tüten Müll entsorgt
- das gesamte Altglas zum Container gebracht
- 2 Ladungen Geschirr abgewaschen
- alle Böden freigeräumt
- in allen Räumen erst Staub gewischt und dann gestaubsaugt
- eine Umzugskiste voll Küchenzubehör verschenkt

Dafür sind die Arbeitsflächen in der Küche jetzt vollgestellt. Aber das ist okay. Es bleibt nicht so und ich muss nicht alles an einem Tag schaffen.
Gerade eben habe ich mir noch ein schönes Bad gegönnt und nun ist der Tag für mich offiziell beendet. Morgen ist etwas weniger Zeit zum aufräumen, heute habe ich nämlich nur am Laptop gearbeitet, aber jetzt beginnt wieder die Pendelei. Immerhin kann ich im Zug dann in Ruhe meine Gedanken sortieren und die nächsten kleinen Schritte planen.


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