Und noch ein Messie

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01.02.2015 20:12
#1
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Hallo ihr Lieben,

ich habe mir lange eingeredet, dass es bei mir ja gar nicht sooo schlimm ist. Vielleicht ging es einigen unter euch auch so. Ich war noch nie in einem solchen Forum angemeldet - ich habe noch nicht mal nach Tipps gegoogelt, wie ich meine chaotische Umgebung in Ordnung bringen und halten kann. Ich glaube sogar jetzt im Moment will ich es mir noch nicht so ganz eingestehen. Aber erst mal zu mir. Ich entschuldige mich schon mal falls dieser Text sehr lang wird, aber ich hoffe, dass sich vielleicht irgendwo darin Anhaltspunkte finden warum ich einfach nichts mehr gebacken kriege.

Ich bin Mitte 20, studiere und wohne bei meiner Mutter und ihrem Mann (meine "Wohnung": zwei Zimmer + Bad). Zu Anfang meines Studiums hatte ich eine kleine Wohnung in der Stadt im Haus eines alten Ehepaars, die aber von Seite der Vermieter nach 1,5 Jahren gekündigt wurde wegen Eigenbedarf. Meine Mutter beharrt drauf, dass die Kündigung erfolgte weil ich die Wohnung vermüllt hatte. Wirklich schlimm unordentlich war es damals aber eigentlich nicht (weil ich eben kaum was hatte). Die Vermieter waren sowieso sehr seltsame Zeitgenossen, also wer weiß was der Grund war.

Unordentlich war ich schon immer. Als ich ein Kind war, gab es immer Stress weil ich mein Zimmer nicht aufräumen konnte/wollte und letztendlich haben es dann meine Mama oder Oma getan. Das wollte ich irgendwann aber auch nicht, weil besonders Oma immer viel weg schmiss (damals war noch kein Müll da, also nur Spielsachen und Bücher) und es auch ein Eingriff in meine Privatsphäre war - ich muss zugeben, ich hab einen dicken Bauch aber überhaupt kein dickes Fell! Späße auf meine Kosten gingen mir immer schon schnell unter die Haut. Daher wollte ich selbst bei meiner Familie nicht viel preisgeben, da ich die Witze (über zB romantische Bücher oder Make-up und was ich "hässliches Entlein" damit überhaupt will) absolut nicht tolerieren konnte. So nach und nach hab ich damit begonnen Dinge, die meine Familie nicht sehen sollte, zu verstecken: unter dem Bett, unter dem Schreibtisch, unter anderem Zeugs, im Schrank. Und das war dann keine Frage mehr von benutzen und liegen lassen, sondern schon fast von absichtlichem Chaos. Und das wurde immer mehr.

Jetzt habe ich sehr viele Probleme. Ich bin fast fertig mit dem Studium, aber der Druck hat mich über die Jahre sehr zugerichtet. Das geht so weit, dass ich beim morgendlichen Weckerklingeln manchmal anfange zu weinen. Vor lauter Nervosität und Angst vor anderen Leuten esse ich den ganzen Tag nichts, stopfe mich abends mit irgendwelchem Müll voll, und bin so kraftlos, dass mir sogar kleine Tätigkeiten wie eine Kleinigkeit kochen oder Blumen gießen unerfüllbar scheinen. Irgendwann konnte/wollte ich auch am Wochenende oder in den Ferien kaum noch was machen außer im Bett liegen und mir selber Leid tun. Das Ergebnis: Diabetes Typ 2 und ein besch... Klima zuhause. Zu meiner Mutter hatte ich schon immer ein "durchwachsenes" Verhältnis, aber ich kann auch verstehen, dass es sie stört wenn ich im Haushalt nur das nötigste mache und mich dann sofort wieder in meine Messiehöhle verziehe. Trotzdem kann ich mich nicht aufraffen, noch nicht mal ihr zuliebe. Zu den gesundheitlichen und familiären Problemen kommen dann die lieben Finanzen (werde noch nicht mal mehr zu Vorstellungsgesprächen eingeladen), Stress mit Freunden, der Tod meines Vaters (unter dem ich immer noch sehr leide), und und und...

Ich schwanke zwischen Selbsthass und Selbstmitleid. Fremde Hilfe kann ich mir einfach nicht suchen. Zum einen weil es peinlich ist, zum anderen weil ich ja noch nicht mal von den Menschen, die mir nahe stehen Unterstützung bekomme/verdient habe. Wenn ich mich irgendwie aufraffen könnte und wenigstens halbwegs funktionieren könnte wie ein normaler Erwachsener, wäre mir schon viel geholfen. Ich versuche auch mich an anderen Erfolgen "hochzuziehen" und daraus Motivation zu gewinnen. Und vielleicht tut sich ja schon was... immerhin habe ich ja schon geschafft, mein Essverhalten ein bisschen positiver zu gestalten und konnte mich hiermit dazu durch ringen, die Baustelle "Wohnung" in Angriff zu nehmen.

Beim Stöbern im Forum habe ich bemerkt, dass es hier einige ganz schlüssige Tipps gibt, zB find ich diese Mini Habits ganz toll und möchte mich daran mal versuchen. Generell erhoffe ich mir, dass ich aus diesem Loch raus komme. Ich möchte mich selbst davon überzeugen, dass ich nicht der Abschaum der Menschheit bin, dass sich an allem arbeiten lässt. Ich möchte irgendwann nach meinem Abschluss eine schöne kleine Wohnung beziehen und die toll einrichten, ohne dieses kleine Männchen im Ohr, das sagt: "Wozu? Hier sieht's doch eh bald wieder aus wie Sau!"

Tut mir Leid, der Text ist ein bisschen strukturlos und verwirrend. Passt ja zu meinem Leben im Moment. Wenn ihr euch nciht ganz erschlagen davon fühlt, wüsste ich gerne, ob jemand von euch schon mal in so einer ähnlichen Situation war und/oder mir einen Rat geben kann. Danke!


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01.02.2015 22:13
#2
Ta

Hallo CedarWood ! Willkommen in unserem Forum !
Einige Erfahrungen, die Du beschreibst, sind bei mir so ähnlich. Zum Beispiel tue ich mich schwer, mein Selbstmitleid abzuschütteln.
Das Verhältnis zu Mama ist auch durchwachsen,obwohl wir uns lieb haben und ich immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf Unterstützung zählen konnte.
Aber sie ist eine vordergründig rational handelnde Person und hat mich oft sehr kritisiert für mein Chaos. Das tat weh und ich blockte ab.
Ich bin zudem schwerhörig und 29J. verheiratet und Teddymän ist schwerbehindert seit Geburt und braucht Hilfe, Schwerpunkt Hauswirtschaft,Mobilität.

Na,jedenfalls habe ich nach mehr als 30Jahren Erwachsensein,ich bin nun 55J. begriffen, dass ich allein dafür verantwortlich bin, ob es mir gut geht oder nicht.
Und mit Hilfe des Forums lerne ich, Schritt um Schritt voranzukommen und Rückfälle auszuhalten,um dann wieder anzufangen.

Ich kann Deine körperlichen Defizite auch nachvollziehen, denn ich laborierte lange Jahre an einer mittleren Depression. Das bedeutete unter anderem
Antriebslosigkeit, ich habe manche Tage 14 Stunden geschlafen. Ich verbrachte viele Wochen nur zwischen Küche und TV und später auch PC.
Dementsprechend sind die gesundheitlichen Folgen : mässiges Übergewicht, seit drei Wochen "Herzkasper", nach jeder noch so kleinen Aktion
sehr erschöpft. Es ist wirklich schwer, alte Gewohnheiten abzuschütteln und durch neue zu ersetzen.

Die erste Frage auf diesem Wege wäre : was brauchst Du von Dir selber, damit es Dir gut geht ? Das Ziel : sei dir selber der beste Freund.
Zweite Frage : Wovon träumst Du ? Was möchtest Du im Leben erreichen ?
Dritte Frage : Welches Hobby verschafft Dir Ausgleich bei Stress ?

Ich selber hab ja meinen Mann, der mich lieb hat und das baut mich auf, wenn es mal nicht so läuft.
Dann ist da noch jede Woche einmal REHA - Sport, dieses Forum und noch andere, dazu Radio, Gottesdienste,(wir sind Christen)Gebet,
Lesen,Musik hören...........gelegentlich schwimmen gehen,Sauna,oder sonst mal ausgehen oder wegfahren.
Wenn auch diese Aktivitäten manchmal nur für kurze Strecken Kraft geben, immerhin es kann wieder ein Stück Weg geschafft werden.
Aber ich muss natürlich auch manches mit mir alleine abmachen, was mir oft nicht leicht fällt.
Freunde hab ich fast keine mehr, die wollen nicht mehr kommen,zuviel Chaos,sagen sie

Im andern Tread von dem anderen neuen Forumsmitlied habe ich ja meinen ungefähren Tagesplan aufgeschrieben.
Das ist nicht nur die Antwort für ihn,sondern auch das Zeichen, dass jetzt was Neues bei mir beginnen soll und
ich werd in meinem Thread "Der Weg ist das Ziel" erzählen, was draus wird. Wäre doch gelacht, wenn ich nicht meinen Teufelskreis endlich beenden kann.
Nicht umsonst heisst es ja bereits in der Bibel,liebe deinen Nächsten wie dich selbst.......
Und Du wirst es bestimmt auch schaffen, freie Bahn zu kriegen in Kopf und Herz, dass Du endlich Frieden findest in Deiner Seele.
Dann kannst Du ganz anders auftreten nach aussen und findest auch 'n Job.
Mehr oder besseres fällt mir nicht ein.
Grüssele Mausohr







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01.02.2015 22:57 (zuletzt bearbeitet: 01.02.2015 23:03)
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#3
Gast
( gelöscht )

Hallo CedarWood,

herzlich Willkommen auch dir hier im Forum!

"Tut mir Leid, der Text ist ein bisschen strukturlos und verwirrend. Passt ja zu meinem Leben im Moment. Wenn ihr euch nciht ganz erschlagen davon fühlt, wüsste ich gerne, ob jemand von euch schon mal in so einer ähnlichen Situation war und/oder mir einen Rat geben kann. Danke!"


Ich schreibe auch viel - für manche zu viel, aber wie Goethe so schön sagte: "Verzeih' den langen Text, ich hatte keine Zeit, mich kurz zu fassen" ;)

Zum Thema unstrukturiert: Schau doch mal nach dem Beitrag "Es ist egal"
Hier muss sich keiner dafür rechtfertigen oder entschuldigen, wie er schreibt. Die Hauptsache ist, DASS man schreibt. Denn das schriftliche Auseinandersetzen, und die Interaktion, die daraus entsteht, kann ein erster Schritt zur Lösung deiner Probleme sein. Dafür sind wir hier, dafür bist du hier, und nur darauf kommt es an. Mal ganz davon abgesehen, dass ich deinen Text eigentlich sehr gut strukturiert finde, und er für mich angenehm zu lesen war.


Die Mini Habits sind eine prima Sache, um insgesamt mehr und mehr positives Verhalten zu erlernen, welches dann durch immer häufigere Anwendung negatives Verhalten verdrängt. Ich möchte dir auch die "Kleine-Steine-Große-Steine"-Metapher ans Herz legen.

Dabei betrachtet man seine Probleme wie einen riesigen, als Gesamtheit unbewältigbaren Steinhaufen. Am schlimmsten belasten einen die ein, zwei, drei riesigen Felsbrocken, die sich im Zentrum des Ganzen befinden. Man hat schon ein paarmal versucht, sie abzutragen, aber es geht einfach nicht, sie sind zu schwer. Und nachdem man sich eine Zeitlang vergebens daran abgearbeitet hat, ist man zu erschöpft, um irgendwas anderes zu machen. Die kleinen, nicht so dringlichen Probleme lässt man dabei immer außer Acht. Das ist genau das, was du beschreibst. Die Mammut-Probleme, mit denen du dich den ganzen Tag lang quälst, machen dich so fertig, dass du abends nicht mehr Blumen gießen kannst.
So geht es vor allem Menschen, die eigentlich sehr gut Prioritäten setzen können, und logisch vorgehen. Schulden, Arbeitslosigkeit, Beziehung(en) = Große Probleme. Daneben wirken die Blumen eben wie Pillepalle. Man meint, dass man mit sowas nur seine Zeit verschwendet, Energie verschwendet (und man hat ja eh kaum was davon), und überhaupt - was würde sich denn ändern, wenn man die Blumen gegossen hätte? Gar nichts.

Meint man.

Wenn wir bei dem Bild bleiben, dann blockieren die vielen kleinen Steine den direkten Zugang zu den großen Steinen. Sie bringen zusätzliches Gewicht, und in ihrer Gesamtmasse wiegen sie mindestens genauso schwer wie einer der großen Steine - wenn nicht sogar schwerer. Der Trick besteht darin, die Prioritätensetzung umzukehren. Sich abzuwenden vom äußerst dringlichen, und sich allein und ausschließlich auf das gerade im Rahmen deiner Möglichkeiten liegend machbare zu konzentrieren. Du kannst die großen Steine doch sowieso nicht bewegen, das weißt du ja schon aus Erfahrung. Also ist es doch schlussendlich bedeutungslos, wenn du sie jetzt einfach mal für eine Zeitlang nicht beachtest, sondern dich um das kümmerst, was beherrschbar, lösbar, machbar ist.

Deine Liste:

- Studium
- Depressionen oder depressive Verstimmung (aus der Ferne und vom Laien nicht zu beurteilen, wie ausgeprägt das bei dir ist)
- Diabetes
- Unvernünftiges Essverhalten
- Übergewicht
- Geldsorgen
- Beziehung zur Mutter
- Beziehung zu Freunden
- (unverarbeiteter) Tod des Vaters
- Soziophobie
- Wohnsituation
- Innere Unruhe
- Erschöpfungszustände
- Chaosbude

Wenn es auf ein Wort reduziert ist, fällt noch deutlicher auf, dass manche dieser Probleme andere, neue Probleme verursachen, und irgendwie hängen sie alle miteinander zusammen. Es ist manchmal schwer zu sagen, was Ursache ist, und was Wirkung, was Krankheit und was Symptom.
Bist du nun Diabetikerin geworden, weil du als Kind gelernt hast, deinen Kummer "in dich hinein zu fressen"? Bist du Messie geworden, weil du vom Studium zu erschöpft bist? Resultiert dein unvernünftiges Essverhalten aus deiner Soziophobie? Oder die Soziophobie aus deinem Übergewicht, und das wiederum aus deinem unvernünftigen Essverhalten?

Die Ursachen, Wirkungen und Zusammenhänge sind undurchschaubar, aber wir können wohl sagen, dass es sich bei dir um einen sehr großen, komplizierten Teufelskreis handelt. So kompliziert, dass du das Muster nicht genau verstehen kannst. Das ändert aber nichts daran, dass es Punkte gibt, an denen du ihn unterbrechen kannst. Über Teufelskreise sagen wir hier, dass es einen Unterschied gibt, ob man sie unter- oder durchbricht. Das Unterbrechen gibt uns eine Atempause. Eine Möglichkeit, die Situation zu unseren Gunsten zu verändern. Dadurch können wir auf wieder verfügbare Energie zugreifen, die wir vorher jeden Tag sinnlos in dem Teufelskreis verpulvert haben. Mit zusätzlicher Energie können wir uns anderen Aspekten des Teufelskreises stellen, und nach und nach finden wir die Kraft, das ganze ungesunde Geflecht zu zerschmettern - den Teufelskreis endgültig durch-brechen, auf dass er uns nie wieder in seinen Bann ziehen werde.

Wenn man von so vielen Problemen geplagt wird - das weiß ich aus eigener, schmerzhafter Erfahrung - liegt man manchmal wirklich nur noch da und starrt die Decke an, weil man das Gefühl hat, dass alles Handeln sowieso nichts bringen wird.

"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Ich habs nicht mit Religion, dieses Gebet kenne ich aus einem alten Lied von Sinead O'Connor (Feel So Different). Es ist 100% wahr. Wir müssen verstehen lernen, was zu ändern in unserer Macht steht, und was nicht - und uns nur auf das konzentrieren, was wir ändern können.


Bei der Große-Kleine-Steine-Methode konzentriert man sich nur auf das Machbare, und lässt alles andere außen vor. Du darfst das, weil du die anderen Probleme sowieso nicht lösen kannst. Du darfst das, weil du nicht unendlich viel Kraft hast. Du darfst das, weil es die klügste Lösung ist. Du darfst das, weil es ein Anfang ist. Du darfst das, weil es der erste von vielen kleinen Steinen ist, die dir beim Bewältigen der großen Steine im Weg liegen. Indem du dich um die kleinen Steine kümmerst, kümmerst du dich aktiv um die Bewältigung der großen Steine.


Mein Rat lautet: Steh morgen früh auf, geh duschen, mach dein Bett, mach dir ein vernünftiges Frühstück und gieß deine Blumen. Das sind Dinge, die du tun KANNST.
Scher dich nicht um dein Gewicht oder deine Soziophobie, oder darum, was deine Mutter gerade von dir hält, oder dass du Geldsorgen hast. Daran kannst du momentan NICHTS ändern, also versuche es gar nicht. Schieb alles beiseite, wenn es dir hilft, dann zum Beispiel mit der laut ausgesprochenen Begründung:

ICH VERSUCHE, ALS ERSTES, GESUND UND GELASSEN GENUG ZU WERDEN, UM MICH MEINEN ANDEREN PROBLEMEN STELLEN ZU KÖNNEN. ICH TUE, WAS ICH TUN KANN. ICH LIEGE NICHT NUR DA UND BEMITLEIDE MICH, SONDERN ICH HANDLE IM RAHMEN MEINER MÖGLICHKEITEN. HEUTE IST DIESER RAHMEN WINZIG, MORGEN WIRD ER NOCH IMMER WINZIG SEIN, DARAN KANN ICH NICHTS ÄNDERN, ABER WIR WERDEN SEHEN, WAS ÜBERMORGEN SEIN WIRD.

Achte darauf, wie es sich anfühlt, etwas zu erledigen, von der To-Do-Liste haken zu können. Achte darauf, wie es sich anfühlt, über etwas die Kontrolle zurück zu erlangen. Wie es sich anfühlt, in einer Welt, in der man sich völlig handlungsunfähig gefühlt hat, wieder zu handeln. Weine nicht, wenn dein Wecker klingelt, sondern freue dich, dass heute der Tag ist, an dem dir deine schlimmsten Probleme keine Angst mehr machen werden, weil es völlig egal ist, ob du vor ihnen Angst hast oder nicht - sie werden deshalb nicht kleiner oder größer, also kannst du ebenso gut auch keine Angst vor ihnen haben.


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02.02.2015 04:21
#4
Ta

Danke numi, ich fühle mich sehr angesprochen von dem, was du da schreibst.
Ja, das ist so, man denkt ständig an "die grossen Steine" und verzweifelt fast an der Aufgabe,dabei vergisst man die
"kleinen Steine" , das momentan machbare........
Komisch, seit drei Wochen ist jeden Montag um 4.00Uhr herum an weiterschlafen nicht zu denken und um nicht zu grübeln,
bin ich dann hier.......um 7.00Uhr schlafe ich bestimmt wieder ein auf dem Sofa, obwohl ich doch ein paar Kleinigkeiten
erledigen will vor dem Sport. Wie dem auch sei.............erst die kleinen Steine, dann die grossen....so mach ich das.
Grüssele Mausohr


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07.02.2015 04:25 (zuletzt bearbeitet: 07.02.2015 04:27)
#5
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Hallöchen!

Entschuldigt bitte die späte Antwort, aber nachdem ich den Beitrag abgeschickt hatte, hab ich mich geschämt. Nun da ich eure lieben Kommentare gelesen habe, finde ich diese Scham ein bisschen albern :D


Tante Mausohr: Danke, dass du deine Situation geschildert hast. Das klingt wirklich sehr schwierig, aber es ist toll, dass du dich nicht unterkriegen lässt! Deinen Thread hab ich mir gleich mal in die Favoriten gespeichert und werde mich dem mal widmen.
Ich habe über deine drei Fragen nachgedacht...
Frage 1: Die Antwort ist schwierig... Ich weiß es nicht! Vielleicht, dass ich mich an bestimmte "Regeln" halte, von denen ich weiß, dass sie besser für mich sind als immer nur das zu tun, worauf ich gerade Lust habe. Also zB NICHT drei Stunden am PC verbringen obwohl ich eigentlich spazeren gehen wollte. Denn am PC sitzen macht zwar für diesen Moment Spaß, aber danach mache ich mir dann nur Vorwürfe.
Frage 2: Puh... auch keine Ahnung. Ich studiere zwar auf Lehramt, aber ich habe Bedenken, ob ich dem Beruf als Lehrerin gewachsen bin, gerade weil ich in den letzten Jahren sehr schlecht mit Druck umgehen konnte. Genrell möchte ich erst mal fertig studieren, dann mein Referendariat abschließen und dann schaue ich mal, was so auf mich zukommt. Wenn ich mir meine idale Zukunft vorstelle, dann denke ich an schöne Abende mit Freunden. Dafür bräuchte ich eine nette, saubere Wohnung und geregelte Finanzen (damit ich auch mal was anbieten kann ohne in der darauffolgenden Woche fasten zu müssen).
Frage 3: Ich zeichne ein bisschen, surfe im Netz, lese viel und sammele Puppen. Letzteres ist eigentlich kein gutes Hobby für Messies, aber seltsamerweise ist auf meinem Puppenregal immer alles piccobello! Nur die leeren Schachteln muss ich dringend weg werfen...

Numi: Vielen Dank für deinen Beitrag! Ich habe gespürt, wie ich richtig aufatmen konnte als ich ihn las. Stimmt, an einigen kleinen Steinen KANN ich arbeiten. Ich denke Studium, Chaosbude, Finanzen und vielleicht die Beziehung zu meiner Mama liegen am nächsten. Und in drei Bereichen davon hatte ich diese Woche auch schon kleine Erfolge!
Ich habe eine neue Nachhilfeschülerin bekommen, also habe ich diesen Monat schon mal fast 80€ mehr auf dem Konto. Dann fühlte ich mich inspiriert von den Beiträgen im Forum und habe mal das ganze Geschirr in meiner Wohnung zusammen gesucht und gespült und sogar auch ein paar Ladungen Wäsche gemacht - das ist mehr als ich sonst in einer Woche schaffen konnte. Und heute hab ich meiner Mama gestanden, dass ich mich in diesem Forum angemeldet habe. Sie hat sich sehr gefreut und wir kamen darüber auf andere Themen, die mich sehr lange belasteten und es ist mal zur Abwechslung kein Streit daraus entstanden.

Alles in allem, eine fröhlich stimmende Woche und fast alles kam allein davon, dass ich den Schritt gewagt habe, euch zu schreiben. Vielen Dank! Jetzt heißt es aufpassen, dass ich nicht wieder abbaue!





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