bin neu hier...gibt es Teilbereichsmessies?

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20.03.2015 15:10
#1
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Hallo Ihr, ich lese schon seit einiger Zeit hier etwas mit. Ich wollte mich kurz vorstellen. Bin weiblich, Mitte 40, berufstätig. Meine Wohnung war und ist keine Puppenstube, ich habe eine gewisse Ordnung und ich kann auch aufräumen und putzen. Meine Kellerräume sind aber schon sehr vollgestopft mit Zeugs wo ich dachte ich kann es noch brauchen oder es ist zu schade zum wegwerfen und ich könne Geld damit machen. Dem ist natürlich nicht so, ich lasse es einfach so stehen. Ich kann mich schlecht von Erinnerungsstücken trennen und auch solche Dinge wie Zeitschriften, ich habe z.B. einen Stapel Tina geschenkt bekommen, gelesen habe ich die aus Zeitmangel noch nicht, aber ich möchte wenigstens die Rezepte entnehmen, aber selbst dazu komme ich nicht.
Ich halte mich schlecht an meine eigenen Vorgaben und vertrödel die Zeit lieber mit was anderem. Ich finde Wohnungen anderer immer toll aufgeräumt, nix liegt rum, wie machen die das nur? Ich bin dabei mehr Ordnung zu machen und wegzuwerfen, aber es ist anstrengend. Freue mich auf Austausch hier.

LG
Frau Lotta


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20.03.2015 16:45
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#2
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Hallo Frau Lotta,

auch dir herzlich Willkommen hier im Forum.

Gibt es "Teilbereichsmessies"?
Weißt du, ich glaube, dass in fast jedem Menschen unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft ein kleiner Messie steckt. Oder anders gesagt: Messies sind für mich größtenteils Menschen mit an und für sich ganz normalen Eigenschaften und Gedanken, die bei diesen mehr oder minder schleichend in einen Extremzustand geführt haben. Zum Beispiel hat jeder von uns mal Schwierigkeiten, sich zu etwas aufzuraffen, manche mehr, manche weniger - und viele Messies eben extrem, bis hin zum "es geht rein gar nichts mehr".
Viele von uns heben Dinge auf, weil sie sie ja vielleicht noch mal gebrauchen können.
Viele Menschen (nahezu alle) sammeln Dinge - dazu werden wir schon als Kinder konditioniert, mit Dingen, deren einziger Daseinszweck es ist, gesammelt zu werden - sei es Panini, oder Ü-Ei, oder Aktions-Plastikfiguren, die man von den Supermärkten bei jedem Einkauf aufs Auge gedrückt bekommt.
Und viele tun sich schwer damit, Dinge von Verstorbenen auszusortieren. Oder von den eigenen Kindern.
Wenn ich an Messies denke, dann denke ich nicht an die Müllberge aus dem TV. Ich denke an "Besitz von Dingen, die man nicht braucht, und deren Aufbewahrung einen belastet" - was das Festhalten an der Aufbewahrung restlos irrational werden lässt.
Normalos heben Dinge auf, bis sie sich von ihnen zu sehr belastet fühlen, dann geben sie sie her. Messies nicht.

Aufheben, sparen, sammeln, faulenzen/Energie sparen wollen, aber auch z.b. "die Toten ehren wollen" sind also kurz gefasst in fast jedem einzelnen von uns existent. Und ich glaube, dass es inzwischen Abermillionen "Teilbereichsmessies" gibt, die sich nie und nimmer so betrachten oder bezeichnen lassen würden, weil sie nur die Bilder aus dem TV kennen, und so sind sie natürlich nicht. Aber sie haben Keller, über die sie jammern, Dachböden, vor denen es ihnen graut, aus allen Nähten platzende Kleiderschränke, in Lagern verstaubende Andenken, die sie nicht aussortieren können, Autos, die sie vermüllen lassen, während sie sonst überall peinlichst auf Ordnung und Sauberkeit achten...und je mehr ich darüber lerne, muss ich sagen: Ich kenne inzwischen niemanden, wirklich absolut niemanden, der nicht irgendwo in einem Teilbereich ein kleiner Messie ist, inklusive der darüber empfundenen Belastung (mich selbst eingeschlossen). Und ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten: Die Trennlinie zwischen Messie und Normalo ist so verdammt dünn, dass es nahezu jedem Normalo passieren kann, dass das Verhältnis zu seinen Ungunsten kippt. Ein paar Wochen Krankheit, eine Scheidung, der Tod der Mutter, ein Sammeltick, der zu große Ausmaße annimmt...und schon kanns passiert sein.

Fazit: Es spielt keine Rolle, wieviel Krempel man angehäuft hat, und ob sich das durchs ganze Leben zieht, oder sich auf Teilbereiche beschränkt (gibt ja auch viele, die z.B. in der Arbeit super klarkommen, zuhause hingegen ist Katastrophengebiet). Das Entscheidende ist, wie man sich damit fühlt. Wie stark es einen belastet. Ob man darunter leidet.
Ich finde es zum Beispiel absolut messiemäßig, wenn jemand sein ganzes Haus vom Keller bis zum Dach mit - sagen wir - Stoffpandabären vollstopft. Oder wenn in der Garage einer Familie mit jugendlichen Kindern noch immer die alten Dreiräder etc rumstehen, und das Familienauto deshalb _vor_ der Garage geparkt werden muss. Nur solange DIE sich damit wohlfühlen, und es sie nicht belastet...spielt es keine Rolle, was ich denke.


Für dich könnte ich mir vorstellen, dass du mit der "Durchgänge-Methode" Erfolg haben könntest. Vielleicht behalten heißt sicher behalten - also einfach jedesmal, wenn du ins Grübeln kommst, dann eben sofort für Behalten entscheiden. Versuche, in deinen Rümpelräumen erst mal nur den echten Müll und Schrott zu finden - also das, was du wirklich mit leichtem Herzen hergeben kannst. Wenn du lernst "hergeben fühlt sich gut an, es erleichtert mich", motiviert dich das, beim nächsten Durchgang vielleicht schon Sachen wegzutun, die du im 1. noch nicht hergeben wolltest, obwohl du eigentlich schon wusstest, dass du sie nicht haben willst. Wir haben noch ein paar andere Methoden in einem Thread festgehalten, und zwar hier, im 2. Beitrag:

https://www.messieforum.de/t446f8-Buch-Feng-Shui-gegen-das-Geruempel-des-Alltags-Karen-Kingston.html


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20.03.2015 18:03
#3
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Danke numi, ich habs gelesen, es könnte echt was für mich sein. Küche ist fertig, jetzt noch ein bisschen Wäsche und morgen weiter.


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21.03.2015 10:24
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#4
Gast
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Hallo Frau Lotta,

auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Runde. ch wünsche Dir gutes Vorankommen.

LG Franca


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21.03.2015 10:30
#5
Sc

Hallo Frau Lotta,

mir geht es ähnlich, bin auch neu hier und muss auch mal dringend an meine Papierberge...

LG Schlampinchen


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