Hilfe, ich komme mit meinem Messie Dasein nicht mehr klar......,

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11.07.2017 18:42
#21
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Liebe Lana,

ich verstehe nur all zu gut was in dir vorgeht. Vielleicht solltest du dir ja mal überlegen ob du eine Therapie machst. Denn das, was du im Moment mit machst kannst du alleine nicht bewältigen. Aber es ist auch schön, das du dich hier bei uns sehr wohl fühlst. Schreib dir alles von der Seele, das hat auch mir sehr geholfen.

LG Barbara

Ja


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11.07.2017 19:48
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#22
Gast
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@Lana

Liebe Lana,

deine Tapferkeit bewundere ich! Es macht deine Situation eher schwerer, wenn du über die Krankheiten schon länger weißt. Das sammelt sich in die an und jetzt ist alles am überlaufen. Das ist normal und ok. Jetzt ist es wichtig, dass du Hilfe bekommst. Gibt es jemanden, die/der dich einfach mal in den Arm nimmt? Wo du dich ausheulen darfst, bis man das T-Shirt auswringen kann? Das könnte vielleicht ein wenig Druck von dir nehmen.

Wie kommt dein Sohn mit der Situation klar? Könnt ihr euch gegenseitig beistehen? Kann er dir bei deinen Arbeiten helfen. kannst du dich krank schreiben lassen? Du brauchst eine Auszeit, wo du es dir einfach gut gehen lässt.

Fühl dich gedrückt von
der Kräuterfrau


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12.07.2017 15:32
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#23
La

@Barbara,@Kräuterfrau,

liebe Barbara,

an eine Therapie habe ich selber schon gedacht. Da ich mehrere Therapien hinter mir habe, kann ich schon in etwa einschätzen, was sie mir bringt........, was wieder von den jeweiligen Therapeuten abhängig ist. Hier im Ort , gab es herorragende Psychiater.....wo ich auch in Behandlung war und diese sehr, sehr gut waren. Schade, die gibt es nicht mehr einer ist verzogen, eine ist in Pension, usw.

Die anderen die hier sind, da kenne ich einige von........da passt einfach die Chemie nicht. Und das ist wohl eine der wichtigsten Voraussetzung für eine Therapie. Bis auf wenige Ausnahmen, ich lasse mir diese Option mal offen. Es ist oder besser gesagt, ich brauche jetzt sofort emotionale Unterstützung. Das dauert bis ich einen Termin bekomme.

Ich fühle mich hier erstmal gut aufgehoben.......


Liebe Kräuterfrau,

meine Situation hast Du sehr gut beschrieben, das Fass ist voll.....da passt kein Tropfen mehr rein. Ich habe im Moment keinen wo ich hingehen könnte und möchte auch keinen damit belasten. Na, ja meine Mutter wäre gut. Nur sie lebt in einen Pflegeheim und ist 85 Jahre, sie weiß schon davon......sie weiß aber nicht, wie es in mir aussieht. Ich habe ja noch zusätzlich Angst, das sie auch noch stirbt. Das habe ich ihr auch gesagt.

Ich lebe mehr oder weniger seit längeren mit meinen 2 Hunden alleine. Mit meinen Sohn ist das so eine Sache, ich habe ihn gesagt das ich für ihn da bin ( ich weiß noch genau wie mein Vater gestorben ist ). Er verdrängt das soweit es geht. Er hat regelmäßigen kontakt zu seinen Vater ( was nicht immer so war ) nur wenn ich ihn darauf anspreche, kommen ein paar kurze Sätze und dann ein anderes Thema.

Es fällt mir gerade auf, das ich bei anderen genauso reagiere. Der Grund dafür ist dieser Schmerz, den man nicht mit Worten wiedergeben kann. Dann kommt noch hinzu das meinen Sohn die Ehe, die er vor 2 Jahren geschlossen hat gescheitert ist, Die endgültige Trennung ist eine Frage der Zeit.

Er hat selber schon bei mir wahrgenommen, das ich damit überfordert bin. Als Mutter fühlt man immer mit!

Wenn ich morgens meine große Runde mit den Hunden gehe, kann ich über sehr vieles nachdenken.....und gegen Ende letzen Monat habe ich auch gedacht, den ganzen Juli einfach nicht da zu sein, einfach Urlaub nehmen. Um Abstand zu bekommen und mich zu schützen........nur bei solchen Gedanken komme ich mich egoistig vor.

Seit ein paar Tagen weiß ich, das die Schwester von meiner todkranken Schwägerin für 5 Wochen in Urlaub gefahren ist, sowas macht mich sprachlos.......ist das denn die Lösung einfach weg vom Geschehen? Das kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.

Diese Machtlosigkeit erzeugt diesen unerträglichen Druck.........wieso findest Du das ich tapfer bin? Das kann ich selber nicht so genau erkennen..........erstmal ganz lieben dank für deine tröstende Worte.


Liebe Grüsse Lana


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13.07.2017 07:55
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#24
Gast
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@Lana

Liebe Lana,

einen Menschen loszulassen ist in jedem Fall schwierig. Allerdings habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass es eine besondere, fast positive Erfahrung wurde, wenn ich das Gefühl hatte mich mit dem Menschen ausgesprochen zu haben, meinen Teil zum Gelingen dieses Lebens beigetragen zu haben. Dann fiel es mir auch leicht diesem Menschen auf seinem letzten Wegstück hilfreich beizustehen. Dann hatte ich nicht mehr das Bedürfnis die Flucht zu ergreifen.
Das zu erleben, wird mir hoffentlich auch einmal meinen letzten Weg erleichtern (ich bin erst 58).

Unser Messie-Dasein hat ja auch ganz viel mit Loslassen der Vergangenheit zu tun. Wenn ich meine Grundbedürfnisse nach Liebe, Vertrauen und Nähe befriedigt weiß, dann muss ich mich nicht mehr an Dinge klammern, die mir nur eine Scheinsicherheit geben können.

Ich wünsche dir Kraft auf dem Weg und gute Gedanken auf den Spaziergängen!
Die Kräuterfrau

PS: Verurteile die Schwester deiner Schwägerin nicht. Du weißt nicht, was zwischen den beiden steht, oder ob sie einfach nicht so stark ist wie du.


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13.07.2017 14:37
avatar  Lana
#25
La

Liebe Kräuterfrau,

weißt Du, meine Erfahrungen Menschen loszulassen, kamen ganz plötzlich ( meine 2 Vettern hatten einen Motoradunfall mit tödlichen Ausgang, mein Vater hatte innerhalb kurzer Zeit drei Herzinfarkte, den letzten überlebte er nicht mehr,ein sehr guter Freund starb vor ca. 3 Jahren, unerwartet hier bei mir in der Wohnung ) bei diesen 3 Menschen als Beispiel genannt, hatte ich keine Möglichkeiten mehr mich auszusprechen.

Und je mehr ich darüber nachdenke auch bei meinen anderen Verwandten, Freunde usw. bestand diese Möglichkeit nicht. Das war jedesmal sehr heftig, den Tod so zu erleben, besonders bei meinen Vater, da habe ich über ein halbes Jahr gebraucht um da einigermaßen mit umgehen zu können. Ich würde heute noch ( nach 22 Jahre ) alles drum geben, um mit ihm noch mal 5 Minuten sprechen zu können.

Ich denke Du liegst hier richtig, in der jetzigen Situation mit meiner Schwägerin. Das sich nicht aussprechen können, ist wohl zuständig für meine Gefühle. Ich weiß noch nicht mal ob sie es wollte? In der Vergangenheit oder besser gesagt, seit dem ich sie kenne, wurden und werden Gefühle unter den Teppich gekehrt.......nach diesen Prinzip lebt die ganze Familie. Insbesondere was im Leben unangenehm in ihren Augen ist, wie zum Beispiel, Krankheit, Sterben, Tod, usw.diese Themen werden einfach übergangen.

Das hat mit meiner Person an sich nichts zu tun, ihr Bruder, mein Ex -Mann leidet da extrem drunter.......oder zum Beispiel die Schwester, wenn sie auf Besuch ist, werden witzige. coole Sprüche abgelassen.
Das war auf der Beerdigung meiner Schwiegermutter genauso. Hauptsache der Rahmen stimmte. Ich verurteile keinen dafür, das ist alles sehr traurig, weil niemand mehr weiß wie man aus diesen Dilemma raus kommt. Jeder der 3 Geschwister leidest extrem allein.

Ich habe schon mehrmals ansatzweise versucht, da was Licht ( Gefühle zeigen usw. ) rein zu bringen, keine Chance! Das wird wohl nicht meine Aufgabe sein. Ich kenne diese Familie über 30 Jahre und weiß das dies noch nie anders war und so bleiben wird.Ich weiß noch nicht mal, ob es meiner todkranken Schwägerin bewusst war oder ist, was ich für sie empfinde? Eine ganze Menge, das ist mir so richtig bewusst geworden, als sie nach der 3ten Operation eine längere Zeit auf Intensiv verbrachte, weil sie nicht mehr selbstständig geatmet hat. Wir hatten da schon mit den Ende gerechnet, auch die Ärzte.

Das dieses Thema viel mit den Messie-Dasein zu tun hat macht auch Sinn und ich habe da auch schon Zusammenhänge erkannt. Wobei ich dann immer wieder aufs neue festelle, das der Verstand das alles sehr gut einordnen kann, sogar logisch und die Gefühle sich dagegen stellen.

Beispiel: ich habe hier Gebrauchsgegenstände, wo ich genau weiß, das ich diese wohl nicht mehr gebrauchen werde. Oder Dinge die ich nicht notwendig brauche und ersetzbar sind. Ich schaffe es nicht das einfach zu entsorgen. Ich habe letztens für 2 silberne abgenutze Servier-Tabletts, mehrere Stunden gebraucht um diese zu entsorgen. Das war eine einzige katasstrophe. Als ich diese endlich in die Mültonne hatte, meinte ich diese wieder aus den Mültonnen zu holen, wie peinlich...... Als ich diese Tablettts wieder hier in der Wohnung hatte, ständiges grübeln ob ich sie nicht doch noch brauchen könnte......dann wieder in die Mülltonne.....Endlich!

Bis zu den Zeitpunkt, wo ich mich hier im Forum angemeldet habe und mir bewusst wurde, das ich ein Messie bin, hatte ich keine Probleme damit, mich von Dingen zu trennen. Das Gegenteil war eher der Fall. Ich war nicht materialistisch eingestellt und bin es auch jetzt nicht.

Wenn ich doch nur diese Blockade lösen könnte, die mich daran hindert endlich loszulassen, zu akzeptieren. Ich habe zu viel Geschirr, nach meiner Auffassung. Anstatt mich davon zu trennen, denke ich es zu verwahren, für irgendein Besuch, der in den letzten 4 jahren nicht gekommen ist und auch nicht mehr kommen wird. Ausser meine Mutter die es nicht mehr kann, mein Sohn,alle paar Monate mal. Mein Ex-Mann allerhöchstens auf eine Tasse Kaffee und das war's.

Ich weiß von Freunden, Bekannte usw. das die ähnliche Probleme oder genau die gleichen Probleme damit haben. Geschirr, was zu viel ist auszusortieren. Oder dann kommt der Spruch:" für Gut" die Frage die sich hier stellt, wann ist Gut?

Sobald ich selber intensiver darüber nachdenke, kommen mir schon Lösungsansätze in den Sinn. Man kann sowas auch nicht erzwingen...... nun es ist jetzt nicht so, das ich zugemüllt bin oder in einen Chaos lebe. Das habe ich lösen können. ist ja auch ein Vorteil. Ich lasse erstmal los.......

Ich hoffe und wünsche mir, das ich auf den richtigen Weg bin......Liebe Kräutefrau, ich bin genau so alt wie Du.......

LG Lana


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