Schweres Erbe ...

  • Seite 1 von 16
01.05.2016 22:43
avatar  Rosa
#1
avatar

Hallo in die Runde ...

Ich wuchs bei meinen Großeltern auf ....
die beide auf unterschiedliche Art und Weise
Messies waren ... (Sind)
Mein Opa ( ein Choleriker) arbeitete bei der Müllabfuhr und
Sammelte immer wieder "Schätze" die Menschen unverständlicherweise weg warfen ;-)

Was sich nur 'unwesentlich' auf den Zustand des Hauses auswirkte !
(Sorry muss das ironisch schreiben - dadurch schaffe ich Distanz )

Meine Oma war krank( depressiv +kaufsüchtig +stark Zucker + Nierenkrank )
Weshalb sich Lebensmittel oft in vergammelten Zustand in irgendwelchen versteckten Töpfen befand - ja war schon lecker
Naja meine Mutter war Jung und wollte aus der Hölle und bekam
Mich..-. Sie ließ mich da ( super Tausch )
Und ich wuchs dort auf ...
Nach 10 Jahren als meine Oma im Kh war und die Schule meine Mutter zum Rapport bestellte ... ( inclusive Jugendamt) Gab es einen großen Knall ! Und ich kam zu der Frau die mich wohl geboren hat - wir uns aber nicht wirklich kannten ( super!)
Von der Hölle in eine neue Welt ( in der täglich Unterwäsche gewechselt wurde! Wow)
Die Frau brauchte ich aber nur zuhause Mama nennen -!
In der Öffentlichkeit wusste niemand von meiner Existenz !
Also nicht Mama sagen im Supermarkt :-)
Meine Erzeugerin war ein Putzteufel und ich mittendrin
Wow Kulturschock
Aber ich will euch nicht langweilen !

Ordnung ist durch meine cholerische aggressive Mutter auch nicht in mir entstanden ...
Und mein kleiner Sohn ( nicht der große) ist auch ein Chaot
Naja also vererbt es sich weiter?
Wie lernen kinder Ordnung ?
Vorbilder ?
Genetik ?
Die Diskussion ist eröffnet ...

Alles Pink ?
es grüßt euch Rosa


 Antworten

 Beitrag melden
02.05.2016 16:27 (zuletzt bearbeitet: 02.05.2016 16:28)
#2
avatar
Moderator

hallo Rosa,

mir geht es umgekehrt. Meine Mutter war neurotisch ordentlich und bekam Keifanfaelle, wenn sie den chaotischen Inhalt meiner Schraenke sah. Du Schlampinchen, damit fingen sie an. Der Vater fuhr mit feuchtem Zeigefinger ueber die Regale und meckert, wenn wir zu Besuch sind:"nicht kruemeln!!" Ich bin das genaue Gegenteil, kann aber bei der Arbeit am PC Wert auf Genauigkeit legen. Wenn ich aber mal putze, dann auch praezise.

Dann muss z. B. das Fenster voellig streifenfrei sein. Das nennt sich Perfektionismus. Meine Mutter ist auch bei anderen Leuten Putzfrau gewesen. Dort lernte sie als Erstes, nicht zu gruendlich zu sein, weil das zu viel Zeit kostet. Fuer ein Fenster brauche ich auch z. B. eine Stunde (Mass 1,50 x 1,50).

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

 Antworten

 Beitrag melden
04.05.2016 11:26
#3
Ja

Oft ist das Messisyndrom über Generationen alternierend. Ich bin zwar kein Messi, jedoch bewegt sich das Ganze bei mir sehr im Grenzbereich, d.h. ich habe eine starke Abneigung gegen das Reinigen und in Ordnung halten der Wohnung, doch ich halte trotzdem noch meine Wohnung sauber und in Ordnung, jedoch nur mit großer Überwindungskunst und Tricks.
Ich kann bei mir auf mehrere Generationen zurückblicken und die Ursache meiner Abneigung erklären. Meine Urgroßeltern waren ordentlich und sauber. Meine Großmutter hatte als Kind Rachitis und wurde so körperlich träge und wegen dieser körperlichen Behinderung wurde sie zu einen Messi. Meine Mutter entwickelte einen Haß gegen ihre Mutter (meine Großmutter), weil sie über Alles immer nur stolperte. Vorbildlich für sie waren dann ihre Großeltern. Bei ihr schlug das Pendel extrem in die andere Richtung aus und so wurde sie zum ewig nörgelnden Putzteufel, mit einen extremen Sauberkeits- und Ordnungswahn. Sie terrorisierte mich täglich, indem sie mich täglich mehrmals verprügelte, wenn ich im Sandkasten meine Klamotten etwas verschmutzte. Stand ein Buch in meinen Regal etwas schief, so schmiss sie das ganze Regal um, der Inhalt fiel heruas auf den Boden und dann trampelte sie auf meinen (Schul)büchern herum, bis alles kurz und klein war. Alle meine Habseligkeiten wurden zertrümmert und ich selbst wurde körperlich mißhandelt! Körperlich und seelisch verletzt mußte ich dann alle Trümmer wieder beseitigen, alles erneut reinigen und ordnen und die zerstörten Schulbücher ersetzen, indem ich auf den Golfplatz geschickt wurde, um das nötige Geld zu verdienen. Für mich die reine Qual, da ich körperlich nicht sehr kräftig war. Ich bekam kein Taschengeld und meine Habseligkeiten mußte ich mir als Kind selbst durch Arbeit verdienen! Ein Anflug von einer kleinen Unordnung - und schon rastete sie aus. Sie war unberechenbar und sehr launisch! Ich lebte jede Sekunde in ständiger Angst vor ihren Tobsuchtsanfällen. Es war in Wirklichkeit der Haß, gegen ihre Mutter, woran sie durch meine gelegentliche Unordnung erinnert wurde. So richtete sich dann ihre Wut auf mich. Ein anderer Aspekt war, daß sie mit meinen despotischen Vater unbefriedigt war. Putzteufel sind manchmal deswegen Putzteufel, weil sie unbefriedigt sind. Sie versuchen ein schönes Nest zu bauen und niemand darf es dabei in eine noch so geringe Unordnung bringen. Mit den schönen ordendlichen Nest soll dann erreicht werden, daß man sexuell auf seine Kosten kommt; man will also den Parter damit gefallen. Ich wurde durch ihr Verhalten stark traumatisiert, so daß ich eine starke Abneigung gegen Ordnungs- und Sauberkeitarbeit entwickelte. Der Grund ist einfach. Während ich Ordnung und Sauberkeit schaffe, tauchen die negativen Erfahrung bezüglich dieser Arbeit auf. Meine Mutter machte stets eine böse Schnute und keifte fortwährend, wenn sie diese Putzarbeit verrichtete. Hätte sie diese Putzerei mit Freude erledigt, dann hätte ich als Kind in meinen Nachahmungstrieb wohl ebenso mit großer Freude diese Tätigkeiten gemacht. Ich versuche heute mich selbst zu therapieren, da es durchaus Tätigkeiten gibt, die ich sehr gerne und leidenschaftlich tue. Diese Leidenschaften versuche ich nun, in der Arbeit für Sauberkeit und Ordnung zu wecken oder zu übertragen, wenn man damit positive Erfahrungen ernten kann. Über diese Erfahrungen kann man die negativen traumatischen Erlebnisse etwas abschwächen. Da ich nun über diese Sache reflektieren und somit überwinden kann, wird es keine Fortsetzung des Messisyndroms auf die nächtste Generation geben.


 Antworten

 Beitrag melden
11.05.2016 21:31
avatar  Kayla
#4
Ka

Das Messiesyndrom ist nicht erblich, nur übertragbar. Ich bin z.B. in meiner Familie (und die ist riesig) die einzige, die jemals damit zu kämpfen hatte und von meinen Kindern betrifft es, glücklicherweise, auch keinen. Wie erzieht man Kinder zu Ordnung? Indem man sie dazu anhält, Ordnung zu halten, ohne sie damit zu gängeln.
Wer seinem 20-jährigem Sohn noch das Zimmer aufräumt, macht den gleichen Fehler, wie jemand, der einen Fünfjährigen zwingt, sein Spielzeugregal perfekt ein zu räumen. Ordnung ist NICHT das halbe Leben, es ist nicht mal ein Viertel, aber es kann durchaus das gesamte Leben vereinnahmen, wenn man als Kind zuviel oder zu wenig davon bekommt.

Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


 Antworten

 Beitrag melden
12.05.2016 11:58
avatar  Ordnung
#5
Or

Moinsen hier,

naja Kinder lernen es nur durch Anleitung, Vorleben, die Ordnung meine ich.

Als Erbe stelle ich mir ein dickes Konto vor.....

Sehr schöne Tag hier Robert Ordnung

Robert Ordnung
gepr. Immobilienmakler SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2,+
Premium-Immobilienmakler, international, 34 c GewO

Ausbildung der Ausbilder AdA SGD 2 (Meisterbrief)

Mach dirs selbst so, Harald Gloeckler, Zitat fuer alle Neider


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!