Messie Syndrom und Krankheit?

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27.02.2017 16:22
avatar  Sonya56 ( gelöscht )
#6
So
Sonya56 ( gelöscht )

Hallo,
mein Messie-Syndrom würde ich sogar als Sympthom bezeichnen, jawoll und zwar dafür, was bei mir im Leben alles verloren- und kaputtgegangen ist. Ich kann und konnte nämlich auch immer schon anders, wenn auch etwas zwanghaft, aber für was sind Neurosen sonst noch nützlich? Ich habe soviele Menschen, Beziehungen und Lebensqualität einbüssen müssen in meinem Leben, dass ich es mir sehr gut vorstellen kann, dass ich einfach einen Horror davor habe, wenn ich mich heute, von mir liebgewordenen Dingen und Gegenständen, seien es jetzt Bücher oder Modeschmuck, einfach nicht so einfach mir nichts Dir nicht, trennen kann.
Bei mir kannste vielleicht nicht immer vom Fußboden essen, dafür sorgt schon der Berner mit seinen vielen Haaren und seinen Gartenmitbringseln an den dicken Patschepfoten, aber Du wirst kein Haar in meinen selbstgekochten, gesunden Suppen finden, die ich täglich mit viel Liebe für uns zubereite und den Abwasch macht die Spülmaschine. Aber Müll kommt täglich in die Tonne, genauso wie die Hundekacke, die ab und an auch mal im Garten liegt, wenn ich nicht gleich morgens früh Zeit habe, um mit Hundi eine Runde zu drehen. Vielleicht bin ich sogar eine Spur zu anspruchsvoll und zu perfektionistisch im Denken, aber es stapelt sich hier weder Schmutzwäsche noch Abfall noch Hundehaufen, deshalb ist mein Messie-Syndrom bestimmt noch keine Krankheit.


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27.02.2017 17:07 (zuletzt bearbeitet: 23.11.2017 23:02)
#7
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Moderator

@Messie @Sonya56 Auf der Messietagung in Münster letztes Jahr von (Seiten-Name entfernt) wurde das Messie-Syndrom ebenfalls zur Krankheit erklärt. Und eine Komorbidität seien z. B. Bipolare Störungen, Depressionen, Schizophrenie usw.

Ich finde, wenn ich gegen meinen Willen handle, dann bin ich krank. Es ist nicht mein Wille, dass die Wohnung so aussieht und ich einfach kapituliere. Ordnung ist ein Grundbedürfnis, und ich kann es mir nicht erfüllen. Wenn ich unter etwas leide, dann bin ich krank. Also: Warum soll dann das Messie-Syndrom, unter dem wir ja alle leiden, keine Krankheit sein?

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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27.02.2017 19:22
avatar  Sonya56 ( gelöscht )
#8
So
Sonya56 ( gelöscht )

Hey Draculara,

na wenn Du darauf Wert legst, dass es als Krankheit anerkannt und so gesehen werden soll, okay. Ich brauche keine weitere Krankheit und bleibe bei meiner Meinung, ist ja auch nicht jeder Mensch gleich. Mich stört meine Unordentlichkeit, aber deswegen leide ich nicht sehr darunter, da gibt es in meinem Leben "Zustände und Situationen" worunter ich weit mehr leide, als unter meiner Unordnung, ich weiss ja, dass es auch schon anders ausgesehen hat, bei uns. Natürlich gibt es leider auch noch die radikalen Messies, die lassen ihre Bude regelrecht vermüllen und verdrecken, da würde ich behaupten wollen, dass dies schon sehr kranke Leute sein müssen.

Schönen Abend, Dir.


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27.02.2017 23:25
#9
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Während meiner Ausbildung habe ich folgende Definition nach WHO erlernt:

Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.“

Gleichzeitig gibt es aber auch diverse andere Definitionen für Gesundheit. Hier einige Beispiele:

T. Parson (Medizinsoziologe): „Gesundheit ist ein Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums, für die wirksame Erfüllung der Rollen und Aufgaben für die es sozialisiert worden ist.“

Hurrelmann: „ Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet.“

„Gesundheit ist eine Fähigkeit zur Problemlösung und Gefühlsregulierung, durch die ein positives seelisches und körperliches Befinden – insbesondere ein positives Selbstwertgefühl – und ein unterstützendes Netzwerk sozialer Beziehungen erhalten oder wieder hergestellt wird.“

Das bedeutet im Umkehrschluß, das eine Krankheit vorliegt, wenn ein oder mehrere Faktoren fehlen. Eine Krankheit kann, wie auch immer, behandelt werden. Sie kann geheilt werden oder zumindest die Symptome und Auswirkungen reduziert werden.

In unserem Fall heißt das, das wir unser Leben wieder in den Griff bekommen. Manche brauchen dabei vielleicht Medikamente andere brauchen einfach nur menschliche Nähe und Zuwendung.

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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28.02.2017 10:12
avatar  Sonya56 ( gelöscht )
#10
So
Sonya56 ( gelöscht )

Hey, ihr zwei,

also, mir würde schon eine Haushaltshilfe reichen, die mir hilft, nicht alles alleine wuppen zu müssen. Ich denke mal, dass ich sehr stark überlastet bin und deshalb auch so unordentlich, vielleicht eine Ausrede, mag sein, glaube ich aber eher nicht, bei mir persönlich, denn ich kann immer nur mich selbst be-urteilen, ist eh klar, oder.

Noch ein Satz aus meiner Denke: Die beste Krankheit taugt nichts. Kommt vielleicht für den Einen oder Anderen von Euch etwas flapsig daher, ist aber meine Denke. So bin ich halt. Behabt euch wohl, gell.


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