Wie lange lebst du mit dem Messie Syndrom?

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04.06.2017 23:27
#51
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Lieber Emin,

leider gibt es so wie es den Anschein hat viel zu wenig Selbsthilfegruppen. Hier bei mir in dem Kaff jedenfalls keine. Es gibt schon Gruppen für alles mögliche, aber nicht für Messies. Ich finde das schon ganz schön traurig.

LG Barbara

Ja


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04.06.2017 23:46
avatar  Wolfram
#52
Wo

Emin,

Krankenkasse verlangt für Zuschüsse mindestens 6 Personen. Ich will da auch keine Grenzen setzen. Ich sehe als Mindestzahl 3 Personen an. Bis etwa 7 Personen kommt noch jeder zu Wort. Bei ca. 25 Personen, wie ich es in Berlin gesehen habe, kann nicht jeder zu Wort kommen, dann kommen die das nächste Mal dran. Wichtiger ist auch das Zuhören, weil dadurch zugelernt werden kann. Beim Sprechen kann man das Thema nur in eine Richtung lenken.

Mit meinem neuen Smartphone kann ich nur stiller Leser sein, Anmeldung nicht möglich, zumindest falsche Fehlermeldung, wenn es an mir liegt.

viele Grüße
Wolfram


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20.04.2019 02:51
#53
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Ich hole dieses Posting mal wieder nach oben, obwohl das letzte mal vor 2 Jahren hier geantwortet wurde. Hoffe das ist OK. Aus anderen Foren weiß ich, das das hervor holen von Alt-Postings nicht gern gesehen ist, aber ich denke, das es von 2017 bis jetzt neue User gegeben hat, vielleicht lesen die dann hier auch mit und führen es weiter....

Ich habe an der Umfrage teilgenommen und über 30 Jahre angeklickt. Wobei es auch Jahre gab, da war alles in Ordnung. Und es könnte sein, das man die Kinderjahre nicht dazu zählen kann, weil Kinder immer etwas unordentlich sind. Ich bin jetzt 41 Jahre alt. Letzte Woche Freitag hatte ich Geburtstag. Im fortschreitenden Alter gibts hin und wieder Momente, da sitzt man irgendwo und fängt an über das Leben nachzudenken. Natürlich habe ich mich gefragt, wo mein Messie Dasein seinen Ursprung hat. Habe ich das von meinen Eltern mitbekommen, oder war es schon immer so? Von meinen Großeltern scheine ich das alles nicht zu haben. Da sah es immer wie geleckt aus. In allen Räumen. Mit Ausnahme des Zimmers meines Onkels. Er war behindert, saß im Rollstuhl. Er hatte eine Sammlung an Geschirr, Medalien, Automodellen und jeglichen Papierkrams in seinem Zimmer. Zwar alles säuberlich verpackt und nummeriert und dokumentiert aber es waren Massen, und das in einem Zimmer. Ich hatte einen Cousin bei dem war es auch nie sauber. Der war Tiermessie. Er züchtete Kanarien und Zebrafinken. Und das in seiner 2 Zimmer Wohnung. Es roch ekelig dort.

Meine früheste Erinnerung ist die an mein Kinderzimmer als ich 4 Jahre alt war. Es lag alles rum. Wäsche, kaputtes Spielzeug, Zeugs das ich von draußen mit rein brachte. Kinderzeitschriften wie Bussi Bär und Mike (Bankzeitschrift). An einigen Stellen hatte ich die Tapete bemalt, an anderen Stellen die Tapete abgerissen. Über dem Tisch lagen alle möglichen Decken die ich finden konnte. Und ich hockte unterm Tisch und spielte "Bude". Meine erste Erinnerung ist also Chaos. Ich kann mich nicht erinnern das ich das aufräumen musste, noch erinnere ich mich daran, ob meine Mutter das aufräumte. Meine Mutter hatte was Ordnung und Haushalt betraf immer mit mir zu kämpfen, denn ich war faul. Ich wollte nicht mithelfen. Ich erinnere mich an Szenen, da sagte man am Heilig Abend, das ich keine Geschenke bekomme wenn das Zimmer nicht aufgeräumt ist. Wenn die Mutter gegen 18 Uhr kurz vor dem Gang in die Kirche ins Zimmer kam war oberflächlich aufgeräumt. Die Schranktüren hätte man nicht aufmachen sollen an diesem Abend.

Irgendwann war das Chaos aber weg. Mit dem Ablegen der Kindheit verschwanden auch die Spielsachen. In einem Alter zwischen 13 und 15 lagen nur noch hin und wieder meine Klamotten rum. Ich half zwar immer noch nicht im Haushalt, aber ich liebte es, wenn Dinge in meiner Umgebung eine gewisse Ordnung hatten. Meiner Mutter war das aber nie genug. Mit meinem 14 Lbj lernte ich einen Mann kennen der 24 Jahre alt war. Es entwickelte sich eine Beziehung und meine Eltern duldeten das. Von diesem Tag an war immer aufgeräumt bei mir. Da lagen auch keine Klamotten rum. Haushalt war aber immer noch abgeschrieben. Als ich 18 wurde lebte ich mit diesem Mann einige Zeit zusammen, die Wohnung war bis in die kleinste Ecke sauber. Seine Mutter hätte ja zu Besuch kommen können. Sie mochte mich eh nicht, aber ich wollte ihr keine Gelegenheit geben das sich mich wegen der Ordnung angreifen konnte. Später musste ich aber wieder bei meinen Eltern einziehen, weil es Probleme mit der Finanzierung der Ausbildung gab.

Irgendwann hatte ich meine erste Wohnung. An den Tagen wo mein Partner zu besuch kam war aufgeräumt, an den anderen Tagen nicht. Zum Chaos wurde es erst nachdem ich wegen einem Jobwechsel 500 km umziehen musste. Hier überwiegten von nun an die Zeiten wo es Chaos gab. Es gab sogar Monate da türmte sich der Müll auf Hüfthöhe. Naja, Einzelheiten kann man ja bei meinem Bericht hier im Forum finden. Ich will das hier jetzt nicht alles wiederholen. Fakt ist jedenfalls, das die Unordnung Teil meines Lebens ist. Dieses null Bock haben zieht sich Quer durch mein Leben. Die Umstände in denen ich war haben mich krank gemacht. Meine Priorität sollte also beim Aufräumen liegen und beim rechtzeitigen Entsorgen. Jetzt gelingt mir das. Durch meinen Krankenhausaufenthalt und dem Sprung zurück ins Leben wurde eine Art Schalter umgelegt. Ich merke zwar dieses Null Bock haben, aber mache das was gemacht werden muss. Zieht sich halt etwas, aber letztendlich ist sauber.

Ist das Messie Syndrom etwas das einen in die Liege gelegt wird? Oder wird man durch Erziehung dazu gemacht? Oder brauchts einen Auslöser um so zu werden? Vielleicht ist es ja eine Mischung aus allem....

~* Ich habe keine Macken, das sind Special Effects *~


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21.04.2019 00:09
avatar  Wolfram
#54
Wo

@Belliwell

Du hast es doch richtig erkannt. Mit Deinem Partner ist alles gut, weil dann das Aufräumen einen Sinn hat. Ohne Partner und Schwierigkeiten mit den Eltern verursachen das Chaos, weil es dann sinnlos erscheint, aufzuräumen.

viele Grüße
Wolfram


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