Wir sind nicht Krank!

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28.10.2017 12:39
avatar  Wolfram
#16
Wo

@Kräuterfrau

Draculara hat ihr Problem gefunden, hatte sie hier mal geschrieben und ich bin immer noch erschüttert darüber. Jetzt fehlt ihr nur noch das Problem ihrer Eltern zu erkennen, damit sie verzeihen kann.

@Draculara

aus meiner Sicht könnte ich sagen, die ganze Menschheit ist krank. Das gilt nicht nur wegen der Weltkriege sondern auch in kleinen Episoden. Wenn der Ehepartner angemeckert wird, schwingt auch immer ein Gedanke mit, du gefällst mir nicht. Ich will dich weghaben. Es gibt keine psychisch gesunden Menschen. Die Krankheiten werden von einer Generation auf die nächste weitergegeben. Die Auswirkungen der Krankheiten können unterschiedlich sein.
Jetzt kommt nur das Diskussionsproblem:
Die Krankenkassen müssen eine Grenze ziehen, weil sie nicht die ganze Menschheit bezahlen können. Ein Kranker kann auch nicht meine Krankheit behandeln, nur Symptome. Um meine Krankheit behandeln zu können, muß die ganze Menschheit behandelt werden, aber von wem? In diesem Sinne ist es richtig, Grenzen zu ziehen. Weil ich alleine nicht behandelt werden kann, ist es aus meiner Sicht auch richtig von der Krankenkasse, mich nicht als krank anzusehen.

viele Grüße
Wolfram


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28.10.2017 14:22
#17
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Moderator

Das Problem meiner Mutter war, sie hatte ein Alkoholproblem. Der Vater hat auch ein kleines Alkoholproblem, das hat er aber rechtzeitig erkannt und konnte mit dem Feierabendbier auch aufhören. Meine Mutter hat wohl auch versucht, immer mal aufzuhören, ist aber irgendwann rückfällig geworden, nachdem sie lange Zeit launisch und aggressiv war. Wenn mein Vater Urlaub hatte, musste sie gezwungenermaßen auf bestimmte Mengen Alkohol verzichten, aber sobald sie ihren abendlichen Wein getrunken hatte, war die Welt wieder in Ordnung und ihre Laune wieder gut. Ich verstehe jetzt, was los war, und ich bin froh darüber, dass ich das erkannt habe. Dadurch kann ich mir auch selber nicht mehr böse sein, dass ich nicht dies oder das getan habe, weil ich es damals nicht konnte und ich Angst hatte. Meine Eltern verstehe ich auch ungefähr, der Vater war in Kriegsgefangenschaft und die Mutter hatte einen lieblosen Vater, der zum Lehrer ging, weil der mit dem Rohrstock auf die Hände geschlagen hatte, "dass seine Arbeitskraft nicht mehr zu gebrauchen sei", die Mutter hatte Borderline und auch Psychosen entweder durch den Alkohol oder den Alkoholentzug, den sie immer wieder heimlich zuhause probierte, weil sie panische Angst vor Ärzten hatte. Sie hat in den Jahren 1943 bis 1945 in einer Nervenheilanstalt gelegen und deshalb vor allem Angst vor Psychiatern, davor, wieder hin zu müssen.

Verstehen kann ich das alles, aber das heißt nicht, dass ich auch verzeihen kann. Nach außen hin war ich meiner Mutter nie böse, war eigentlich immer lieb zu ihr. Es ist nicht immer möglich, zu verzeihen, aber es kann auch nicht immer vonnöten sein, hat mal ein Psychologe zu mir gesagt. Ich hatte ein Problem mit dem 4. Gebot, aber dass meine Eltern kein Gebot übertraten, lag einfach daran, dass es keins gab, wo es hieß: "Du sollst deine Kinder in Liebe erziehen und sie nicht schlagen, demütigen oder anderweitig misshandeln". Die Bibel ist ja auch von Erwachsenen geschrieben worden, Kinder hatten nicht viel zu sagen, die mussten immer schon gehorchen und lernen, lernen, lernen. Dass besonders Erwachsene viel zu lernen haben, kann man erkennen, wenn man einige Geschichten darin deutet.

Die kranken Kassen müssen schon Medikamente und Psychotherapie (anteilig) bezahlen. Auch Massagen, Operationen usw. müssen die armen kranken Kassen übernehmen. Es ist natürlich viel zu viel verlangt, wenn sie auch Entrümpelungen zahlen sollen, das sprengt nämlich häufig den Rahmen. Deshalb kann das Messie-Syndrom nicht als Krankheit anerkannt werden. Auch weil Psychotherapeuten und Ergotherapeuten ausgebildet werden müssten, die auf das Messiesyndrom spezialisiert sind und z. B. helfen, aufzuräumen (Ergotherapeuten können das manchmal). Da stoßen viele Fachleute an ihre Grenzen.

Ich finde es jedenfalls besser, als krank bezeichnet zu werden, als faul und ungepflegt.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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29.10.2017 20:58
avatar  Emin
#18
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Administrator

@Draculara @Kräuterfrau @Henni @Wolfram @Rainbow-Cloud @Frankfurt @Plan B-Frankfurt/M. @Sophie @gumdomin

Liebe Draculara!

Zitat von Draculara im Beitrag #15
Es ist leider unheilbar, auch wenn @Messie das anders sieht. Bei ihm war es heilbar,


Ja dachte ich auch in der Zwischenzeit doch seit Monaten hab ich meine Meinung über mich geändert weshalb ich ja auch immer wieder schreibe das ich ein Trockener Messie bin und auch immer mehr Minimalistisch werde. Ich hab mein Messie sein einfach verlagert, früher hatte ich ja die Bücherberge, ja ich muss sagen das waren Berge, Riesenberge an Büchern. Doch in mir drin wohnt nach wie vor ein Messie.

Ich hatte ja 2016 im März ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit @Kathrin Nake ...Es hat halt alles seine Gründe warum wir sind wie wir sind und kein Messie ist vom Himmel gefallen. Ihr wisst auch das ich das absolut nicht werte, wenn jemand seine Bude voll hat mit Sachen und er fühlt sich ja wohl darin bin ich der letzte der sagen würde das es nicht gut wäre. Es ist sein Lebensstil, er fühlt sich so wohl damit. Deshalb sag ich auch immer das wir doch nicht mit uns selbst im Kampf stehen und gegen den Messie in uns ankämpfen müssen. Wichtig ist finde ich das wir uns selbst erkennen, auch erkennen das es ja sogar ein Glück ist ein Messie zu sein, ich hab mich nie dafür geschämt und schäme mich auch nicht jeden zu sagen das ich ein Messie bin und werde dann erstmal mit grossen Augen angeschaut. Ja ich erkläre dann auch sofort dem dem ich das gesagt habe das es nicht die in meinen Augen / meiner Meinung nach verlogenen Messiesendungen sind die wir alle im Fernsehen gesehen habe.

Wenn es anfängt das man auf den Weg der Selbsterkenntniss ist, merkt so wie es @Barbara Bruchhäuser gesagt hat etwas zu erkennen und dann wenn man will was dran ändern dann ist das erstmal ein Anschubser und keiner von uns weiss was dann noch folgt, es ist eben auf der einen Seite eine Reise in sich drin, da so manches freischaufeln was im Verborgenen liegt seit oft Jahrzehnten. Ja bei mir hat es dann ab 2011 doch den Schub ausgelöst das ich mich wenn auch langsam dennoch persönlich weiterentwickle, mich mit unserem Thema hier gerne beschäftige, mit euch die ihr auch Messies seid wie ich mich gerne austausche auch über alle anderen Themen die wir hier uns schreiben. Vielleicht ist da auch was mit Seelenverwandtschaft wie @BesitzerinvielerDinge mir erklärt hat.

Wenn wir uns treffen dann am 10 und 11 November werden wir vielleicht überrascht sein über uns alle.

Das was ich oben geschrieben habe Bitte ich auch von @Anneli und @Waldläuferin kommentiert zu bekommen, würde mich jedenfalls auch freuen. Doch mir fallen noch ein @Lana @Inci

Herzlichst bei Frankfurt am Main
Emin


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29.10.2017 21:55
avatar  Inci
#19
In

Sorry,

ich kann nichts schreiben dazu, ich kann es noch nicht mal richtig lesen, nur überfliegen, ich kann mich nicht konzentrieren. Ich habe zu viel andere Gedanken im Kopf und versuche hier nur, mich etwas abzulenken und die Nacht rum zu kriegen.

Liebe Grüße

Inci


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01.11.2017 08:59
#20
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Hallo,
mir persönlich ist es nicht so wichtig, ob es nur ein Syndrom ist oder eine Krankheit. Erst evtl ein Syndrom, das wenn es ausufert zur Krankheit wird?
Einen "Grund" warum wir so sind wie wir sind kann man bestimmt immer finden.

Auch wenn ich nicht kommen kann bin ich trotzdem gespannt auf das Treffen

welches übrigens am Sankt Martinstag ist, welcher gern geteilt hat.... Passt doch
BvD

Manchmal fällt das beten schwer.

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