hat meine Mutter auch immer gesagt, als erstes musste ich mir die Schuhe ausziehen, weil der Flur mal wieder gewienert worden ist. Dann musste ich als erstes Hände waschen. Was totaler Schwachsinn ist, denn vorher habe ich ja die Türklinke angefasst und die Bakterien dort hinterlassen. Und jedes Mal, wenn ich wieder die Tür anfasste, hatte ich sie ja erneut an den Händen. Genau wie mein Vater, der hat im Lungenfachkrankenhaus gearbeitet, und trotzdem kriegte ich jeden Winter alle 6 Wochen irgendeine Grippe. War die letzte überstanden, ging die nächste los.

Immernoch aber wasche ich mir die Hände, wenn ich vom Einkaufen oder woanders her komme. Es kommt auch vor, dass ich es im Sommer vergesse. Dann macht es aber nichts, denn dann ist ja keine Grippewelle.

Die Mutter hat mit ihrer übertriebenen Hygiene und Putzerei bei mir das Messietum ausgelöst. Und eben durch die Tatsache, dass sie plötzlich alle Schränke umgerückt und den Inhalt umgeräumt hat, während ich in der Schule war. Für mich war der Grund klar, sie suchte das Tagebuch, in dem sie regelmäßig las und sich wunderte, warum ich nicht mit ihr redete. Aber es löste bei mir so eine Art Entwurzelungsgefühl aus, das später dann zum Messietum geführt hat.

dann haette sie gewusst, dass ich unerlaubterweise abends hinter der Tuer lausche, was sie aus dem Tagebuch meinem Vater erzaehlt, und haette so leise geflüstert, dass ich nichts mehr gehört hätte. Darum habe ich sie nicht im Tagebuch angesprochen, ich wollte unbedingt weiter lauschen