Moin,
mal wieder verschlafen. Mein Plan für heute. Ich habe keinen Plan. Immer noch geistert mir dieses Buch durch den Kopf, was ich gestern verzweifelt gesucht habe. Ausblenden. Einfach nur Ausblenden. Es gelang mir doch die ganzen Tage so gut. Auf jeden Fall will ich nicht in meine alte Lethargie zurückfallen. Kleine Schritte, Minischritte. Hauptsache die Richtung stimmt. VORAN. Auf keinen Fall rückwärts und bergab.


Liebe @speicher°assel
auch ich lese immer bei Dir. Du hast schon soooo viel geschafft. Das macht auch mir Mut weiterzumachen. Es ist gut, dass es diese Seite gibt. Hier brauche ich mich nicht zu schämen.

Ein dickes, fette Danke an alle.

Estrella

Ach, du liebes Lottchen. Ich glaube es geht los. Es nähert sich wie eine große dunkle Wolke. Bloß nicht in dieser Wolke verschwinden. Sie umnebelt dich und verheißt nichts Gutes. Sie lässt dich in eine Lethargie versinken, in der dir alles sinnlos erscheint. Sie verhöhnt dich: "Du schaffst es ja doch nicht". Sie sieht, dass du müde und kaputt bist. Ausgelaugt. Du bist eine einfache Beute. Leicht zur Strecke zu bringen.

Aber David hat Goliath auch besiegt. Ich werde der Wolke einfach zeigen, was ich schon alles geschafft habe. Ich habe es ja hier festgehalten. Und selbst heute war ich nicht ganz untätig, auch wenn es mir unsäglich schwer fiel. Da, schau her, meine Liste

- Gartenbank vorne auf den Balkon gestellt, Blumenetagere darf so stehenbleiben, Schaukelstuhl umgestellt auf rechte Seite
- Maschine Wäsche gewaschen und aufgehängt
- Kuschelwolldecke zusammengelegt
-Gartenstuhl für hinteren Balkon aus dem Keller hochgetragen
- Bücher zur Bibliothek gebracht
- 4 Bücher zum Bücherschrank gebracht (Keines mitgenommen) neuer Kontostand Bücher: -81
- 15.00 h Treffen für Besprechung 3-Minuten-Shopping

Dann nach Hause gekommen. Leere O-Saftflasche einfach in Küche abgestellt. Deckel ist runtergefallen auf den Fußboden. Schuhe in die Ecke gekeilt. Schal über die Türklinke geworfen. Ich weiß nicht wie, aber ich habe es geschafft.

Leere O-Saftflasche nebst Deckel in den gelben Sack, Schuhe ordentlich auf das Schuhbrett gestellt. Schal zusammengelegt und ab in den Garderobenschrank.

So, nun geht es mir etwas besser. Dann soll sie doch kommen diese dunkle Wolke. Ich hülle mich dann einfach in meine frischgewaschene, wohlriechende Kuscheldecke.
Ich glaube, das ist eine gute Abwehrstrategie.

Bis dahin
Estrella

Mein letzter Beitrag hier ist von Freitag. Gerne würde ich jetzt eine tolle Liste schreiben, mit all dem, was ich von Freitag bis dato erreicht habe. Aber es gab keine Aufräumaktion, kein Wegwerfen, kein Müll wegbringen. Eher das Gegenteil. Es stapeln sich hier jetzt auch noch Waren von meinem letzten Großeinkauf vom Samstag im Wert von ca. € 900,00. Nicht, das jetzt einer denkt, ich bin komplett durchgeknallt. Ich habe doch bei diesem Preisausschreiben gewonnen. Drei Minuten kostenlos einkaufen.
Natürlich freue ich mich riesig. Für die nächste Zeit brauche ich keinen Kaffee, Waschmittel etc. zu kaufen. Das schont mein Budget und ich kann mehr Geld in meine Parzelle investieren. Und nun zum Punkt. Mein Vorratskeller ist natürlich zugemüllt. Ich kann diese Vorräte ja gar nicht lagern. Und ich will ja auch gar nicht alles lagern. Nur das, was ich auch wirklich verbrauche. Ich werde natürlich auch einen Teil spenden. Und das fällt mir eigenartigerweise leicht. Ich bin wohl der reinste Papier- und Handarbeitsmessie. Jedes Buch, jedes Wollknäuel, jede Handarbeitsanleitung ist eine Herausforderung für mich.

Wie gesagt: Ein Teil meines Gewinnes geht an einen caritativen Verein. Ich weiß, das dort die Frauen gemeinsam kochen und das Budget beschränkt ist. Ein Mittagessen kostet € 2,-- (Selbstkostenpreis). Ich kann da ganz gemütlich packen. Olivenöl, Kaffee, Honig, Marmelade, Süßigkeiten. Damit habe ich kein Problem. Aber ich weiß auch, dass dort kreativ gearbeitet wird. Sprich: Häkeln, Stricken, Nähen etc. und ich könnte da doch gleich weitermachen. Aber ich kann es einfach nicht. Kein Mensch braucht mindestens 10 Häkelnadeln in Stärke 3. Auch ich nicht. Und auch ich brauche diese ganzen Wollknäuels nicht mehr, die ich die letzten Jahre nicht verarbeitet habe. Ich werde niemals in meinen Leben Popelgrün tragen. Aber ich könnte ja ...… vielleicht ….. mal ein Froschkissen in grün stricken. Ja, vielleicht, in meinem zweiten Leben. Ich könnte Kartons voller Handarbeitssachen packen. Aber ich kann es nicht. Aber ich kann auch nicht mehr Handarbeiten. In diesem Chaos kann ich einfach nicht kreativ sein.

Ich würde nun gerne mehr schreiben. Aber ich bin so müde.

Euch allen eine liebe, gute Nacht