AUTO AUFRÄUMEN

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16.03.2019 23:30 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2019 23:34)
#1
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Letzte Woche hab' ich - mal wieder -
mein Auto aufgeräumt.
"Was gibt's denn da aufzuräumen?",
würde ein Normalo sagen.
Nun, mein Auto ist nicht einfach nur ein Auto,
sondern sozusagen ein erweiterter Wohnbereich.

Einkäufe lass ich absichtlich zunächst dort drin,
erstens, weil sie mir in der kleinen Küche
auch nur im Weg rumliegen würden,
und zweitens, und das trifft besonders
auf das kalte Halbjahr zu, wegen der Kühlung.
Bei Bedarf hole ich die Sachen dann einzeln rein.

Nun wohne ich auf einem kleinen Dorf
und habe keinen Privatparkplatz vor dem Haus,
so wie früher.
Das heißt, vorbeilaufende Nachbarn
können den stetig anwachsenden Pegel
meiner Sachensammlung im Auto beobachten,
da helfen auch die getönten Scheiben nicht viel.

Die Saunatasche, Handtücher, Jacken, Schals,
Bücher, die ich in Telefonzellen fand,
und eben der ganze Papierkram, Einkaufsprospekte,
Veranstaltungshinweise und Apothekenzeitschriften.

Würde ich das alles sofort mit reinnehmen,
müsste ich es lesen, Termine im PC verzeichnen,
wegsortieren, in den Kühlschrank stellen.
Aber dazu hab ich nach einem
anstrengenden Arbeitstag keine Lust,
da will ich nur noch was essen und ins Bett.

Wenn der Sachenpegel eine Höhe erreicht hat,
welche die Sicht nach hinten erschwert,
veranstalte ich dann eben eine Radikalräumung.
So alle drei Monate.

Danach nehme ich mir jedesmal vor:
"Und so BLEIBT DAS JETZT!"

Letztes Mal vor ca. einer Woche.
Dann kam "nur" eine Kiste
mit rotweißgestreiften Auberginen dazu.
Die fand ich so witzig,
dass ich gleich 10 Stück gekauft hatte.

Eine Kiste ist so gut wie keine Kiste, dachte ich mir.
Mittlerweile sind es wieder vier.
Obendrauf die Gitarre,
die ich für den Musikunterricht brauche.

Ich glaub, ich lern das nicht mehr.
Vielleicht will ich das auch gar nicht.
Ich komm gut klar
mit meinem Kühlschrank auf vier Rädern.

Sollen doch die Nachbarn denken, was sie wollen,
das war mir, genau betrachtet, eh schon immer egal.


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17.03.2019 17:41
avatar  Wolfram
#2
Wo




@Eva S. Roth

danke Eva,

mein Auto sieht ja ähnlich aus. Beim Aussteigen überlege ich, was muß ich ins Haus nehmen, was ich bis nächsten Tag brauche. Der Rest bleibt drin. So wird das immer mehr. Dann kommt mal der Tag, wo das Auto leerer werden muß. Dann geht es umgekehrt. Alles kommt ins Haus, was ich nicht im Auto brauche. Na, der Kofferraum ist immer noch voll.
Weil ja Fremde ins Auto sehen können, passe ich auf, dass bestimmte Schriftstücke nicht lesbar drinliegen, d.h. werden umgedreht oder unter anderem versteckt.

Im Sommer ist das bei Dir aber kein Kühlschrank mehr, sondern eher ein Ofen. Da kannst Du dann Deine Hähnchen warmhalten.

Weil ich Termine auch nicht gleich im PC speichere, habe ich schon viele Termine verpasst.

Hab am Sonntag einen Prospekt durchgesehen, bin am Donnerstag zum Laden hin, da wurde mir gesagt, dass die Werbung nur bis Montag geht. ich sagte, wenn er es mir zum angebotenen Preis verkauft, ist das Werbung und wenn nicht, dann ist das keine Werbung. Ich war schon beim Weggehen, habe es dann zum angebotenen Preis bekommen.

viele Grüße
Wolfram


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17.03.2019 23:26 (zuletzt bearbeitet: 17.03.2019 23:29)
#3
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@Wolfram,

Danke für deine erfrischende,
lustige und tröstliche Antwort!
(Geteiltes Leid ist halbes Leid).

Ja, im Sommer darf ich nichts Essbares drinlassen,
das hab ich schon gemerkt.
Einmal hatte ich Hefe im Auto liegenlassen ...

Mit den Schriftstücken mach ich es genauso.
Sie sind halt im Auto sicherer wieder auffindbar
als in der Wohnung.

Ich verpasse auch viele Termine,
aber die wichtigen, die mich ernähren,
halte ich ein, immerhin.

Und die Zahnarzttermine auch.
Weil die ab einem gewissen Schmerzlevel
einfach nicht mehr ignorierbar sind.

Gruß
Eva


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18.03.2019 05:20
avatar  Hatifa
#4
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Moderator

Da kann ich auch mitreden. Ich "durfte" immer bei meiner Tante auf dem Grundstück mein Auto aufräumen, wobei sie mich immer behandelte, als habe sie ein kleines Kind vor sich. Aber nicht etwa liebevoll, sondern mit Vorwürfen gespickt, wie die damalige Generation halt noch ihre Kinder erzog. Inzwischen muß ich mal wieder, aber es wird ja auch wieder Frühling.


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20.03.2019 03:39 (zuletzt bearbeitet: 20.03.2019 03:42)
avatar  Emin
#5
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Administrator

@Eva S. Roth @Hatifa @Wolfram @DarkAngel @bessie

Liebe Eva!

Ich habe eure Beiträge hier jeweils 2 mal alle durchgelesen, doch dann erst kam mir eine Erinnerung,
in meiner Zeit in Florida habe ich ohne Absicht mein Auto aufgeräumt, immer wenn weit und breit
niemand hinter mir war und vor mir habe ich mit offenem Verdeck mit Cabrio so richtig Gas gegeben.

Nun dabei flog so manches einfach aus dem Auto vor lauter Fahrtwind, auch eine Methode oder?
Das andere war jedoch Jahre vorher, ich war mit meinen Kinder viel unterwegs, in Zoos etc.
Jedesmal danach lag viel herum im Auto weil ja gegessen wurde auf der Fahrt hin und zurück
z.B. zum Zoo. Also gekrümel und auch manchmal Flecken die schnell wieder entfernt werden
mussten. Also es war dann jedes Wochenende die Abschliessende Arbeit am Sonntagabend
alles wieder in den Zustand zu bringen wie es sein sollte. Zum Glück ist meist net soviel Platz
im Auto und wenn doch dann, nix dann, von wegen, die paar Minuten kann man sich nehmen
und die Sachen eben wenn man aussteigen tut wegbringen. Reicht doch wenn man Zuhause
schon alles vollstehen hat. Liebe Eva ich glaube wir sollten zusammen wirklich das Ultimative
Messie Buch nocht schreiben, über Frauen und Männer und ihre Messie Typen, daher meine
Frage: Kann man da Rollentechnisch gewisse Identitäten finden, Charaktere, Verhaltensweisen?

Herzlichst mit Laptop auf den Knien am Strand in der Nacht, Bluetooth macht es möglich,
Emin

www.chaos-im-paradies.de

P.S. Ich finde deine Bücher hilfreich und man fühlt sich nach jedem mal Lesen besser.


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