Die eigene Kindheit oder gar Wissenswertes wegwerfen?

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07.06.2019 15:47
#1
Mo

Liebe Mitmessies,

obwohl gut aussehend, trotz viel Eigeninitiative, Kreativität, Cleverness bin ich beruflich und familiär einfach nicht der Burner.

Seit meinem letzten Umzug scheitert mein Versuch, Schreibkram zu sortieren (ist am meisten beruflich, am wenigsten persönlicher oder finanzieller Kram).

Mein Allernotwendigstes erstreckt sich mittlerweile auf 2 Zimmer - ohne die anderen Sachen, Bücher, Klamotten usw. - schon unheimlich.

Da es mir zunehmend selbst immer schwerer fällt, benötigte Unterlagen auf die Schnelle zu finden, kriege ich langsam Angst davor, es nicht mehr in den Griff zu kriegen.

Allem Anfang wohnte wohl mein Horror vor der Steuererklärung inne, womit man das ganze absolvierte Jahr mit all seinen ( wie auch immer ..) Ereignissen erneut auf den Tisch legt.

Das Finanzamt erhält nach der xten Verlängerung auf den allerallerallerletzten Drücker wirklich ganz akkurat und 100%ig meine Sachen, aber:

Seit Jahren bringe ich es nicht fertig, die zurückgesendeten Unterlagen akkurat in ihren Ursprungsordner zurück zu tun, denn:

Es gibt bei mir keine so richtigen Ursprungsordner mehr, da ich schon lange den Überblick verloren habe - vermutlich auch über mein Leben?

Im Prinzip lebe ich auch nicht so wirklich, bin meist am Arbeiten - trotz beruflicher Ziellosigkeit - habe viele tolle Titel mit guten Noten "angesammelt", und nix daraus gemacht.

Nehme ich mir vor, aufzuräumen, kriege ich Angst und werde voll nervös, verheddere mich quasi in jedem einzelnem Papier, wo ich mir mal "Wichtiges" notiert habe.

Das führt zu immer mehr Chaos => und zudem beschleunigt sich das Chaos in der letzten Zeit. Bei Kleidung schaffe ich noch, was mir mit beschriebenem Papier unmöglich ist.

Kaum wurde etwas zum Aussortieren weggelegt, kriecht irgendwie ein ganz in mir drin befindliches Gefühl hoch, damit einen Teil meiner Kindheit oder gar meines Wissens wegzuwerfen.

Dabei war meine Kindheit echt mies, außer dass ich immer viel gelesen und geschrieben habe - und gewiss bliebe mir meine Sprachbegabung auch ganz ohne Bücher erhalten.

Wie könnte ich die Kurve kriegen?

Ganz liebe Grüße und vielen Dank für Eure Tipps,

Euer Mondenkind

M@ndenkind

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08.06.2019 09:40
#2
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Moderator

@Mondenkind,

willkommen an Bo(a)rd. Wenn die Kindheit schlimm war, ist ja nichts Schlimmes dabei, davon was wegzuwerfen - kannst du das auch so sehen? Was manchen hilft, aufzuräumen, ist Tagebuch zu führen. Auch eigene Gedanken aufzuschreiben. Einer sagt sogar, man hat mehr Erfolg, wenn man eigene Gedanken aufschreibt, als wenn man es nicht tut. Klar, dann hast du noch ein bisschen mehr Papierkram, aber es lohnt sich, ich weiß es aus eigener Erfahrung.

Fürs Finanzamt habe ich eine Schublade, in die ich die ganzen Formulare tu, die mit der Post so einhergehen. Also Einkommensbescheid zur Vorlage beim Finanzamt und so was. Vielleicht ist es für dich auch einfacher, eine Schublade frei zu halten, als die Sachen jedes Mal in den Ordner zu heften. Sind weniger Handgriffe und du hast auch alles beisammen. Hoffentlich konnte ich dir etwas helfen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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08.06.2019 09:53 (zuletzt bearbeitet: 08.06.2019 09:54)
#3
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Moin,

eine spontane Idee zum Papierkram:
Starte neu!
Nehmen wir die Steuer. Ein Ordner in einer Knallfarbe, drauf steht dann „Steuer ab 2019“.
Und das Ding benutzt du halt ab jetzt. Eisern.
Älteres geht in Kartons, erst mal ohne Sortier-Gefummel „Archiv bis 2019“ und „Wichtig bis 2019“. Immer rein damit! Und du holst die ein auffälliges Gefäß für „Wichtig aktuell“.
Und für Neues erst mal die Schublade wie Draculara es super beschreibt. Immer rein damit!

Du sammelst kreative Ideen?
Geh da genau so vor. Übrigens: Was dir wieder einfällt, ist es wirklich wert. Und Notizen kann man auch mal fürs innere Wohlfefühl abfotografieren.

Deine Kindheitserinnerungen?
Kommen in eine „Schatzkiste“. Aber nur die Allerallerliebsten!
Beispiele: Die erste Fibel, das erste Schreibheft, Aufsätze, Zeugnisse, die Fotos aus der Zeit, der Teddy, ein Spiel, „dein“ Löffel ..
(Vielleicht ist es etwas ganz anderes bei dir. Es geht nur darum, dass du rettest woran du am meisten hängst.) Der Rest kann auch ohne viel Gefummel weg gepackt werden.

Das war nur mal eben mein erster Impuls zum Thema.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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09.06.2019 09:29
#4
Mo

Liebe Draculara,

das mit dem Schubladen-Denken klingt praktisch und wird folglich ausprobiert.

Danke - Du erhältst Rückmeldung über den Verlauf.

Mondenkind

M@ndenkind

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09.06.2019 09:41
#5
Mo

Liebe Jennifer,

das mit den knalligen Farben klingt logisch - wird unbedingt gemacht. Vor allem, weil Steuer wieder ansteht.

Momentan besteht meine riesige Schatzkiste aus mehreren Zimmern. Ich will ja selbst dezimieren auf hoffentlich vorerst nur mal mehrere Schränke.

Danke - Du erhältst Rückmeldung über den Verlauf.

Mondenkind

M@ndenkind

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