Ich fühle mich erdrückt von Papierbergen

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02.03.2014 16:32
avatar  yemmi
#1
ye

Liebe Community,

mein Partner (seit 10 Jahren) ist begeisterter Bücherfreund, er liebt Lesen, er liebt Texte. An sich wäre das ja alles noch im Rahmen. Hier und da liegen halt Stapel. So sah ich es selbst bisweilen. Seit wir zusammenwohnen übertrug sich allerdings die Unordnung auch auf mich. Ich stelle heute fest und vermutete es vorher lediglich, dass ich keinen Platz für meine persönlichen Dinge haben. Jedes Regal, jeder Platz neben den Regalen ist voll. Daher sammeln sich meine Ordner auf dem Boden, statt im Regal.
Die Situation ist folgende:
Er sammelt Wochenzeitungen, monatliche Magazine, Uni-Reader, ausgedruckte Bücher,... Wichtige und unwichtige Briefe geraten teils dazwischen. Im Büro ist ein Regal gefüllt mit leeren Ordnern, Ordnern mit willkürlichen Papierzusammenstellungen und EINEM Ordner, der als "Wichtige Dokumente" betitelt ist. Diesen fertigte er an, nachdem ich ihm vor einiger Zeit vorschlug sich mal hinzusetzen und Unterlagen in Versicherung, Arbeit, Finanzen, usw. zu sortieren.
Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann. Er muss das selbst angehen, aber dann stellt sich mir die Frage: gibt es ein Messie-freundliches System? Bzw. wäre die Frage hier eher: Gibt es ein Betroffenen-freundliches System?
Viele seiner Texte hat er immerhin mit Plastik ringgebunden, andere wiederum fliegen einfach lose herum. Die Texte möchte ich ihm garnicht nehmen, außer er sagt selbst, dass ihm eine digitale Kopie genüge. Allerdings wünsche ich es uns beiden, dass er ein System findet und sich tatsächlich von unnötigen Papierhaufen befreit.

Ich freue mich über eure Antworten
yemmi


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02.03.2014 22:10
#2
Ta

Ach yemmy, wenn das mal so einfach wäre mit Rezepten. ich bin auch ein Papierchaot.
Für Ablagesysteme gibt es bestimmt haufenweise Ratgeber und die entsprechenden Läden haben ja auch ein breites Sortiment im Angbot, man
muss halt nur wissen, was man will und braucht und wieviel geld man ausgeben will/kann.
Daneben kann es natürlich sein, dass Dein Partner mit dieser chaotischen Sammelwut irgendwas kompensieren will, ohne das es ihm bewusst ist........
Mir scheint vor allem wichtig zu sein, dass Du auf Dich selber aufpasst und ihm Grenzen setzt " also das ist aber mein Bereich, da hast Du mit Deinem Kram
nix verloren". Sonst gehst Du selber vor die Hunde. Mehr fällt mir im Moment nicht ein, ausser, ja natürlich, herzlich willkomen in unserem Messieforum !

Grüssele Mausohr


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03.03.2014 12:21
avatar  Sonea
#3
avatar

Hallo yemmi,

schön dass du dich zu uns getraut hast!
ich glaube beinahe, dass euch nichts anderes übrig bleibt, als euch nach und nach durch die Papier Berge zu wühlen und diese zu sortieren, wenn dein Mann alles behalten möchte. Ich nehme mal an, (vielleicht täusche ich mich auch) ihm ist wichtig, die Papiere und Bücher um sich zu haben, oder könnte er sich auch mit Digitaler Form anfreunden? All seine Lieblingstexte einzuscannen, wäre sehr platzsparend (auch zeitintensiv), obwohl dabei die Frage entsteht, ob er sich dann tatsächlich von den Papieren lösen könnte. Es gibt natürlich diverse Ordnungs- und Ablagesysteme, aber da muss natürlich auch erst mal sortiert werden. Vielleicht legt ihr euch zu Beginn mal ein "Postfach" an, dass zumindest nicht Rechnungen oder andere wichtige Unterlagen verschwinden. Da tuts auch ein Schuhkarton oder Körbchen.
Viele Betroffene haben einen hang zum Perfektionismus, weshalb das Projekt dann häufig auch scheitert. Vielleicht schafft ihr es ERST grob zu sortieren, sonst verzettelt man sich gerne. Der Feinschliff kommt dann nach und nach.

Was Deinen Raum betrifft sitmme ich Mausohr zu, den musst du dir bewahren und deinem Mann grenzen setzten. Wenn du selbst schon unordentlich wirst, weil dein Umfeld Ordnung nicht zu lässt, dann solltest du dir dringend DEINE Bereiche schaffen, schließlich wohnt ihr ja zusammen und du solltest dich ebenso entfalten können.

Lies dich doch mal durch die diversen Threads, viele Ehepartner von Betroffenen haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
Vielleicht befindet sich ja auch ein Spezi für Papiersortierung unter uns und hat noch ein paar Tipps auf Lager.

Grüße und schönen Tag!
Sonea


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03.03.2014 19:17 (zuletzt bearbeitet: 03.03.2014 19:18)
avatar  Bella
#4
Be

meine Messiezeit in Bezug auf meine Papiere habe ich zum Glück lange hinter mir. Durch ein bestimmtes Ereignis habe ich mich vor einiger Zeit an mein Papierchaos herangewagt. Dafür habe ich ein ganzes Zimmer in Beschlag genommen und mehrere Tage daran gearbeitet. Ich hatte mir ein Tageslimit gesetzt, mindestens eine Stunde- habe aber meist länger gemacht.Ich habe zuerst sämtliche Papiere in der ganzen Wohnung zusammen gesucht und in Kartons verstaut. Dann habe ich mich rangemacht und Stapel gebildet. Also "Krankenkasse", "Bank" usw- anschliessend habe ich die Ordner angelegt- immer max 5 Themen in einen Ordner, und jeweils Trennpappe zwischen die Themen.

Ich habe das anfangs so einfach wie möglich gestaltet, so dass ich nicht lange suchen und überlegen muss, später kann man es dann immer wieder verfeinern oder verbessern.

Diese 5 Themen stehen auch aussen gut lesbar am Ordnerrücken- so finde ich schnell den richtigen Ordner

a-z- Systeme finde ich zb nicht gut, da es zuviele verschiedene Themen pro Ordner sind und nicht eindeutig ist, unter welchem Buchstaben man einzelne Themen abgelegt hat

Für Arbeitgeber zb habe ich einen einzelnen Ordner, wegen der ganzen Lohnabrechnungen

die Papiere/Post landen in einer Ablage auf dem Schreibtisch. Diese Ablage wird einmal die Woche durchgesehen und die Papiere abgeheftet, bevor ein Papierberg entsteht. Den Papierschredder habe ich direkt am Schreibtisch stehen.

Für die Überweisungen habe ich einen schmalen Ordner, da kommen alle offenen Rechungen rein- so habe ich diese komplett zusammen, wenn ich die Überweisungen machen will. Was bezahlt ist, wird rausgenommen, ich vermerke wann ich es überwiesen habe und hefte es dann ab.

Ich bevorzuge wenn du so willst, das einfache Modell ohne schnick schnack und Zwischenablage in Form von Hängeregistern etc- das funktioniert bei mir nicht. So einfach wie möglich, so dass man aus dem ff abheften kann und alles schnell findet.


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03.03.2014 19:58
avatar  ( gelöscht )
#5
Gast
( gelöscht )

mein Vorschlag wäre, zu sortieren, ohne wegzuwerfen. Aber durchaus Papierberge zu erschaffen, die man eigentlich wegwerfen könnte, also eben Altpapier. Vielleicht fällt es deinem Mann irgendwann leichter, wenn er sich einen besseren Überblick geschaffen hat, nicht nur zwischen wichtig und weniger wichtig, sondern eben auch "vollkommen unwichtig" zu unterscheiden und sich davon zu trennen.

Ansonsten - wurde schon gesagt - die klare und strikte Abgrenzung zwischen deinen und seinen Bereichen ist wohl für euch am wichtigsten.


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