TRAUMA

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29.08.2019 15:35
avatar  Wolfram
#11
Wo

@jennifer

da muß ich Sonja Recht geben. Mein Therapeut (nenne ihn mal hier so) hat in 3 Sitzungen nichts zu sagen gewußt als mich woanders hinzuschicken (in die Höhle des Löwen). Wozu ich da meine Probleme erzählt habe, weiß ich nicht. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nichts von Messie und fühlte mich nur seelisch unwohl. Soll so eine Distanz aussehen? Eine gewisse Beeinflussung ist auch notwendig, weil sich ja was ändern soll. Das muß natürlich passend sein und nicht in Manipulation ausarten.

Sonja, was soll denn das Ziel einer Traumatherapie sein? Die Traumata können ja nicht rückgängig gemacht werden. Ob eine zukünftige Vermeidung möglich ist, erscheint mir auch ziemlich aussichtslos. Beim Trauma sind auch immer andere Personen dabei, die das trauma ausgelöst haben. Mein Ziel der Traumatherapie ist es, warum haben die anderen so gehandelt. Da muß der Therapeut aber sehr viel Empathie haben, das er nur dadurch erreichen kann, wenn er wenigstens ähnliches erlebt hat und die Gründe dafür kennt.

viele Grüße
Wolfram


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29.08.2019 15:57
#12
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Hallo Wolfram,

da sieht man echt die Unterschiede in den Bedürfnissen!
Ich erwarte von einer Therapie, dass mir jemand einen geschützten Raum bietet, wo ich mich selbst reflektieren kann und so stark werde, dass ich kein Verständnis und keine Zuwendung brauche.

Und ein Trauma? Die Vergangenheit bleibt. Klar!
Aber ich kann an meinem aktuellen Gefühl zur Vergangenheit arbeiten, so dass es mir das die Gegenwart nicht versaut.
Wenn ich mich an jedem Schrecken von früher festbeißen würde, da könnte ich mich gleich eingraben lassen.
Das Erlebte bleibt, aber heute habe ich meine Reaktionen darauf in der Hand.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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29.08.2019 16:27
avatar  Wolfram
#13
Wo

Jennifer, wozu brauchst Du dann einen Therapeuten? Einen geschützten Raum habe ich bei mir zuhause oder in der SHG. Und wie reflektierst Du Dich? Verständnis ist doch gerade in einer Partnerschaft notwendig, um zu erfahren, warum sich der andere gerade so negativ verhält. Bei jedem neuen Kennenlernen ist Verständnis notwendig, sonst spricht man ins Leere an einen Geist. Ich habe das mit dem "kein Verständnis" schon mal früher gehört und habe das bis heute nicht verstanden.

das Gefühl des früheren Traumaerlebnisses kann ich nur ändern, wenn ich die Gründe dafür kenne. Dieses Gefühl habe ich 50 Jahre verdrängt, bis ich zur SHG in Berlin teilgenommen habe, das führte zur Aufklärung und versaut mir nicht mehr mein Leben. Ich habe damals nur schreiend gedacht, warum hört mir mein Vater nicht zu. Diesen Satz höre ich heute noch im Gehirn. Un


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29.08.2019 17:01
#14
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Ein Therapeut ist kein Partner.
Aber er ist 1. zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet, und zweitens - wenn er studiert hat und die Zusatzausbildung hat - weiß er, ob bei mir die Verarbeitung gut verläuft oder ob ich Akuthilfe brauche.
Beides gibt innere Sicherheit. Und das kann eine noch so freundliche Selbsthilfegruppe nicht bieten.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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29.08.2019 17:15
#15
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Achso, und wenn der Therapeut merkt dass er in einer Sache nicht gut genug helfen kann, dann gehört es zu seiner professionellen Haltung, dass er den Patienten an eine kompetentere Stelle weiter überweist.

Nicht zufällig werden die ersten fünf Stunden bei bis zu fünf Therapeuten von der Kasse bezahlt.
Da kann der Patient wechseln wenn er sich nicht wohl fühlt, aber in dieser Probephase kann es auch sein, dass der Therapeut meint, dass zum Beispiel jemand mit einer anderen therapeutischen Richtung hilfreicher sein könnte.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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