Messie und Zero Waste

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27.01.2020 09:37
avatar  Malena
#1
Ma

Hier gibt es viele Zero-Warte Initiativen: Einige tolle Verdchänkeläden, Facebook-Gruppen, tolle offene Bücherregal....
Da gibt es immer wieder Diskussionen, wie man zb abgelegte Kleidung weitergeben, upcyclen oder weiterverwenden kann, oder zb Glasflaschen weiterverwenden, statt alles wegzuwerfen. Weg von der Wegwerfgesellschaft!
Am Anfang hatte ich hier einige Bücher aus dem offenen Bücherregal rumliegen, aber das hat sich eingependelt: Habe sie gelesen und dann weitergegeben....
Trotzdem bleibt die Frage: Messies wird in den Medien unterstellt, "Marmeladegläser zu horten" Macht meine Begeisterung für Zero Waste mein Messie-Syndrom schlimmer?? So, jetzt muss ich aber aufhören, muss Altglas zum Container bringen!😉


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27.01.2020 12:28
avatar  Robert
#2
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Liebe @Malenta,

Werbung ist hier eigentlich nicht erlaubt, aber hier sind ja auch vom Admin Werbevideos drin, also wo man Sachen drinsieht und was es ist.@Messie

Auch ist in diesem Beitrag ein Widerspruch, Altglas wegbringen....

Glasflaschen kann man wiederverwenden als Blumenvase, wenn es nicht allzuviele sind. oder eine Kerze reintun.

Für Klamotten gibt's MK....und wo ist da das neue bei alle diesem? Es gibt für das meiste schon an mehrfachen Stellen was.

Messies horten alles mögliche, nicht nur Marmeladengläser.
Das ist meine Auffassung davon, demzufolge ist es auch nicht ganz so ordentlich, sauber, wie üblich.

sehr schöne Tag, Gesundheit, liebe Grüße, bei mir geht's eher in Richtung Mitte bis Autismus, bei manchem aber nur.

Robi, robbi

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

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27.01.2020 15:59
avatar  Sybille
#3
Sy

Also, ja. Ich habe schon das Gefühl, dass zero-Waste das Messie-Sein verstärkt - oder anders gesagt: dass ICH wenn ich MEINE Wohnung in Schuss haben will, ich damit leben muss, dass ich dann mehr Müll produziere.

Zum Beispiel:

Meine Eltern sammelten Plastiktüten (z.B. von Cornflakes) reinigten sie und verwendeten sie zig Mal. Sie verwendeten Kerzenreste zum Kamin-Anzünden und alte Kleidung als Putzlappen. Die Mutter eines Exfreundes von mir beschrieb jedes Blatt Papier dreimal. Mit Bleistift. Dann nochmal mit Kuli. Dann nochmal mit Rotstift.

Ich finde die Umwelt wichtig und ich finde Recycling toll.
Ehrlich.

Aber soll ich Euch was sagen?

Ich PACKE das nicht!!!

Ich bin nicht organisiert genug um fünf Schubladen mit unterschiedlichen Plastiktüten unterschiedlichem Sauberkeitsgrad zur Wiederverwertung zu sammeln.
Ich bin nicht kreativ genug um aus alten Gläsern etwas zu basteln, was jemand haben möchte.
Ich bin nicht ordentlich genug um aus alten Klamotten Putzlumpen zu schneiden.
Und Last but Not least, ich bin nicht fleißig genug um mir den ganzen Wiederverwertungs-Stress zu machen UND dann hier noch irgendwie die Bude sauber zu halten.

In der Theorie klingt es toll:

Weiterverschenken.

In der Praxis habe ich Mal versucht bei foodsharing Suppe loszuwerden (großer Topf Suppe von Party übrig geblieben - Tiefkühlschrank voll). Gemeldet hat sich eine Interessentin, die mir nach drei Tagen hin und herschreiberei den ultimativen Rat gab, ich könnte die Suppe ja im Bekanntenkreis verschenken. Na herzlichen Dank, da hätte ich besser sofort weggekippt...

Ich hab Mal beim Sozialkaufhaus versucht Sachen hinzugeben. "Ja, wir nehmen das" sagt der Herr am Telefon. Wir ein Auto geliehen, Zeug hingefahren. "Ach, doch nicht, zur Zeit ist das Lager voll." Standen wir da.

Ich könnte noch 50 solcher Anekdoten bringen, aber ehrlich gesagt denke ich, die kennt Ihr selbst alle.

Dinge weiterzugeben erfordert Gehirnschmalz und Muskelmasse.
Vielleicht "müsste" ich die investieren, ich weiß es nicht. Aber ich arbeite den ganzen Tag. Versuche außerdem Sport zu treiben und die Wohnung am laufenden zu halten. Ich habe diese Energie, die es mich kostet etwas weiterzugeben, statt wegzuwerfen manchmal einfach nicht übrig.

Ich weiß nur eins:

Ich bin zu strikter Sparsamkeit mit den Ressourcen dieses Planeten erzogen worden. Auf dem Schulhof bin ich für Nachfüllflasche-statt-Trinkpäckchen und Butterbrotdose-statt-Alufolie ausgelacht worden.
Und wenn jetzt dieselbe Gesellschaft, die damals über meine Butterbrotdose gelästert hat, ein Problem damit hat, dass ich in der Drogerie um die Ecke eine Tube Zahnpasta kaufe, anstatt quer durch die Stadt zu fahren um bei Unverpackt für einen unverschämten Preis lose Zahnreinigungstabletten zu besorgen, dann geht mir das echt zu weit.

Ich bin nämlich auch wichtig. Und auch meine Ressourcen sind endlich.


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27.01.2020 19:08
avatar  Malena
#4
Ma

Sybille, ich verstehe dich! Gerade hatte ich Streit mit dem Kind, die Strumpfhose hatte ein Loch, sie meinte, ich soll das eben mal stopfen... Ich kann es nicht und werde sie wohl doch wegwerfen müssen...
So scheitere ich öfters an Zero Waste, es macht viel Arbeit, ich habe ja noch was anderes zu tun! Besuche im Unverpacktladen habe ich auch reduziert....
Am ehesten funktioniert bei mir noch das Refuse: Tüte ablehnen!
Besonders viel Arbeit macht es, Gegenstände zu verkaufen, also möglichst schöne Fotos machen, inserieren, üße, da bringe ich die noch lieber zu einem Verschenkeladen - sie werden zum Glück immer angenommen! Das hilft mir, funktionsfähige Sachen loszuwerden, die kaputten muss ich ja ohnehin wegwerfen!


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28.01.2020 21:30
avatar  IBI
#5
IB
IBI

Interessanter Thread

kommt einem vor wie zwei Welten treffen aufeinander: Sammelfieber versus Verzichtmodus (Minimalist)

Tüte ablehnen, vieles nicht mitnehmen in die Wohnung, ist ein erster Anfang für Zero.

Die Tube Zahnpasta um die Ecke kaufen, halte ich auch für sinnvoller als dafür zig Kilometer zu fahren, damit das äussere Sichtbare gewahrt bleibt.
Die verdeckten Kosten, die sich in dem überlangen Weg darstellen, sieht ja keiner.

Das erinnert mich an meine Diplomarbeit vor zig Jahren.
Die externen Kosten lagen offensichtlich da. Die verdeckten Kosten musste ich aufwändig suchen und erarbeiten und was geschah?
Ob Einwegpackungen günstiger sind als Mehrweg, das konnte ich nicht belegen, da war das Ergebnis 50/50, aber dass sie die internen Kosten zu niedrig angesetzt haben, das konnte ich belegen.

Ich bin schon dafür, Dinge mehrmals zu verwenden. Doch das Blatt Papier dreifach zu beschriften, das haben die Leute im Krieg lernen müssen als es nichts gab.
Da gab es nichts ausser waste, aus dem was zu machen war.
Bei einigen ist das sehr eingeprägt.

Handy so lange verwenden bis es kaputt ist, halte ich für sinnvoller als mit dem Zahn der Zeit der neuesten Modelle gehen zu müssen.
Mein Laptop ist kaputt. Gut sicherheitshalber habe ich mir einen neuen gekauft, der sich weniger häufig aufhängt als der alte. Nichtsdestotrotz möchte ich ihn reparieren, sofern ich das Ersatzteil finde. Gemäss Aussage meines Bekannten, ist es aufwändig, aber möglich. Mal sehen, wenn mein Budget es zulässt, lasse ich ihn reparieren.

Leider sind die Lebensmittelgesetze so gestaltet, dass wir nicht in jeden Laden können und unverpackte Ware an der Theke erhalten. Sorry, ich denke langfristig werden die Unverpacktläden Auflagen erhalten, die sie nicht erfüllen können. Da bin ich gerade nicht optimistisch.

Ja, ich kann schon verstehen, dass wir uns selbst wichtig sind und unsere Zeit kostbar ist.
Hier gibt es einen Secondhandladen, der wirklich alles nimmt.
Das, was nicht passt, sortieren sie vor Ort aus. Erspart mir glücklicherweise einige Entscheidungen, was genau heutzutage gefragt ist. Mir ist es das wert, das ich die Dinge dorthin fahre. Möglichst so, wenn mein Weg ohnehin daran vorbeiführt. Vorher gibt es eine Sammelecke, denn nur für 1 Stück fahre ich aus Umweltgründen nicht extra dort hin.

Was ist ökologischer: Die Gurke ohne oder mit Folie?
Nach aussen hin, die Gurke ohne Folie - so teilt es die Werbung in vielen Formen mit.
Doch die Gurke mit der Folie ist insgesamt ökologischer, weil sie viele Tage länger hält als die Gurke ohne Folie. Der Aufwand die Gurke zu züchten kostet in beiden Fällen dasselbe.
Letztes Jahr sind Tonnen von Gurken ohne Folie nicht mal bis zum Laden gelangt, weil sie auf dem Transport kaputt gingen.

ich denke es ist wichtig, sich genau darüber zu informieren, was uns vermeintlich als ökologisch angepriesen wird. und da haben viele Messies aus meiner Sicht einen gesünderen Menschenverstand als mach ein anderer.
Nicht einfach, aber das Gerede über das Offensichtliche ist in vielen Bereichen eine Farce.

Habt ihr mitbekommen, dass es die ersten Waschmittelabfüllstationen in Drogeriemärkten gibt? Hier in der Schweiz wird auch etwas in der Art getestet.
Ich bin nicht so Fan davon, doch für diejenigen, die es mögen, bitte gerne.

Ich habe eine ziemlich krasse Ansicht in Bezug auf Klimawandel, die ich hier nicht äussern möchte. Damit, fürchte ich, könnte ich mir viel Unmut machen. Die Zeit für meine Ansicht ist leider noch nicht reif.

Meine Mutter hat mir das Socken stopfen beigebracht. Kennst du jemanden, der deinem Kind das Strumpfhose stopfen beibringen könnte, Malena? So lernt dein Kind, was für ein Aufwand das sein kann und ein Handwerk dazu.

Puh, das Thema hat sooo viele Aspekte, die man sich da ansehen kann. Fürs erste ist es genug.

LG
Sonja


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