Wie halte ich die Ordnung

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25.03.2020 14:32
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#1
Gast
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Hallo zusammen,

in den letzten Tagen habe ich unglaublich viel ausgemistet, sortiert, geputzt usw und mir dabei viele Gedanken gemacht und bin ein wenig in mich gegangen

Es ist nämlich nicht so, dass ich nicht aufräumen und putzen kann, ich kann mich auch von vielen Dingen trennen, von einigen Dingen kann ich mich nur schwer trennen, aber ich bleibe dran und habe es auch immer wieder geschafft. Es ist, denke ich, nicht Hopfen und Malz verloren.
Problemfelder sind mein Arbeitszimmer (da bin ich so gut wie fertig, ich bin gerade dabei es perfekt zu machen) und mein Kleiderschrank, aber auch für den habe ich schon einen realistischen (Schlacht-)Plan, den ich hoffentlich bald umsetzen werde.

Mein Problem ist, dass ich die Ordnung nich halten kann oder nur mit unglaublich viel Zeit und Energie. Diese Zeit und Energie habe ich gerade, da ich nur 70% arbeite und zwangsverlängerte Semesterferien habe, aber normalerweise studiere ich Vollzeit und arbeite nebenbei noch Teilzeit, habe Hobbys, die mir wichtig sind und ohne die es mir psychisch schlecht gehen würde usw. Also nur begrenzt Zeit und Energie. Dann droht jedes Mal das Chaos wieder auszubrechen.

Es gab in meinem Leben eine Zeit, in der ich mit meinem zugegeben viel zu viel Kram den ich habe, zurück zu meinen Eltern in mein altes Kinderzimmer ziehen musste. Das war in Anbetracht der Menge an Sachen, die ich hatte, schon waghalsig. Dazu kam, dass es mir bei meinen Eltern grundsätzlich nicht gut geht, zurück zu ihnen war der Horror, auf gut Deutsch, mir gings besch... ich hatte keine Motivation und in dem Zimmer lagen meine Sachen innerhalb kürzester Zeit kniehoch, man bekam kaum die Tür auf, es gab nur schmale Schneisen zur Tür, zum Bett und zum Fenster. Ich habe mich geschämt bis auf die Knochen und ich will nie wieder so leben!!

Aber ich habe Angst davor, dass es irgendwann in meinem Leben wieder so werden könnte, ich brauche nur körperlich oder psychisch Probleme zu bekommen und dann könnte das Drama wieder losgehen. Aber nicht auf 14qm wie in meinem Kinderzimmer, sondern in einer Dreizimmerwohnung.

Aktuell ist es so, dass ich zumindest die "besucherrelevanten" Bereiche, also der offene Eingangs-Wohnizimmer-Küchenbereich, Flur und Bad recht ordentlich und sauber halten kann bzw nur so chaotisch ist, dass man es innerhalb kurzer Zeit vorzeigbar hinkriegen kann.

Es gibt Sachen, da habe ich das perfekte Ordnungssystem und das kann ich dann auch halten, aktuell sind immer noch einige Bereiche oder Dinge ohne festen Platz bzw ohne perfektes Ordnungssystem. Ich habe die Hoffnung (oder den Irrglaube?), dass ich auch da Ordnung halten kann, wenn ich erst das perfekte System habe und daran arbeite ich gerade.

Denn die Energie und Zeit, die ich ständig mit eigentlich sinnlosem Aufräumen verbringe, bräuchte ich dringend für andere Sachen. Wenn ich meine Ordnung halten könnte, müsste ich ja nur noch minimal aufräumen, dh die Sachen, die ich benutzt habe wegräumen und das wars.

Und ich würde mir beim Putzen unglaublich viel Zeit sparen, denn das ist auch ein wichtiger Punkt. Als Hausstauballergikerin (hab ich schon seit frühester Kindheit, ist also nicht durch meine Unsauberkeit entstanden, als ich die bekommen habe, war ich noch im Kindergartenalter) brauche ich ein staubreduziertes, heißt sauberes Zuhause und sauberhalten geht nur mit Ordnung. Nicht falsch verstehen, ich habe keinen Putzfimmel, drehe nicht durch, wenn die Fenster dreckig sind oder ein Kalkfleck in der Spüle ist.


Daher brauche ich Tipps, wie ich lernen kann Ordnung zu halten, am besten von "trockenen" Messies!! wie habt ihr es geschafft???
Wie schafft man es sich zur Gewohnheit zu machen, das was man gerade benutzt hat, an seinen Platz zurückzustellen??
Daran den Dingen einen festen Platz zu geben, arbeite ich gerade.

Gibt es noch weitere Tricks?

Danke schonmal fürs Lesen


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29.03.2020 04:05
#2
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Hallo Mandorla,

du bist ja gut vorwärts gekommen. Super! ✌️
Ja, die Routine ... das ist nicht einfach.
Ich zähle mal auf, was mir durch den Kopf geht!

Wenn du deine Woche planst, Uni, Job, Lernzeiten, dann blocke in deinem „Stundenplan“ gleich Aufräumzeiten!
Damit sich nichts anhäuft.

Jeder Raum: Täglich 5 Minuten Sachen an den richtigen Platz bringen und ein paar ordnende Handgriffe machen, und täglich einen einzelnen Raum mit extra Putzzeiten einplanen. 3 Zimmer, Küche, Bad, Flur - eine halbe Stunde. Kann man auf 2x 15 Minuten aufteilen ... aber dann wirklich „festschreiben“. Z.B. Schlafzimmer, Bad, Flur morgens, Wohnzimmer, Küche, Arbeitszimmer abends.

Und dann jeweils ein Raum gründlicher. Meist wird eine Viertelstunde reichen ... aber nie mehr als eine halbe Stunde einplanen! Saugen, fegen, wischen, Flächen sauber machen ... klar ist der Flur schneller bereit als sagen wir mal die Küche. Schaffst du es einmal nicht, bekommt der Raum in der Woche drauf Priorität. Oder du suchst einen Wochentag aus, an dem zum Beispiel 3 Räume bündelst. Aber es wäre gut, wenn jeder Wochentag seinen immer gleichen Raum hätte.

Behandle das Thema also so, als wäre es ein bezahlter Job bei einem Fremden!
Du bist dann deine eigene Putzhilfe. Und plane genug Stauraum im Arbeitszimmer ein.
Wenn es sein muss Regale bis unter die Decke, und zwei Tische - einer zum Schreiben, einer auf dem man Literatur griffbereit aufgeschlagen hinlegen kann. Ich hatte phasenweise in den letzten Semestern einen Tapetentisch aufgebaut.

Und Dinge an denen dein Herz wirklich hängt, die aber ohne Heimat rumfliegen - für die gibt es eine Schatzkiste.
Einfach ein großer Karton mit einem festen Platz.

So. Das waren nur Vorschläge.
Ideen zur Organisation.
Vielleicht siehst du es ja ganz anders?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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02.04.2020 21:33
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#3
Gast
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@Jennifer

danke für deine Antwort.
ich finde deine Idee sich selbst als professionelle Reinigungskraft zu sehen, eine gute Idee. Motivation läuft eben mit Überlistung des Hirns, in dem ja auch der Schweinehund wohnt.
Das werde ich definitiv versuchen umzusetzen.

Auch dieses Routine täglich die gröbsten Sachen sauber und ordentlich zu halten, was man eben in ein paar Minuten erledigen kann, finde ich gut. Da muss ich mir noch ein System überlegen, wie ich das am besten organisiere, damit ich eine gleichmäßige Routine reinbekomme.

Die Putz und Aufräumzeiten in den Kalender einzubauen, weiß ich nicht, wie ich das schaffen soll, da ich mein und Unipensum an sich schon neben der Arbeit nicht schaffe. Ich arbeite daran Lernpausen zum Aufräumen zu nutzen, sprich 45 Minuten lernen, 10 Minuten was wegräumen, was staubsaugen oder 1,5 Stunden lernen und dann den Abwasch machen und mich dann wieder an die Bücher setzen. Bewegung und vollkommen andersartige geistige Aktivität sind ja genau die Sachen, die man in einer Lernpause machen sollte.

Aktuell bin ich arbeitstechnisch sehr gefordert, hatte die letzten Tage kaum Energie, Schichtdienst in Zeiten von Corona, mein Freund den ganzen Tag zu Hause im Home Office, dh ich kann auhc nicht so Schalten und Walten, wie ich das gerne hätte... ab nächster Woche ist wieder weniger Arbeit, ich werde berichten wie ich vorankomme und was ich umsetzen kann bzw vielleicht fällt mir selber was ein?


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06.04.2020 00:04
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#4
Gast
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Die guten Vorsätze sollte man sofort in die Tat umsetzen, sagt die Motivationspsycholigie, daher:

- Meinen Freund dazu motiviert, dass er dieses Wochenende das Bad putzt
- mich selbst als professionelle Bügelkraft eingestellt und einen Korb bügeln lassen.
- morgen hat sie wieder Dienst für den zweiten Korb, ich hoffe sie kommt pünktlich
- mich selbst als Zweiradmechaniker beauftragt die Fahrräder auf Vordermann zu bringen
- eine Spülfirma (meinen Freund und mich) für das dreckige Geschirr beauftragt.

War ein teurer Tag :-)


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06.04.2020 07:55
#5
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Und die Profis waren erfolgreich! Das zählt! 🏆

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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