Liebe Cinderella,

habe gerade zufällig deine Zeilen zur Beziehung mit deiner Mutter gelesen.
Sicher hast du bemerkt, dass ich es ebenfalls nicht leicht hatte.

Zum Trost möchte ich dir sagen, dass ich inzwischen verarbeiten konnte, wo ich trotz guten willens meiner Mutter erheblich verletzt wurde.
Einmal versuchte ich es mit ihr zu besprechen - da war ich schon Ende dreißig mindestens.

Sie reagierte sofort abwehrend und heftig als hätte ich sie beschuldigt, dabei wollte ich ihr nur erklären wie ich mich als Kind gefühlt habe.

Da wusste ich, dass ich es wohl nie mit ihr klären würde können (sondern nur für mich alleine).

Ich bin nun 58 Jahre alt und habe soooviiieeell dazu gelernt (und auch Therapien gemacht). Erst als ich endlich das Gefühl hatte bei mir selber angekommen zu sein und endlich mich selber lieben konnte, (statt es vergeblich von ihr oder einem Partner zu erhoffen), erst seit den letzten zwei Jahren, konnte ich endgültig Frieden finden ohne noch irgendetwas von meiner Mutter haben zu wollen, was sie mir nicht geben konnte/ kann (weil sie es selber nie bekommen hatte).

Auch dir wünsche ich ganz viel Kraft und Zuversicht, dass du Frieden findest und nicht mehr von Zweifeln geplagt wirst bei dem Wunsch alles richtig zu machen und trotzdem nicht in all dem unter zu gehen / dich selbst zu verlieren ...
Liebe Grüße von Sternschnuppe

liebe @Sternschnuppe

oh prima congratulations, in Teilbereichen habe ich es auch geschafft, aber in 1 und 2 Bereichen noch nicht, das macht mir krass zu schaffen. obwohl ich da schon lange, länger aktiv bin, kann’s mir nicht erklären, weitermachen, bis es Erfolg hat. Dann muss man eben mehrmals ran, andere eben gleich, auch unfair.

bin zwar nicht Cinderella, aber 59, nee ich sag schon 60, dann gewöhn ich mich dran.

Also besten Dank, macht Mut, gestern nacht war ganz traurig teils, eben wegen dieser 2 Bereiche, ich mach weiter.

liebe Grüße, gesundheit schönen 1. Advent Aufräumer, robi, robbi🌠🌃

Lieber @Aufräumer,

danke für deine Rückmeldung - du meinst, bei mir hätte es recht schnell geklappt mich von meiner Mutter zu lösen und zur Selbstliebe zu finden?
Wenn du das mit 1 und 2 meintest, so war es doch ein langer Weg für mich.
Ich habe 1994 das erste Mal von einer Therapeutin die krasse Frage gehört " und was wäre, wenn Ihre Mutter Sie gar nicht liebt?"
Das hat mich vollkommen umgehauen. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass meine beste und liebste Mutter auf der Welt mich nicht lieben könnte / mich nicht geliebt hätte.
Trotzdem war mir sofort klar, dass ich mich damit auseinandersetzen wollte, denn Kinder von Eltern haben ein sehr feines Empfinden für die Wahrheit einer Familie. Da war auf jeden Fall etwas dran. So begann meine Reise mich selber besser verstehen zu lernen und am Ende (2019) mich selber zu lieben.

Ich wünsche dir, dass du dir alle Zeit der Welt lässt, um dich selber besser zu verstehen und dass kleine Erfolgserlebnisse deinen guten Weg bestätigen. Und eine schöne Adventszeit !
Liebe Grüße von Sternschnuppe

danke @Sternschnuppe

bei mir ist es ja der Vater. Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Wie kann ein Mensch, der andere im Krieg tötet, seine Kinder lieben? Oder wird da ein Unterschied gemacht zwischen fremden Menschen und eigenen Kindern? Ich hatte nicht den Eindruck.

viele Grüße
Wolfram

Hallo Goldkatze,

Das tut mir sehr leid für dich und der Zustand ist natürlich unerträglich.
Es ist wie eine Sucht: wenn deine Mutter sich nicht helfen lassen möchte, bringt es wohl nichts.
Dazu kommt, dass das Haus auch noch ihr gehört und sie dort machen kann, was sie möchte.
Und sie lebt dort wahrscheinlich die meiste Zeit alleine?

Ich stehe vor dem gleichen Dilemma: seit 10 Jahren habe ich jetzt meine Mutter in ihrer Dreckbude (Gott sei Dank nur eine Wohnung) alleine schalten und walten lassen.
Meine Taktik: "ich möchte nicht mehr in deine Wohnung! Die ist mir zu eklig und miefig!"
Ha! Wie intelligent, dachte ich. Jetzt räumt sie auf, welche Mutter möchte denn ihre nicht zu Besuch... denkste 😒
Naja, vor ca 2 Jahren habe ich ihr eine Psychotherapie besorgt. Vor über 1 Jahr dann Kontakt über die Orientierungsberatung der Stadt und letzte Woche ein Hausbesuch eines "Messie-Dompteurs" --> der wurde nicht in die Wohnung gelassen.
Großer Mist! Wie geht es weiter... ich denke schon über Kontakt-Abbruch nach, bis das Problem Wohnung angegangen wird!