Prioritäten und Strukturierung

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12.07.2015 10:16
#1
Ed

Hallo allerseits,

dieser Thread soll zum offenen Austausch dienen. Jeder, der sich diesbezüglich ähnliche Fragen stellt wie ich, soll diese hier diskutieren können.

Für mich persönlich geht um die Fragen:
- Was ist am wichtigsten?
(Bei der Alltagsplanung. Beim Ordnung schaffen. Aber evtl. auch im Leben)
- Wo fange ich an, welche Aufgabe hat Priorität vor anderen?
- Was erledige ich lieber in täglichen kleinen Häppchen, was einmal in der Woche an einem festen Tag, was ziehe ich an einem Stück durch, um es dann hinter mir zu haben, …

... und mehr.


Solche Dinge beschäftigen mich (antriebsgestörte Perfektionistin) immer wieder. Aber vielleicht geht es ja noch mehr Leuten hier so?

Voranstellend muss ich sagen, dass natürlich - das habe ich inzwischen hier schon gelernt – die erste Frage immer sein muss: "Wann/an welcher Stelle beende ich die Aufgabe?" Also das Begrenzen von Tätigkeiten, das Aufteilen in kleine Häppchen, das Belohnen für jeden kleinen Schritt, um positive Verstärker zu schaffen anstatt Selbstausbeutung, Überforderung, Frustration.

Aber im nächsten Schritt, wenn es darum geht, welche Aufgabe(n) ich denn nun heute, jetzt konkret angehe - oder welche Routinen ich der Reihe nach etablieren will - komme ich immer wieder zu dem Punkt, wo ich mich frage:
Was ist denn am wichtigsten? Alles auf einmal geht ja nicht. Also, womit fange ich an?

Einige Überlegungen: Mögliche Kriterien für Aufgaben, die Priorität haben sollten:

- Was liefert schnelle Erfolgserlebnisse?
- Was erleichtert die Abläufe im Alltag?
(z.B. Geschirr immer gleich nach jeder Mahlzeit abwaschen; jeden Tag zu einem bestimmten Zeitpunkt 15 min aufräumen / immer gleich alle benutzen Gegenstände, ausgezogenen Klamotten etc. aufräumen)
- Was ist wichtig für meine Gesundheit / mein körperliches und seelisches Wohlbefinden?
- Was belastet mich, läuft immer im Hintergrund mit und bindet Energie? Sodass die Erledigung, wie schwierig, anstrengend, aufreibend sie auch sein mag, einmal durchgestanden mich erleichtert, befreit und neue Energien freisetzt?
- Droht bei nicht drum kümmern finanzieller Schaden?

Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, einen Lebens-Bereich nach dem anderen in Ordnung zu bringen.
Z.B. zu sagen: Als erstes sorge ich dafür, dass ich immer früh ins Bett gehe, egal was ist, damit ich am anderen Tag ausgeschlafen bin. Als zweites gewöhne ich mir an, nach jedem Essen gleich das benutzte Geschirr abzuwaschen. Als drittes…
Oder funktioniert das nicht, weil das Leben nicht so simpel ist, und einem ja doch immer was dazwischen kommt? Ist es besser, von Tag zu Tag neu zu entscheiden, flexibel zu sein und die Prioritäten immer wieder neu zu setzen?

Ich weiß, es ist eine Macke von mir, dass ich große Sehnsucht nach Struktur und klaren Richtlinien habe...

Abschließend möchte ich (mich) jedoch nochmal daran erinnern, dass zuallerserst die richtige Grundhaltung steht:
- Nichts muss perfekt sein. Lieber schlampig als gar nicht.
- Ich bin auch dann ein wertvoller, liebenswerter Mensch, wenn ich vieles nicht gebacken kriege.
- Man kann nie alles schaffen. Es bleibt immer einiges auf der Strecke. Das ist normal, geht jedem Menschen so, selbst den gesunden, fleißigen, gut organisierten.


Nun bin ich gespannt, ob euch diese Themen auch beschäftigen und auf eure Antworten und Ideen.

Viele Grüße, Edamia

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Ich bin ein Zauberlehrling, der lernen möchte, wie man aus einem halb leeren Glas ein halb volles zaubert!

~~~ >oO°> ~~~ Nicht dagegen, sondern mit dem Strom schwimmen ~~~ >oO°> ~~~

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12.07.2015 10:47
avatar  ( gelöscht )
#2
Gast
( gelöscht )

Ui, das klingt richtig spannend, und ich bin sehr auf eure Antworten gespannt. Ich kündige hiermit an: Aus dem Posting werde ich mich mal bewusst komplett raushalten!





Äh...also...das heißt...abgesehen von diesem Beitrag hier


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12.07.2015 12:01
avatar  Odessa
#3
Od

Hallo,

ich muss mich hier leider auch raushalten. :(

Ich neige dazu stundenlang den perfekten Plan auszuarbeiten und schaffe es dann aber nicht ihn umzusetzen. Von daher hat es mir sehr geholfen mich immer nur auf die nächsten 3 Aufgaben zu konzentrieren und den restlichen Berg an Arbeit gedanklich quasi auszublenden. Dafür hab ich ein kleines Buch angefangen in das ich alle offenen Aufgaben schreibe (womit sie aus meinem Kopf sind und ich mich gedanklich erst mal nicht mehr damit beschäftigen muss), davon wähle mir dann immer 3 aus, die ich als nächstes mache.

Als ich nun den Eingangspost gelesen habe, fing das ganze wieder an und in meinem Kopf entstand ein neuer perfekter Plan ......da mag ich aber nicht mehr hin.

Einen schönen Sonntag
Odessa


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12.07.2015 15:21
#4
Ed

"Ich neige dazu stundenlang den perfekten Plan auszuarbeiten und schaffe es dann aber nicht ihn umzusetzen."

Das kenne ich nur zu gut!! Genau so war es bei mir auch, bevor ich auf das Forum hier gestoßen bin.
Damit erinnerst du mich daran, den Ball weiterhin erstmal flach zu halten.

Ich habe halt immer wieder die Vorstellung, ich müsse systematisch vorgehen, um den gordischen Knoten aus ineinander verketteten Teufelskreislein Stück für Stück auflösen zu können.

Wahrscheinlich denke ich zu viel...

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12.07.2015 19:26 (zuletzt bearbeitet: 12.07.2015 19:31)
avatar  Odessa
#5
Od

Da ich bei dem Knoten kein Anfang/ Ende finde, komme ich da mit System (wenn ich es auch sonst sehr schätze) nicht weiter und verstricke mich immer nur.

Von daher schneide ich jetzt von dem Knoten immer ein Stückchen ab in der Hoffnung, dass er so kleiner wird und damit irgendwann wieder in meinen Kopf passt damit man ihn durchdenken kann ... im Moment ist er bei mir einfach zu groß und jedes drüber nachdenken verschwendete Energie.


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