Halbzeit

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04.06.2015 00:07
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#6
Gast
( gelöscht )

"Ich hab mir ein kleines Eis und schön duftende Flüssigseife im Spender gekauft - in letzter Zeit hab ich zum Händewaschen immer nur das Duschgel benutzt."

Das find ich toll. Ich kann nicht mal so genau erklären, warum mich das anspricht, aber das hört sich irgendwie nach einer Aufwertung des Umgangs mit dir an... Vielleicht bringt das bei mir ne Saite zum Klingen, weil ich früher öfters improvisieren musste, und mich dann auch immer echt toll gefühlt habe, wenn ich wieder "das gute Zeuch" nehmen konnte...


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04.06.2015 23:31
avatar  leila
#7
le

Mit der Aufwertung hast Du recht. Früher war alles egal, weil ich mir selbst egal war. Mir war egal, wie ich aussehe, wie meine Seife riecht, ob ich einen schönen Platz zum Schlafen habe; Es gab Abende, da wäre ich durchaus damit einverstanden gewesen, wenn ich am nächsten Tag nicht mehr aufgewacht wäre. Aber da ich nunmal jeden Tag auf Neue wach geworden bin (rückblickend bin ich damit mehr als einverstanden ;) ), musste ja mein Leben - oder eher meine Existenz, denn ein Leben war das nicht - finanziert werden. Arbeiten war also vonnöten und ich glaube, das hat mich auch irgendwie über die Zeit hinweggerettet. So hatte ich einen Grund aufzustehen, so hatte ich einen Grund, frische Wäsche anzuziehen und mich zu duschen und was zu essen. An Wochenenden bin ich manchmal den ganzen Tag im Bett geblieben und hab mich nur dann gerührt, wenn ich vor Hunger Bauchschmerzen bekam oder mir schwindelig wurde, weil ich dehydriert war.

Heute ist das aber anders. Ich genieße wieder, ich mag mich wieder und sorge für mich. Darum möchte ich mich nicht mehr nur mit "irgendwas mit Seife" waschen. Und ich kaufe mir heute ein Eis, weil ich mir was gönnen möchte und schlinge nicht mehr 4 Scheiben Dreikorntoast ohne Belag runter, weil's eh egal ist.

Übrigens ist mein Schlafzimmer seit heute wieder mein Schlafzimmer, nicht mehr nur ein Platz zum Pennen. Und das kam so:

Ich hatte mir heute nach der Arbeit vorgenommen, das Schlafzimmer anzupacken. Tagesziel war, alles wegzuschmeißen, was dreckig, kaputt, unnütz oder sonstwie unaufhebenswert ist. Das Putzen sollte optional sein. Nach dem Wegschmeißen hatte ich aber Lust, weiterzumachen und hab überall gefegt und gesaugt und am Ende sogar gewischt. Einfach, weil ich total spitz aufs Endergebnis war.

Meine Belohnung: Auf dem Bett liegen und den Anblick genießen. Das ist grade mehr, als mir irgendwas zum Naschen oder irgendeine Klamotte geben könnte! Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor etlichen Monaten abends nur zur Ruhe kommen konnte, wenn das Licht aus war. Weil das Chaos und der Staub dann nicht sichtbar waren. Das war zu der Zeit, als ich aus meinem emotionalen Koma erwacht bin und gemerkt habe, wie weit ich es hatte kommen lassen. Vieles an meiner Wohnung hat mich zum Heulen gebracht, aber das Schlafzimmer war am schlimmsten für mich, weil es das Erste und Letzte war, was ich an jedem Tag ansehen musste. Manchmal lag ich dann wach und hatte Herzklopfen und Schweißausbrüche, weil ich wusste, was alles da um mich rum lauert. Ich hab mir dann Horrorszenarien ausgemalt, in denen ein Wasserschaden mich dazu zwingt, meinen Vermieter in die Wohnung zu lassen. Oder ich habe mir vorgestellt, was passieren würde, wenn ich einen Unfall hätte und Freunde/Familie in die Wohnung kämen, um mir meine Zahnbürste ins Krankenhaus zu bringen und das alles sehen würden...

Jetzt ist es zwar nicht unbedingt hübsch, aber sauber und ordentlich, wenn ich morgen aufwache. Dekoriert wird später, das ist mir jetzt noch nicht so wichtig. Aber halt! - Morgen hol ich beim Schweden ein schönes Duftkerzchen für den Nachttisch, damit ich nicht nur was zum Gucken, sondern auch zum Schnuppern hab, wenn ich aufwache.

Jetzt wird aber erstmal geschlafen. Ich freu mich tatsächlich schon aufs frühe Aufstehen!


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10.06.2015 06:31 (zuletzt bearbeitet: 10.06.2015 06:31)
avatar  leila
#8
le

Gestern war der Heizungskerl da. Irgendwie war ich kein Stück aufgeregt, auch vorher nicht, als ich noch die letzten Handgriffe getätigt hab. Ich wusste, ich schaff das bis zu dem Termin und dass das Ergebnis völlig okay sein würde.

Der erste "Besuch" seit achwasweißichwievielen Jahren. 2?... oder mehr? Lange her auf jeden Fall.

Ein paar Sachen mussten aber in Schubladen gestopft oder im Schrank versteckt werden, die Menge ist jedoch einigermaßen überschaubar und ich hatte es von vornherein auch so geplant, weil ich sonst bestimmt Stresspusteln bekommen hätte ;) Davon abgesehen hab ich kaum Stauraum (da ich viele Möbel entsorgt hab), sodass ich eh nicht viel wegstopfen konnte. Also alles im Rahmen.

Belohnung: Ausflug zum schwedischen Möbelhaus! Da viele Möbel rausgeflogen sind, kauf ich heute schon mal ein Teil neu. Welches, wird spontan entschieden. Freu mich sehr drauf, auch wenn das wieder eine elende Schlepperei wird...


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12.06.2015 15:17
avatar  leila
#9
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Gestern Kühlschrank geleert und geputzt... das war vielleicht zum gruseln. Ich hab die Aufgabe auch eine ganze Weile vor mir hergeschoben, aber das Ding hat mich immer so anklagend angeschaut, wenn ich in die Küche gekommen bin. Jetzt ist das auch geschafft und ich hab mir vorhin eine Müllermilch mit so nem Kokoskram gegönnt, sehr lecker bei dem Wetter!


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13.06.2015 16:07
#10
Ed

Erfolgsgeschichte *freu*

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Ich bin ein Zauberlehrling, der lernen möchte, wie man aus einem halb leeren Glas ein halb volles zaubert!

~~~ >oO°> ~~~ Nicht dagegen, sondern mit dem Strom schwimmen ~~~ >oO°> ~~~

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