Vorstellung

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11.05.2019 13:39
avatar  S. O.
#1
S.

Hallo,
schön das ich hier auf diese Seite gestoßen bin und schon auf die eine oder andere Art etwas beruhigter bin, nicht ganz allein mit diesem "Problem" zu sein.
Mein Partner und ich sind nun knapp 1.5 Jahre zusammen und sind auch schon zusammen gezogen.
Da das Zwischenmenschliche bei uns bestens läuft, zwischen uns ein immenses Vertrauen herrscht, kam mein Partner sehr schnell damals mit der Sprache raus das es bei ihm wohl etwas unaufgeräumt wäre.
War natürlich, nach dem ich immer gefragt hatte warum wir uns nur bei mir treffen.
Es kostete ihn schon ein wenig Kraft mir seine Wohnung zu zeigen, aber die Liebe und die Angst mich zu verlieren war stärker.
Das einzige offensichtliche war sein Auto und damit hatte ich eine kleine Vorstellung wie die Wohnung aussehen könnte.
Nun denn, es war eine 3 Zimmer Wohnung mit ca 75 qm halb voll gefüllt mit Leergut, leerem Plastikmüll und endlos schmutzigem Geschirr.
Papiere, ungeöffnete Briefe (die ich mittlerweile sortiere und bei 2002 schon bin)
Erstaunlicher Weise, wusste er genau wo was zu finden war.
Für mich stand natürlich fest, hier muss etwas geändert werden und auf die Frage ob er so leben mag oder ob wir es gemeinsam bereinigen wollen, bejahte er quasi dankbar.

Zuerst habe ich es alleine versucht, scheiterte aber kläglich, wollte diesen Berg aber besiegen. Nach langer Überlegung outete ich mich bei einem sehr gut befreundetem Paar von ihm, was er mir zum Glück nicht Nachträgt und bat sie um Hilfe.
Sie schämen sich bis heute es nicht erkannt zu haben.
Aber im verstecken ist er ja nun einmal Meister.
Es war zu merken, er war für alles dankbar was er nicht machen brauchte und daher habe ich ab und an die Frage im Kopf, ob es nun tatsächlich ein Messie Syndrom ist oder nur Faulheit vor dem sauber machen?
Auf Nachfragen ob ihm seine Wohnung fehlt, gibt es ein klares Nein.
Hier zusammen muss ich ihn natürlich in gewisser Weise leiten, wie ein "normaler" Haushalt auszusehen hat und was man dafür tun muss.
Kostet mich schon ein wenig Nerven, aber es klappt einigermaßen.
Ich bin mir allerdings noch nicht sicher ob er das nicht rein nur für mich macht um Ruhe zu haben.
Kleine Merkmale sind nämlich gerade sichtbar geworden, ich war ein paar Wochen gesundheitlich sehr ausser Gefecht und bin eine Weile nicht in der Garage gewesen und musste jetzt feststellen, sie entwickelt sich in Sichtweise wie damals seine Wohnung aussah. Ich war darüber natürlich ungehalten und schimpfte sogar, darauf meinte er nur, dass er die Unordnung selber nicht gut findet.
Die allergrößte Entschuldigung die ich für ihn habe ist, er arbeitet im 4 Schicht System und das ist nicht nur zeitlich ein Problem, sondern auch Körperlich.
Ich habe ihm dennoch geraten einen Arzt aufzusuchen und hoffe, er wird es irgendwann in Angriff nehmen.
Viel halten mich für verrückt mit einem Messie zusammen zu sein, aber trotz diesem kleinen Problem.. Er ist der liebste und tollste Mensch für mich.

Genug Buchstaben erst einmal und wer den Text liest, dafür ein herzliches Dankeschön


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11.05.2019 14:06 (zuletzt bearbeitet: 11.05.2019 14:07)
#2
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Herzlich willkommen hier im Forum!

Ich habe es nicht ganz verstanden - die ehemalige Wohnung ist jetzt aufgelöst?
Ich kenne das Problem selbst durch meinen Partner und erzähle dann später auch noch mal davon, ja?

Bei deinem Partner kommen möglicherweise mehrere Aspekte zusammen.
Gesundheitliche Herausforderungen (Schichtarbeit), grob gesprochen wohl auch etwas im Bereich Wahrnehmung, Resignation, die in eine Art Wurstigkeit umschlägt:
„Wenn ich mich dreimal so viel anstrenge wie andere, dann habe ich nicht mal ein Viertel vom Erfolg. Da lasse ich es besser bleiben und lass die anderen für mich machen. Bei denen sieht es so mühelos aus ..!“

So wie ich dich verstanden habe, kann dein Partner nichts selbst übersichtlich regeln.
Aber er übernimmt Aufgaben, wenn du den Ablauf organisierst? Dazu habe ich auch Gedanken.
Später mehr!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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11.05.2019 14:30
avatar  S. O.
#3
S.

Hallo Jennifer,
ich danke für Deine Worte.
Ja, die Wohnung ist aufgelöst und auch ja es funktioniert wenn ich ihn organisiere.
Wir haben im Moment auch den Lern Prozeß "Was ich anfange, beende ich auch."
Manchmal vermute ich, dass ihn das vielleicht einfach niemand beigebracht hat.
Manche Dinge klappen auch von ihm aus von ganz alleine.

Sehr gerne lese ich Deine Geschichte.
LGS


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11.05.2019 16:04
avatar  Robert
#4
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Guten Tag liebe S. O.

Sehr herzlich willkommen hier an Bord bei uns.

Nicht unbedingt muss man angefangenes fertig machen, am selben Tag?wo ich meine Findungsphase hatte, hab manches angefangen, aber nicht fertig gemacht, weil anderes mehr mein Interesse war, letztlich.

Aber hier meinst du sicher, aufgeräumtes zu Ende machen? Also wenn man was in den Müll tut und das ist voll, auch rausbringen, nur ein Beispiel.

Wenn du immer organisierst, ist die Partnerschaft in Schieflage, du gibst, er nimmt immer, so kommt das rüber..das ist dann aber nicht es läuft bestens in meinen Augen. Oder wie versteht sich das?

Sehr schöne Abend, Gesundheit dazu, liebe Grüße dazu Robert

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg

§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I

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11.05.2019 17:26
avatar  S. O.
#5
S.

Hallo Robert,
auch Dir ein liebes Danke für Deine Worte.

Alles organisiere ich natürlich nicht, aber es stimmt schon, dass mit dem Müll musste ich am Anfang häufiger erwähnen. Das klappt auch schon immer besser.

Ich meine damit, er nimmt sich irgendetwas Handwerkliches vor und beendet es meistens nur halb.
Da muss ich schon immer etwas hinterher sein und ein wenig Druck ausüben damit es fertig wird.
Würde ich dieses nicht machen, würde ich wahrscheinlich überall nur noch halbfertige Baustellen haben.
Wir reden hier natürlich von Tagen und ausreichend Zeit.

Was ich anfange, muss ich auch beenden. So war meine Erziehung und so habe ich auch mein Kind erzogen.
Es geht nicht nur alle Wege soweit zu gehen, solange es Spaß macht und dann suche ich mir was neues.

Und auch bei den Worten denke ich wieder.
Ist er nun ein Messie oder hat es ihn einfach keiner beigebracht?

Er ist wirklich bemüht, aber vielleicht bin ich auch manchmal etwas zu ungeduldig, was durchaus eine Schwäche von mir ist.
Wer ist schon perfekt.

LG Steffi


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