mir kommt es darauf an, dass es bei mir dauerhaft besser wird, darum war meine Suche nach den Gründen so wichtig. Es hilft nicht viel, wenn man schnell mal was wegräumt und kurze Zeit später sieht es wieder so chaotisch aus. Erst, wenn ich die Gründe finde, wovon es bei mir viele gibt, dann geht das erst ins Bewußtsein und ich kann eher etwas wegwerfen, weil ich weiß, wozu es diente. (aus tatsächlicher und aus psychologischer Sicht). Mit dem Wegwerfen habe ich vor kurzem nach 19 Jahren SHG angefangen.
@Wolfram Was bedeutet SHG? Ich denke, es macht nicht viel Sinn nach Gründen zu suchen. Teilweise die Neigung zum Messiesein ist sogar genetisch angeboren. Ich denke, es ist viel wichtiger eigene Schwächen zu erkennen und dagegen gezielt was tun. Zum Beispiel wenn jemand ist kaufsüchtig, dann sollte ihm das bewusst sein und er sollte möglichst alle Gelegenheiten meiden, wo er schwach wird. Keine Werbeprospekts, keine Shoppingtouren usw. Mann kann schon einiges erreichen, wenn man das bewusst macht und sich selber nicht anlügt. Zumindest mir ist das im Großen Maase gelungen. Auch ein Alkohilker kann nur dann trinken aufhören, wenn er seine Schwäche kennt und weiss, dass er gar nicht trinken darf. Mit Horten werden oft falsche Gedanken bedient, wie zum Beispiel, wenn ich etwas loswerde, kann sein dass ich gerade das nach gewisse Zeit unbedingt brauche. Die Wahrheit ist allerdings, dass wenn man jahrelang etwas nicht gebraucht hat, dann 99% wird es auch in Zukunft nicht gebraucht und wenn doch der sehr seltener Fall eintritt, dann man kann das fehlende Teil wieder besorgen.
wenn es dienlich ist, mit den Motivationsvideos aufräumen zu können, dann ist es hilfreich. Wenn es dienlich ist, die Vergangenheit loslassen zu können, weil die Hintergründe verstanden werden, dann ist es auch o.k. Mag sein, dass manche es als angeboren ansehen, weil sie in so einen Haushalt hineingeboren wurden und andere später sich diese chaotischen Lebensumstände durch nicht verarbeitbare Ereignisse angeeignet haben. Ich denke, es kann gut sein, Traumarbeit anzugehen, denn möglicherweise ist das Trauma bereits während der Schwangerschaft geschehen und dann erinnert man sich nicht und denkt, es sei angeboren (naja, in gewisser Hinsicht, würde es ja zutreffen), doch eingelagert haben sich diese Ereignisse im autonomen Nervensystem, weswegen es wirklich schwer ist, manche Verhaltensweisen zu ändern. Jeder findet seinen Weg, der ihm oder ihr hilft sich aus dem Chaos zu befreien und andere Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Ich finde, die vielen Möglichkeiten zu kennen, ist enorm wichtig und daher finde ich den Austausch hier so interessant.
@IBI Die Sachen haben bei Messies einen sehr großen Stellenwert, oft die sind wichtiger als Mitmenschen. Ich denke, man kann auf Verbesserung hoffen, wenn zumindest Vernunft sagt, dass es falsch ist an die Sachen zu halten, aber Gefühlsmäßig hält man an die Sachen. Dann kann man mit Vernunft und Motivation von draussen diese "Gefühle", die wollen die Gegenstände nicht loslassen irgendwie verarbeiten und ändern. Aber wenn auch der Vernunft unterstützt Sachliebe, die großen Stellenwert von Gegenständen, dann sieht es ziemlich hoffnungslos aus. Mir hat das geholfen, dass ich mit dem Vernunft verstand, dass Horten am Ende selbstzerstörerisch ist. Damit könnte ich meine Gefühle "es ist schade zum wegwerfen" oder "ich will das haben" oft bekämpfen. MfG Liepa
ja, das ist wahr. Viele Dinge haben einen höheren Stellenwert als angemessen wäre.
Messies sagt man Bindungsstörungen nach....dann habe ich meine Themen mit Mitmenschen. Es gibt leider nur wenige Möglichkeiten, diese Störungen anzugehen, um den Kontakt zu den Mitmenschen in den Mittelpunkt zu rücken und damit den Stellenwert der Gegenstände zu reduzieren. Die Sammelleidenschaft kann noch andere Funktionen haben, nämlich dem Vergessen der persönlichen Erlebnisse entgegenzuwirken, denn die tollen Ereignisse verschwinden genauso schnell wie die unschönen Ereignisse vergessen werden müssen, um es erträglich werden zu lassen. Wenn du herausfindest, welche Bedürfnisse dir die Gefühle "ich will das haben" oder "es ist zu schade zum wegwerfen", die tiefer als der Schutz der Umwelt gehen, denn sie müssen auch für dich persönlich einen mehrwert haben, dann kannst du bessere Entscheidungen treffen. Einige meiner Messieverhaltensweisen bekommen dadadurch einen tieferen Sinn für mich und die Verurteilung meiner Person kann ich reduzieren, weil ich jetzt meinem Gegenüber sagen, was mir das bringt und damit kann ich ernst genommen werden. Glaub ja nicht, ich habe das alles alleine herausgefunden. Nein, das ging gemeinsam mit Fachleuten und Personen, die mich nicht für das Verhalten verurteilen.
