Hallo zusammen , Ich habe die Seite neu entdeckt und mich gleich angemeldet, in der Hoffnung, dass mir jemand helfen kann.
Kurz zu meiner Geschichte: Ich war eigentlich immer ein ordentlicher und gut strukturierter Mensch. Ich hab studiert und gearbeitet und meine Wohnung hat nie darunter gelitten. Als nach 10 Jähriger Beziehung mein Freund gestorben habe ich plötzlich die Kontrolle über mein Leben verloren. Depression, Abbruch des Studiums, Geldsorgen und schliesslich die totale Vermüllung der Wohnung. Ich schäme mich und bin völlig verzweifelt.
Am Sonntag nach dem Duschen hab ich eine kleine Überschwemmung verursacht wodurch das Wasser irgend Wie an meine Nachbarn in der unteren Etage gelang. Der Hausmeister klingelte und ich tat so als wäre ich nicht zu Hause. Heute rief mich dann die Hausverwaltung an und meinte wenn ich die Tür nicht öffne würden sie einen Schlüsseldienst rufen. In meiner Panik hab ich zwei Notlügen erzählt. Jedenfalls erwarten sie mich morgen um 14 Uhr in der Wohnung, sonst wird sie ohne mich geöffnet. Wenn sie den Zustand der Wohnung sehen, werden sie mich rausschmeissen und ich lande auf der Strasse. Ich bin völlig auf mich gestellt und weiss vor lauter Panik nicht was ich tun soll. Kann mir bitte jemand helfen...ich bin so verzweifelt
Uijuijui! Dir ist hoffentlich klar, dass die Leute, die hier schreiben, selbst Messies und Angehörige sind und bundesweit und darüber hinaus verstreut wohnen? Wir können doch bis morgen da nix organisieren...! Was du brauchst, ist Akuthilfe. Hier in der Stadt würde ich die Sozialarbeiterinnen in einem bestimmten Tageszentrum für Odbachlose fragen. Die hab ich mal kennengelernt und halte sie für äußerst fit und sie kümmern sich gern auch um Menschen, die von Obdachlosigkeit *bedroht* sind. Eine andere Möglichkeit wäre der Mieterverein. Die können auch nicht zaubern, aber eine Rechtsberatung machen. Ich vermute, dass man dich auch wenn's schlimm aussieht bei dir nicht einfach vor die Tür setzen kann. Und vielleicht können sie dir auch sagen, wie du eine Fristverlängerung für den Besuch kriegst. Ein Freund von mir hat grade angeblich Corona...
Atmen. Jetzt. Los, was haste zu verlieren? Versuchs halt: 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden Luft anhalten, 4 Sekunden ausatmen, 4 Sekunden Luft anhalten. Von vorne. 4 Sekunden ein...
Ist eine Technik (ich glaube von der NASA) die die Atemfrequenz und den Herzrhythmus beruhigen soll. Auf diese Weise kann man wieder klar denken, was in Krisen bekanntlich ungemein hilfreich sein kann.
Etwas beruhigt?
Super.
Hallo Alf
also. Schöner Mist - und Du ahnst es vermutlich: Wir können hier alle nicht hexen. Du hast jetzt also 25 Stunden Zeit, die Wohnung (insbesondere den Weg durch den Flur zum Bad) in einen Zustand zu versetzen, der nicht zur Wohnungskündigung reicht. (*toll* muss es nicht aussehen! Du bist denen keine Rechenschaft schuldig, ob Du ordentlich bist, ist wurscht. Es geht hier ausschließlich um Bausubstanz und solche Dinge). Also los. Der Weg von der Eingangstür zum Bad und das Bad sind oberste Priorität. Müll raus, Freiräumen, notdürftig putzen.
Wieviele Zimmer hast Du? (Wäre ne ernsthafte Überlegung zB. den Zugang zum Schlafzimmer zu verweigern. Da IST kein Wasserschaden. Es ist DEIN privates Schlafzimmer und es gibt keinen Grund da jemanden unangemeldet reinzulassen...)
Hast Du genug Müllsäcke? Dann rein mit dem Müll und rausbringen. Vermutlich wird die Mülltonne nicht reichen, aber meiner Meinung nach kann man Müllsäcke mit Zettel "Wird am ... weggebracht" auch Mal 3 Tage im Keller oder sonstwo stehen lassen. (Aber w-i-r-k-l-i-c-h auch wegbringen, sonst hassen Dich die Nachbarn)
Vielleicht ist das ja jetzt der Weckruf, den Du gebraucht hast? Ich will den Tod deines Freundes nicht schönreden, aber ES WIRD NUR SCHLIMMER wenn man nichts tut (glaub mir, ich spreche aus Erfahrung). Ob das Leben nun toll oder is'-mir-doch-alles-egal ist. Es IST nicht schön in Angst vorm Vermieter oder sonstwem zu leben. Vielleicht ist es an der Zeit den Schaden zu begrenzen. Ich sage (über MEINE Depression! Das was jetzt kommt ist kein Rat sondern eine Anekdote!) dass der Tag kommt, da sind Gründe und "nicht meine Schuld" und "schaff das nicht" und "geht nicht" und was weiß ich... alles nicht mehr wichtig. Es bleibt die Frage: Stehe ich aus dem Bett auf - oder bleibe ich liegen?
Wenn Du Lust hast, kannst Du sie Dir ja Mal stellen @Alf . Ich bin SICHER Du hast gute Gründe für deine Notlage. Ja ehrlich. Aber am Ende des Tages... Stehst Du auf und tust was? - oder nicht?
@Sybille hat recht. Auf die eigene Kraft vertrauen ist das einzige, was man in so kurzer Zeit tun kann. Und vielleicht ein paar Freunde anrufen und hoffen, dass jemand dabei ist, der so kurzfristig mit anpacken kann
