Ordnung ist langweilig

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21.01.2024 11:04
#146
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@Gitta

Loslassen hat diverse Formen, etwas beiseite schieben oder vertagen oder ganz weg erledigen.

Bei mir war es die Starre eines der 9 Baguafelder, jahrelang. Eingefroren war da alles.

Schönen Tag noch
Beste Grüße
Beste Gesundheit und viel Erfolg🙃🙃🙃
Robbi Andi❤️❤️

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Real Estate I-W-R-E, $ 34 c

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21.01.2024 13:50
#147
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Moderator

Das ist ja genau das, was ich meine. Viele Menschen tun jeden Tag mindestens 8 Stunden etwas, das ihnen keinen Spaß macht: Sie arbeiten. Dann kommen sie nach Hause und haben dort Hausarbeit. Viele Frauen arbeiten von früh bis spät und kriegen für das meiste oder das Wesentliche kein Geld. Sie sind erschöpft, oft schon beim Aufwachen, weil sie daran denken, was sie heute wieder alles machen müssen. Darum ist bei mir auch das Schamgefühl so groß. Ich habe keine Kinder und keinen Job und trotzdem fällt es mir entsetzlich schwer, zuhause was zu tun. Wenn ich dabei bin, merke ich, auch in Zusammenarbeit mit anderen, 1/3 Müll merkt man nicht, wenn er weg ist. Der Rest steht dann immer noch in Kisten herum und ich kann mich nicht entscheiden, was will ich behalten und was nicht.

Das ist ungemein frustrierend und entmutigend. Deshalb komme ich auch nicht voran und kann das Messie-Team nicht anrufen, weil ich erst alles ins Lager und von oben die Sachen in den Keller schaffen muss.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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21.01.2024 14:10
avatar  Sybille
#148
Sy

Also, dieses Thema ist so interessant, dass ich Mal meine mir selbst verordnete Foren-schreib-Pause unterbreche um was dazu zu schreiben.

Und zwar glaube ich, dass man unterscheiden "muss" zwischen der Suche nach Schuldigen und der Suche nach Ursachen.

Und während ich beim Thema Schuld @Robin Recht geben würde, dass man sich, wenn man im Schlamassel steckt, für einen Schuldigen irgendwie auch nix kaufen kann - man muss trotzdem jetzt irgendwie aus dem Sumpf raus, ob nun XYZ an allem schuld ist oder nicht.
Glaube ich trotzdem, dass es helfen kann zu verstehen, wie man in den Schlamassel hinein geraten ist. Weil zum Beispiel der Weg hinein umgedreht den Weg hinaus beschreibt. Oder weil es uns dann nicht nochmal passiert. Oder weil wir ne Antwort auf "Bist Du doof in so einen Schlamassel zu geraten?" wissen. Oder oder oder.

Ich habe an anderer Stelle schonmal geschrieben, dass ich dieses "das findet man halt meist nicht SCHÖN, sondern man findet es meist ERTRÄGLICH und kann dadurch andere schöne Sachen mehr genießen" für ne sehr kluge Sichtweise halte. (Es mag Menschen geben, die gern Steuererklärungen machen, ich kenne Null. Ich KENNE allerdings Menschen, denen sie nichts ausmacht, während mir schon der Satz "Wir brauchen XYZ für die Steuer" Schweißausbrüche beschert.)

Wenn ich diese beiden Punkte kombiniere, erhalte ich, dass ICH ja diejenige bin, die im Chaos sitzt, wenn sie nicht aufräumt. Solange es mir bei meiner persönlichen Entwicklung hilft, ist es daher mMn sehr wichtig und hilfreich Ursachen und Gründe besser zu verstehen. Wenn es aber nur noch um Ausreden geht, warum ich es nicht hinbekomme - dann ist glaube ich der Punkt erreicht, wo man sich selbst nur damit schadet.

Ob jemand bei sich-selbst-zerfleischenden-Schuldzuweisungen oder sinnvoller-Ursachenforschung ist, ist mE von außen schwer zu sehen. Und so kann nur jeder selbst beurteilen, ob noch ne Analyse Runde hilfreich ist. Oder ob man nur wieder bei "ich armes hilfloses Wesen kann nix dafür" landet. 😉 Und so ist es ne gute Frage , wer Tee und Zuspruch brauchen kann. Und wer einen "Jetzt REIẞ Dich zusammen und mach den Abwasch, bevor der schimmelt" A***tritt.


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21.01.2024 17:21
avatar  skurril
#149
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Schuld & Ursache:
Wieder eine hilfreiche Unterscheidung mM!

Nah beieinander, auf ersten Blick.
Effektiv erstmal dasselbe:
Im Schlamassel sitzen.

Schuldzuweisung möchte ich abhaken.
Schon aus Prinzip/Erkenntnis.

(Auch baut es mich NULL auf, zu wissen, dass es anderen Menschen schlechter geht.
Eher im Gegenteil.
Zum LEIDEN gibt es immer einen Anlass/Grund..
(noch so ne Differenz)).

Der Zwang in Kindheit wurde ins "Erwachsene" übertragen. So.
Jetzt darf ich frei entscheiden, was zu tun und sein zu lassen ist (These).
Das Ergebnis bei Antriebsschwäche ist eben mein Chaos. Welches mich nervt.
UND "beschützt"? ("sieh den Berg!").

Wissen. Wie weit hilft es?
Hinschauen. Innen & Aussen.
Theorie & Praxis.

Wo ist der wahre freie Wille, ohne Zwang?

Offenbar hab ich mich schon sehr an den Messie-Zustand gewöhnt, mich arrangiert, gar angefreundet. Und bin unglücklich.

Im Schamanismus lt. Castaneda pirschen Zauberer nach Energie,
suchen "Abstrakte Kerne".
Das kann motivieren: Ein Ziel, dessen Anpeilung auch dann weiterbringt, wenn es unerreichbar ist/scheint.

Nix Neues schreibe ich hier, nur eine temporäre Sichtweise.

Derzeit ahne ich zunehmend die grossenteils Sinnlosigkeit meiner Papiersammlung.
Da bleib ich dran, spüre einen Schlüssel.
Verschiebung von Plänen;
Ur-Intentionen.

Meine aktuelle Krankeit zeigt mir manches diesbezüglich. ZB:
Was nutzen mir tolle Bücher, die ich nicht mehr finde hier?

Ohje, neige ich zu Blabla?
Verschieberitis positiv:
Indem ich jetzt schrieb, löste ich mich von Berieselung, immerhin!

Das Hauptthema wird wohl noch einiger Betrachtung & Transformation bedürfen.

So Weit im Moment.
LG @all


PS ich möchte heute noch provisorisch Duschkopf flicken, tropft.
Und was Essen, also: Topf spülen (nur 1!?).

PPS wir setzen neue Ursachen und bekommen neue Wirkungen.
LOOP/Spiral!?!

* zusammen ist man weniger allein * danke ihr hier *
...P.ublic I.mage L.imited...


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22.01.2024 13:35
avatar  IBI
#150
IB
IBI

Zitat von Gitta im Beitrag #145
Ich halte Schuld- und Schamgefühle für starke Gefühle, die zum Beispiel auch gezielt benutzt werden, um Menschen zu manipulieren.

Ja, Gitta, auch das ist eine Version davon und NENNT sich MISSBRAUCH.....(manche verwenden es unabsichtlich und unbewusst und manche verwenden es absichtlich, was ich für sehr unethisch halte)

Auch hier kann mensch lernen zu differenzieren:
Deine Eltern/Bezugspersonen in der Kindheit haben dir wenig Zuneigung gezeigt, in einigen wichtigen deiner Lernphasen.....du entwickelst nach und nach in die "toxische" Schamgefühle, die später durch Schuldgefühle erweitert werden.

Das eine sind SCHULD und SCHAMprogramme, die vom AUSSEN in dein INNERES wirken, das andere sind SCHAM- und Schuldprogramme, die in dir drin wirken und sich ggf. nach aussen präsentieren bzw. gegen dich selber richten.....
(du scheinst mir nicht der Typ zu sein, der andere beschämt, drum vermute ich eher dass du sie gegen dich ausrichtest).
Beide Gefühle haben eine wichtige gesunde Komponente im Leben, die dann funktioniert, wenn Mitgefühl hineinspielen kann. Mitgefühl kann dazu beitragen, dass es die dysfunktionalen/toxischen Anteile beginnt zu schwächen.

Scham und Schuld kommen selten alleine daher: Schuld ist häufig an WUT gebunden, Scham eher an Angst und Verletzlichkeit.


Wenn es in einer Kommunikation nicht klappt, zu wie viel % sind die beteiligten Parteien Schuld????
Diese Fragestellung hatten wir gestern im Seminar.
Meine wahrscheinlich für viele typischen und im Moment ablaufender Fehlschluss: jeder zu 50 %.....nix da......die Antwort lautet: beide zu 100 %.
(ich gebe zu, die Antwort führt in mir zu Diskussionen...ich lasse es in mir wirken..)

Zitat von Sybille im Beitrag #148
sich-selbst-zerfleischenden-Schuldzuweisungen oder sinnvoller-Ursachenforschung ist

Es kann helfen, in dieser Hinsicht zu unterscheiden.
Es kann auch helfen sich zwischen Schuldzuweisungen gegen sich und Mitgefühl für sich selber hin und her zu bewegen.

Mir hilft die Ursachenforschung, um den Zeitpunkt der Entstehung des Traumas zu identifizieren.
Ist der Zeitpunkt bekannt, kann ich ggf. eine Begleitperson suchen, die sich darauf spezialisiert hat.
Wenn es bei der Geburt geschehen sein könnte, sind Menschen hilfreich, die sich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt haben und ggf. übertragende Mittel kennen, wie die Person sozusagen "ein gesundes Geburtserlebnis" nachholen kann, um dem Nervensystem eine NEUE Erfahrung zu geben.

So wie ich dieses Wochenende lernen konnte, eine gesunde und spielerische Form des LOSLASSENS zu erfahren.
Die alten ungesunden Bilder, die mit den Erfahrungen verbunden sind, durfte ich lernen aus meinem inneren "rauszuschmeissen", sie VOR mit zu legen und mir bewusst zu machen, dass dazwischen inzwischen mehr als 5 Jahrzehnte liegen.....
....eine erwachsene Version des Loslassens, die die VERGANGENHEIT von der GEGENWART trennt, was ebenfalls wichtig ist unterscheiden zu lernen.


Zitat von skurril im Beitrag #149
Der Zwang in Kindheit wurde ins "Erwachsene" übertragen. So.
Jetzt darf ich frei entscheiden, was zu tun und sein zu lassen ist

Stimmt.
Es liegt an dir, den ZWANG in die Vergangenheit zu schieben.....(und ja, es leichter geschrieben als umgesetzt. Manchmal hilft es, sich dafür "Methoden" zeigen zu lassen.)

Zitat von skurril im Beitrag #149
Das Ergebnis bei Antriebsschwäche ist eben mein Chaos. Welches mich nervt.
UND "beschützt"?

Ja, das sind Ergebnisse aus ZWANG und dysfunktionaler Grenzüberschreitung.

Meine Mutter hat mich in meiner Entwicklung andauernd überfordert. Dass Kleinkinder erst im Alter zwischen 2 und 4 Jahren lernen, "trocken" zu werden bzw. den Toilettendran kontrollieren zu können, weil es das natürliche "Entwicklungsfenster" dafür ist, wusste sie scheinbar nicht.

Sie versuchte mir dieses anzutrainieren, als mein Hirn sich noch nicht in seiner natürlichen Entwicklungsphase dafür befand und damit wurde ich in einem Dauerstress der emotionalen überforderung gehalten und damit lernt das Nervensystem sich vor Dauerstress zu schützen....

Sie versuche lange die Version: ich ziehe ans GRAS und probiere, ob es schneller wächst - eine Bekannt hat mir den Spruch in den letzten drei Jahren regelmässig mit auf den Weg gegeben - gestern erst wieder.
Wenn eine Mutter ungeduldig am GRAS zieht, wächst der Rasen nicht schneller. Er wird höchstens gestutzt und niedrig gehalten bzw. der GRAShalm reisst und damit werden innere Anteile eines Kleinkindes zerstört bzw. der Selbstwert des Kindes bleibt klein, wenn es nicht wachsen darf und kann, weil immer wieder daran gezogen wird....

Wenn ich ehrlich zu mir bin....leider möchte ich auch häufig an meinem eigenen Gras ziehen....scheinbar hat diese Art der Ungeduld sich auf mich übertragen....

Ursache bekannt. Entstandener Zeithorizont bekannt. = Entwicklungstrauma
Vorwürfe/Schuld an Mutter - erleichtern nicht, sind sehr verständlich und wichtig, Traurigkeit kann helfen, zu entlasten und lösen, wie viele Fehler ELTERN mit einem aus "Unwissenheit" machen können. Damals waren die "natürlichen" Entwicklungsschritte eines Säuglings und Kleinkinds lange nicht so gründlich erforscht wie es heute der Fall ist.

Ist es ein Wunder, dass mein NERVENSYSTEM im andauernden Schutzmodus gefallen ist, weil meine Mutter andauernd meinen sich entwickelnden "Grashalm" hat ziehen und schneller wachsen lassen wollen als der Grashalm dazu in der Lage war??? Nein, ich hätte als Grashalm nicht überlebt, wenn ich nicht irgendwas eingesetzt hätte, um den Rest vom Halm zu beschützen. - Jetzt gelange ich an eine Stelle, an der Metapher beginnt nicht mehr zu funktionieren.

Solange mein Nervensystem nicht die Gelegenheit bekommt, das "nachzuholen", was damals durchs Abreissen des Grashalmes zerstört wurde, wird es nichts NEUES lernen und die alten im autonomen Nervensystem eingelagerten Schutzmuster.
Welche Metapher jetzt nützlich werden kann, weiss ich gerade nicht.

Zitat von skurril im Beitrag #149
Derzeit ahne ich zunehmend die grossenteils Sinnlosigkeit meiner Papiersammlung.

Eine Ahnung zu bekommen ist ein gutes Zeichen, Skurril.

Zitat von skurril im Beitrag #149
Verschiebung von Plänen;
Ur-Intentionen.

Den UR-Intentionen würde ich meine Aufmerksamkeit geben....danach können Pläne entstehen, sofern die alten "Zwangsgefühle" nicht dazwischenfunkten und die Pläne vereiteln.

Zitat von skurril im Beitrag #149
LOOP/Spiral!?!


Ja, Looping gibt es als Modell.
Am ehesten findet mensch daraus, wenn er beginnt, "angenehm/unangenehm" zu differenzieren lernt....und beides für eine Weile im JETZT beobachtet werden kann.....


Auf diese Weise zu ordnen, finde ich nicht langweilig.....

Wenn ich mein Geschriebenes reflektiere:....Ordnung ist langweilig, weil der natürlich wachsende Grashalm eines KINDES immer und immer wieder lang gezogen (gestresst) wurde ------manchmal ist er gerissen und hat eine innere LEERE beim Ordnung machen müssen hinterlassen, denn er war gerissen und all die SCHMERZEN durch das REISSEN möchte kein Kleinkind spüren müssen.
So verknotet sich die Langeweile mit Ordnung machen, die ich bei neuen Gelegenheiten probiere voneinander zu lösen....
Langeweile in dieser ART gehört der VERGANGENHEIT an.....und die sollte ich WEIT aus mir raus stellen, damit ORDNUNG eine neue Bedeutung erfahren kann.

Deswegen hilft es mir, die URSACHEN zu finden, doch es hilft nicht, wenn mensch in ihnen "haften" bleibt.
Ein Glaubenssatz, den ich bisher nicht kannte: "loslassen ist gefährlich" und genau dieser Glaubenssatz drückt ein MUSTER aus, das dysfunktional ist......
....und mich nicht mehr wundert, dass es bei mir in der Wohnung sehr chaotisch aussieht sieht.

loslassen kann sicher und ungefährlich und befreiend sein....ist die neue Version, die ich nun üben darf, denn das alte beherrsche ich seit vielen Jahren.....


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