Angehörige und Schuldgefühle

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02.04.2022 19:56
avatar  Petra25
#1
Pe

Ich mache in den letzten Tagen sehr viel Gedanken, wie ich das alles hätte verhindern können. Mein Bruder hat sich sehr lange nicht gemeldet und erreichen können ich ihn auch nicht.
Es gab durchaus Anzeichen, daß er sehr viel kauft und sammelt, aber die Situation gerade übersteigt dann doch alles.
Das Horten kann ich noch nachvollziehen, aber die Vermüllung leider nicht. Nicht einmal das Bad ist in irgendeiner Form nutzbar.
Ich hoffe wirklich, dass er jetzt die nötige Hilfe bekommt. Ich alleine schaffe es nicht.


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02.04.2022 20:08
avatar  Petra25
#2
Pe

Jetzt wo er im Krankenhaus ist, haben wir einige leere Kartons und auch andere Müll(Verpackkungen, leere Dosen ähnliches entsorgt). Es war nicht wirklich viel, aber wenn ich die Beiträge im Forum lese, denke ich fast , dass es übergriffig war. Ich hoffe nicht.


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02.04.2022 20:10
avatar  Bethli ( gelöscht )
#3
Be
Bethli ( gelöscht )

Liebe Petra
Sicher musst du dir keine Vorwürfe machen.
Gut konnte dein Bruder noch Hilfe rufen und hat diese nun auch bekommen.
Ich drücke euch die Daumen, dass er sich bald erholt.
Ist er ansprechbar und bist du in seiner Nähe? In den meisten Spitälern gibt es einen Sozialen Dienst, mit dem könntet ihr Kontakt aufnehmen und zusammen mit deinem Bruder das Gespräch suchen.
Grundsätzlich sollte evt. auch abgeklärt werden, welche Unterstützung, medizinisch, psychologisch, hauswirtschaftlich deinem Bruder helfen könnte bzw. Inwiefern er Hilfe im Alltag benötigt.
Alles Gute und viel Kraft in dieser schweren Situation
Bethli


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03.04.2022 12:45 (zuletzt bearbeitet: 03.04.2022 12:47)
#4
An

Hallo Petra, wie gut versteht ihr euch? Wenn einigermaßen Vertrauen da ist, dürft ihr ruhig Müll wegwerfen. Natürlich kann es sein, dass ein zerdrückter Corn Flakes Karton Teil einer Sammlung von 1980 ist oder eine alte Colaflasche ein Souvenir an einen wichtigen Tag. Das erschwert das Entrümpeln. Aber alles, was gesundheitsschädlich ist, würde ich trotzdem wegwerfen. Meine Messieschwester bestand oft darauf, dass wir verschimmelte Schuhe, auf denen ein gelber Pelz wächst, noch behalten, reinigen und verkaufen, aber das konnte ich dann wirklich nicht tun. Schauder!
Grundsätzlich sollte aber wohl jeder sein Chaos selbst aufräumen, als eine Art Abschiedzeremonie. Sortieren müsste er selbst, beim Wegbringen könnt ihr gut helfen.
Was die Schuldgefühle angeht: Genauso wenig wie mein einfach mal einen Alkoholiker zur Abstinzenz bringt, kann man einem Messie einfach so helfen. Erstens verbergen sie ihr Problem abichtlich und zweitens ist eine Sucht nicht leicht zu heilen.
Anna


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10.04.2022 07:17
avatar  Petra25
#5
Pe

Vielen Dank für eure Rückmeldung. Er ist noch im Krankenhaus, da er Wasser in der Lunge hat. Es geht ihm physisch schon wesentlich besser.
Bei einem Altersunterschied von 19 Jahren ist der Kontakt nicht so eng,aber wir verstehen uns recht gut.
Ich hatte Kontakt zum Sozialdienst und zum SP-Dienst. Die haben erstmal Pflegestufe 2 im Visier. Er ist orientiert und ansprechbar.
Jetzt warten wir auf die Begutachtung, da er wahrscheinlich einen Betreuer bekommt.
Das macht mich nicht so ganz glücklich, aber ich habe weder die Zeit noch die nötige Energie dafür. Ich arbeite Vollzeit im sozialen Bereich und schaffe es leider nicht zusätzlich. Ich besuche ihn,bringe ihm seine Sachen, aber mehr geht leider nicht.


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