Hallo Rehlein!
Ein Messie "muss" gar nix, außer aufs Klo und irgendwann sterben. Das klingt zwar brutal, aber ich erklärs so immer mal wieder irgendwelchen übereifrigen Betreuern.
Die Frage ist ja zuerst mal, WAS sammelt Deine Schwester an?
Normalerweise sammelt/kauft man mit dieser Anhäuferei Sicherheit, Geborgenheit in irgendeiner Form. Oftmals ist durchaus nicht alles, was sich so in einer Messiewohnung angesammelt hat auch für den Messie selbst wertvoll. Das ist schon mal ein guter Anatz. Denn wenn man Dinge exzessiv hortet, die man als wichtig erachtet, verselbständigt sich das ganz schnell und der Müll, der zwischen den "wertvollen" Dingen herumliegt, bleibt, aus Hilflosigkeit vor dem Chaos, auch liegen.
Helfen kann man da nur als Erfüllungsgehilfe. Ich hab bei meiner Sorgenfamilie nix gemacht, außer die fertig gepackten Müllsäcke entsorgt, allerdings hatten wir halt eine Abmachung, dass bei jedem Hausbesuch mindestens einer gepackt sein muss.
In dieser Form kann man helfen. Fällt mir vielleicht ein bissie leichter, weil ich selbst ein gebranntes Kind bin und ganz gut merke, wie weit ich mit Forderungen gehen kann.
Allerdings scheint Deine Schwester sich ja grundsätzlich nach Geborgenheit, Nähe, Wärme zu sehnen und/oder sie nicht annehmen zu können. In dem Falle wäre nicht die Frage, was sie zu viel an Müll hat, sondern was ihr im menschlichen Miteinander fehlt, was sie durch Dinge zu ersetzen sucht.
Hunde zu streicheln ist war toll, dafür aber alles stehen und liegen zu lassen ist schon Zwangsstörung.

Alles Liebe
Kay

Liebe Rehlein,Du schreibst, Deine Schwester packt eure Mutter in Watte........vielleicht ihr Weg, Liebe auszudrücken ?

Du fragst, wie habe ich es geschafft,mich auf den weg zu machen........erstmal gar nicht, weil ich den "inneren" Ausweg nicht fand.
Dann fand ich eine gehörlose Freundin, die mich zum Arzt regelrecht schleifte, wo mir gesagt wurde, ich habe eine Depression.
Da war ich erstmal zufrieden, dass ich für mein Unwohlsein und Antriebschwäche einen Namen hatte. Doch schon allein wegen meinem
schwerbehinderten Ehemann, der regelmässig bestimmte Hilfen braucht,konnte ich mich nicht voll gehen lassen und das hat mich wohl gerettet.
Wirklich gegen die Krankheit kämpfen konnte ich aber nicht. Die Freundin und die anderen Menschen unterstellten vermutlich, ich wollte nicht kämpfen.
Dann verlor ich diese Freundin nach 4Jahren und das schmerzte mehr, als ich erwartet hatte.
Aber das Leben ging weiter und mit der Zeit merkte ich,ich in stärker,als ich dachte. Ausserdem kamen nach den psychischen Problemen körperliche Probleme
hoch. Da musste nun also was passieren.
Zurzeit ist es so, dass ich einerseits ein paar Untersuchungen vor mir habe und andererseits herausfinden muss, welcher Tagesrhytmus von Aktivität und Ruhe
am besten zu mir passt. Zum Beispiel war ich jetzt 3Tage nicht radfahren und schon verstärkt sich das Summen im Kopf wieder, die Müdigkeit ebenso.
Ich mache immer, was gerade geht. Aber wenn ich wegen Terminen in Druck gerate, das ist nicht schön, da geht es mir nicht gut,so wie heute.
Ich müsste eben lernen,beizeiten anzufangen,wenn Besuch kommt.

Im Übrigen stimme ich dem Statement von Kayla zu.
So,mehr weiss ich jetzt nicht. Grüssele Mausohr

Ich hab immer andere ein bisschen um ihre Geschwister beneidet und konnte nicht verstehen, wenn diese sich als Erwachsene später nicht mehr grün waren.
Gut, dass es bei Euch anders ist und Du Dich kümmerst nach Deinen Möglichkeiten.

Grüssele Mausohr