TLC Samstag 20.15 Uhr "Diagnose - Messie"

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28.02.2020 08:51
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#51
IB
IBI

Zitat von Wolfram im Beitrag #49
Dass man bei ernsten Sachen nicht lachen soll (lächeln), hat R.R. gesagt


Das habe ich auch gelernt, Wolfram. Nur habe ich selten selber bemerkt, dass ich in solchen Situationen gelacht habe. Leute, die sich dadurch irritiert fühlten, hab es meist geäussert.
Mit RRs Methoden bin ich allerdings das Muster nicht los geworden. Die waren nicht wirksam.

Und in dem Fall unterscheide ich zwischen lachen und lächeln...lächeln kann gut sein, lachen ist unangemessen in einer solchen situation.

Den Sinn dahinter, weshalb ich in diesen unpassenden Situationen lachen (musste), zu entdecken, hat eine Weile gedauert, aber weswegen ich das unangemesse Lachen brauchte, das weiss ich auch. Meinem Gegenüber hat es dennoch irritiert.

Je mehr man von dem unwirksamen erlebt, desto misstrauischer wird man, da kann ich die Haltung von Draculara gut verstehen.
Meiner Ansicht nach, trägt sie leider auch häufig zur Verschlimmerung der Situation bei.

Nicht, dass ich den Teufel an die Wand malen möchte..aber unser System ist ziemlich lange fähig unsere Traumata irgendwie in Schach zu halten und zu kompeniseren, dass wir einigermassen in der Gesellschaft unauffällig bleiben können mit alle dem von dem wir lange wissen, dass unser daheim es optisch ausdrückt. Doch irgendwann packt es das Körpersystem nicht mehr und dann geht es schneller bergab als es einem lieb ist....

Ich habe bestimme Ereignisse, die sich wiederholen. Die Spanne von der einen Wiederholung zur nächsten wurde von mal zu mal leider kürzer und nicht länger. Man könnte meinen die Lebenserfahrung bringt das Gegenteil zu Tage, aber für meinen Teil kann ich das nicht feststellen....
Ich hoffe sehr, dass die Wiederholungen bald ausbleiben oder die zeitlichen Spanne sehr vergrössert und sich damit die Häufigkeit der Wiederholung verkleinert.

LG
Sonja


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28.02.2020 09:21
#52
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Zitat
Je mehr man von dem unwirksamen erlebt, desto misstrauischer wird man, da kann ich die Haltung von Draculara gut verstehen.
Meiner Ansicht nach, trägt sie leider auch häufig zur Verschlimmerung der Situation bei.



mein Fehler war bisher, immer nur einem positiven Gedanken zu folgen. Entweder visualisieren, wie es aussehen soll, um eine positive Zukunftsgestaltung in die Wege zu leiten, dann aber aufgeben, wenn das Ziel zu weit entfernt ist. Anstatt auch die kleinen Schritte würdigen zu lernen und mehr Ausdauer zu haben, dann sind wir bei zwei Tipps. Dieses Bild von dem, was wir alles nicht wollen, hat sich schon ins Unterbewusstsein eingeprägt. Leider verschluckt das Unterbewusstsein das Wort "nicht", was viele Psychologen heraus gefunden haben. Darum soll man auch nicht immer denken: "ich muss.... damit..." sondern es ersetzen mit: "ich möchte, dass..."

Zum Beispiel will ich in der Küche mal wieder Plätzchen und Kuchen backen können. Ich möchte eines Tages zum Hörer greifen und die Familie anrufen mit: "Jetzt haben wir es geschafft, ich lade euch zum Geburtstag ein!" Wieder mit den Leuten dort sitzen, ungestört, und Kaffee trinken zusammen, oder auf dem Balkon im Liegestuhl die Sonne genießen.

Klar, die Ziele sind ja soooo weit weg, aber soooo weit nun auch wieder nicht, wenn ich jeden Tag was mache, auch wenn es nicht viel ist, aber gerade so lange (das ist nicht lang), bis ich Rückenschmerzen kriege. Heute mache ich auch wieder etwas, so wie gestern, habe mir was vorgenommen, aber wenn ich es nicht schaffe, was ich mir jetzt vornehme, ist das auch OK, am Ende zählt nur das Resultat, nicht die Anzahl der vorgenommenen Arbeiten.

Der Chef hat ja früher auch nicht aufgezählt, wie viele Blätter ich abgeheftet oder wie viele Kekse ich insgesamt am Band eingepackt habe. Mir fehlt nur noch ein bisschen der Teamgeist zuhause.

Man kriegt eigentlich eine Menge Werkzeug mit, wenn man bestimmte Bücher liest oder Online-Kurse anschaut. Ich finde es nur nicht gut von @Jennifer, dass sie die Namen editiert, wo doch so viele User hier davon auch profitieren könnten, wenn ich z. B. D.C. oder einen Pastor zitiere. Das ist doch eher kontraproduktiv? Ich dachte, wir wollen uns hier gegenseitig helfen! Dann sollte es möglich sein, hilfreiche Links bzw. Literatur hier einzustellen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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28.02.2020 09:30
#53
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Hallo Sonja,

lachen bei belastenden Dingen ist relativ häufig. Es ist eine entlastende Übersprungshandlung.
Da für eine Belastung durch eine Erinnerung keine direkte Handlungsmöglichkeit besteht (Angriff, Flucht ...) kann das Lachen spannungslösend wirken und handlungs- beziehungsweise tiefer erinnerungsfähig machen.

Ich habe Flüchtlinge betreut und habe dabei Folteropfer erlebt, die richtige Lachanfälle bekommen haben, wenn sie davon berichtet haben. Für mich war das dann sogar ein sicheres Signal um festzustellen dass sie wahrheitsgemäß berichten und nichts verdrängen.

Was Erinnerungen unter Hypnose betrifft - sie sind „wahr“ weil sie für ein Gefühl ein Bild herstellen.
Nicht jedes der Bilder ist an sich objektiv richtig. Subjektiv ist es aber wie ein Bericht für etwas real Gefühltes anzusehen.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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28.02.2020 14:21
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#54
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IBI

Zitat von Draculara im Beitrag #52
mein Fehler war bisher, immer nur einem positiven Gedanken zu folgen.



Für einen FEHLER halte ich es nicht, Draculara, wenn du bisher nur einem positivem Gedanken verfolgt hast...einer ist besser als keiner...
Dir selber erweiterte Möglichkeiten schaffen ist eine Ergänzung, die dich weiter bringen kann, freue mich darüber zu lesen....


Jennifer,
mir ist das meiste, das du geschrieben hast, bekannt.
Es ist schön zu lesen, dass sich dieses "Lachen am falschen Platz Muster" nicht nur auf die Spezie Messie bezieht, sondern viele andere Menschen auch können, in deiner Beschreibung viele Flüchtlinge.

Danke
Sonja


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28.02.2020 18:32 (zuletzt bearbeitet: 28.02.2020 18:32)
#55
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Moderator

Genau eine Traumafolge @Jennifer wie der Psychologe während der Gruppentherapie beobachtete bei mir: "Sie erzählen furchtbare Sachen mit einem Lächeln im Gesicht"! Witzig fand ich höchstens meine Betrachtungsweise der jeweiligen Charaktere. Natürlich wusste ich, dass die Dinge furchtbar waren, die mir zugestoßen sind. Aber genau das berichtet auch D. C. in der SEI im Kurs "mit Trauma leben", den ich letztes Jahr (dummerweise 100 € teurer!) gekauft habe. Ich schaue immer wieder mal hinein in die Beiträge, mit denen ich was anfangen kann.

Den Kauf will ich nicht weiter empfehlen und stelle den Link dazu auch nicht ein, eben weil er kommerziell ist. Die meisten von uns haben es finanziell nicht so dicke, ich habe den übrigens mit Ratenzahlungen getilgt.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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