Messie-Familie

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21.01.2021 23:33
#16
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Hallo ihr,

Ja Lebensberatung,

Selbst hab schon welche in Anspruch genommen vom gewissen Sender , da war alles passend. Hab mir eine Frage zurecht gelegt, damit die Gebühren nicht zu viel wurden. Eben kurze Abhandlung.

Es traf alles zu, ich kannte sie ja vom zugucken, sie mich ja nicht. Erstaunlich ist das schon.

Gut nacht, gesundheit viele Grüße Aufräumer, Robert

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22.01.2021 17:16
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#17
No

Liebe Cinderella,
Danke für deinen einfühlsamen Bericht. Ja, das Buch ist da. Ich bin noch nicht dazu gekommen es zu lesen. Wohl keine leichte Lektüre, hm. Ja, du liegst mit allem richtig.
Ich hatte auf einen Brief von Wolfram geantwortet, durch eine Unterbrechung den fast fertigen Brief versehentlich gelöscht. Jetzt muss ich erst einmal durchatmen. Ich melde mich dann.
Herzlich Grüße zurück
Nomade


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23.01.2021 19:24
avatar  Nomade
#18
No

Liebe Cinderella, danke für dein Schreiben. Ja, das neue Buch ist da, ich habe noch keine Zeit zum lesen gefunden. Irgendwann habe ich angefangen, meine verstorbenen Freunde zu zählen. Ist nicht gut. Mit einem lieben Freund telefoniere ich täglich. Aber die Themen gehen aus. Ich laufe täglich mit meiner Frau, so sind 2, 2/12 Stunden mit Fahrzeit weg. Wir spielen Gesellschaftsspiele oder Karten. Sind beide ehrgeizig, es geht um nichts. Der befreundete Priester bekam schwere Depressionen, war lange in einer Klinik. Danach hat ihn seine Familie nach Süddeutschland in ein Altersheim gebracht. Mit Reden ist nichts mehr. Ja, meine Frau ist Nachkriegskind, Jugend im Ruhrgebiet verbracht und hat einige Narben über die ich hier nicht berichten will. Mit der kath. Kirche hatte ich ein Riesenproblem. Als verstörter Junge mit Kriegserfahrung habe ich mir die höchste Instanz gewählt. Die Kirche. Mein Religionserziehung bestand, wie ich aus heutig Sicht begreife, aus einem kranken, verstörten Kaplan. Der mir aufgedrückte Gott war ein fürchterlicher Gott. (Es gibt einen Begriff dafür: religiöser Missbrauch). Es gibt hierfür Selbsthilfegruppen. Seinerzeit gab es nur eine, weit weg. Ich war 2 x dort und es war, wie in eine Gruppe liebevoller Freunde eintauchen.
Ich bin ein religiöser Mensch ohne kath. Bodenpersonal, bis ich an den erwähnten Priester kam. Aber zuerst bin ich erst einmal skeptisch der Kirche gegenüber.
Habe ich dir schon geschrieben das ich 1944 nach ein großen Bombenangriff mit meiner Mutter zwangsevakuiert nach Thüringen kam. Mein schwerkranker Vater wurde aus russ. Gefangenschaft nach dort entlassen. Ich kannte in kaum. 47 zurück nach Köln und mit 8 zum ersten Mal in die Schule mit 79 (ähnlich verstörten Kindern) in eine Klasse.
Vieles davon habe ich in EA Gruppen, in langen Nächten Nachdenkens und mit der Gruppe um den Priester aufgearbeitet.
Mit dieser Jugenderfahrung war kein großes Fundament Sicherheit, Vertrauen da.
Mit den Eigenheiten meiner Frau komme ich meisten gut zurecht. Vieles Klammere ich aus. Viele gemeinsame Urlaube, los von allen Problemen, waren gut.
Ich suche ein Gespräch mit einem Therapeuten/in. Vielleicht finde ich Anregungen in dem Buch.
Ich freue mich, wenn dein Name in einer Mail auftaucht. Liebe Cinderella, was wir hier machen, ist für mich sehr emotional und ich denke, dir geht es genau so. Daher nochmals Danke für deine warmherzigen Schreiben.
Ich hatte noch einen Schreibpartner in diesem Forum, zudem habe ich einen längeren Brief gelöscht weil ich den Computer geschlossen habe.
Was habe ich dir, evtl. doppelt geschrieben, aber ich denke, du kommst klar.
Wie geht es dir denn? Bist du die gute Fee die Seelen streichelt?
Liebe Grüße
Mehr Methusalem denn Nomade


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25.01.2021 19:26
#19
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Lieber @Nomade,
Vielen Dank für die interessante Skizze deiner Geschichte, das ist sehr wertvoll zu lesen - sowohl für die denen es ähnlich ergangen ist, als auch für die die ihre Eltern/Großeltern Generation oft nicht gut verstehen können.
Ja sicher, das Thema ist sehr emotional! Ich bin so oft auf Menschen getroffen für die "Messie" = "Asozial" bedeutet. Deshalb und wegen der ständigen Angst meiner Mutter "entdeckt" zu werden, habe ich mit niemandem darüber gesprochen, wie es bei uns Zuhause aussieht. Nicht Mal mit Therapeuten oder guten Freunden. Geschweige denn mit meiner Familie, das wäre ein Sakrileg gewesen. Dieses Schweigen macht wahnsinnig einsam... Jetzt bin ich ganz langsam dabei, ein eigenes Wohnen für mich zu schaffen. Das ist furchtbar anstrengend, aufregend und mit heftigen Schuldgefühlen verbunden. Für Außenstehende kaum nachzuvollziehen, habe ich den Eindruck. Mein Nickname ist ein bisschen kokett in gewisser Weise: ich habe oft aus beruflichen Gründen mit Bällen, Festen und schönen Kleidern zu tun - im gemeinsamen Zuhause erwartet mich dann immer das totale Chaos, der viele Staub und das erdrückende Gefühl, alles aufräumen und putzen zu müssen. Was ich gar nicht kann, weil es für einen einzelnen Menschen zu viel ist. Aber so fühlt es sich an.
So viel zu mir 😉
Noch eine kleine Anekdote zum Thema Kriegsvergangenheit und Messie Syndrom: meine Großmutter wurde als Kind mit ihrer Mutter aus einem prächtigen Gutshaus vertrieben, sie haben alles verloren. Davon hat meine Großmutter nie erzählt, erst letztes Jahr hat sie sich getraut, mit Mitte 80.
Meine Mutter sammelt seit Jahrzehnten neben vielen anderen Dingen alte Möbel. Am liebsten solche, die von Stil und Epoche genau in dieses Gutshaus passen würden. Verrückt ist, dass beide nichts von der Geschichte der anderen wissen! Meine Mutter kannte die Vertreibungs Geschichte kaum und meine Großmutter weiß nicht, was und wie viel meine Mutter sammelt. Den Zusammenhang könnte erst ich sehen, als nächste Generation.
Mich beschäftigt das sehr und ich wünschte es gäbe einen offenen Austausch in meiner Familie statt so viel Vorwurf und Schweigen.
Vielleicht kannst du das verstehen?
Herzliche Grüße,
Cinderella ohne Täubchen aber mit einer Menge zu sortieren 😉


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06.02.2021 03:00 (zuletzt bearbeitet: 06.02.2021 03:01)
avatar  Emin
#20
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Administrator

@Cinderella

Liebe Cinderella,

mit Anlehnung an deine Gedanken deines Nicknamens, ich hab das vor Jahren etwas interessantes hier erlebt,

@Barbara Bruchhäuser @Babsy Bruchhäuser

Ja der erste ist ein Klarname, ich habe sie damals am selben Tag kontaktiert und gefragt ob es vielleicht ohne Absicht war, doch sie hat mir was interessantes gelernt dann, Barbara sagte, ich habe ein Problem erkannt und gehe es an, was gibt es daran zu schämen, deshalb auch der Klarname.

Ich kann es verstehen wenn jemand aus Beruflichen Gründen auch, wir haben hier einen Notarzt, mehrere Ärztinnen und auch Therapeuten und andere mit Berufen die sogar Selten sind. Ja diese Menschen stehen in der Öffentlichkeit, da kann ich es noch mehr verstehen weil es zu hm ich sag mal überspitzt Represalien kommen kann.

Doch wegen Thema, ja Messie Familie, das hab ich entdeckt schon oft, der Fluch der Generationen, ein Messie kommt selten allein, oft sind ganze Familien betroffen. Interessant ist auch das wir hier sogar in der Moderation einige Zeit eine Dame die dem ältesten Gewerbe nachgeht, auch viele Leserinnen die dort Beruflich zu tun hatten. Da scheint ganz schön das Chaos in den Gefühlen zu bestehen, verständlich. Das ist für mich unvorstellbar das jemand sowas tun kann.

Ein Zitat was 2500 Jahre alt ist, hier;

Wenn man zu lange an einem Orte wohnt, häufen sich zu viele Sachen an. Man übernimmt zu viele Pflichten und Geschäfte, verkehrt mit zu vielen Familien, und wenn man fortzieht, empfindet man Trennungsschmerz.

Buddha (560 - 480 v. Chr.), auch: Siddhartha Gautama (Pali: Siddhattha Gotama), Stifter der nach ihm Buddhismus genannten Religion

---> https://de.wikipedia.org/wiki/Buddha

Ich bin kein Buddhist!


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