@Anna1111
Liebe Anna,
ich finde es unglaublich, was du durchmachen musst und bewundere dein Durchhaltevermögen und verstehe auch deinen…ja…Unmut wohl.
Doch bevor sich euer Verhältnis weiter anspannt…kannst du denn nicht selber noch mehr vorsortieren und in Kisten packen, damit der Nachlass möglichst rasch komprimiert und transportabel wird?
Wenn du für jede Kiste, die du packst, Fotos vom Inhalt machst und sie nummerierst, kann es nochmal schneller vorangehen. Eigentlich brauchst du nur ein Handy mit Kamera, Kartons, einen Stift zum Markieren und Mülltüten. Wenn das Ganze noch effektiver werden soll, wären dazu noch farbige Punktekleber sinnvoll z.B. in Rot, Grün und Gelb oder Blau. Manchen Leuten hilft das beim Vorsortieren. Eine Farbe bedeutet dabei: Behalten, lagern oder nutzen, eine andere steht für: Entsorgen, Verkaufen oder verschenken und wenn man eine dritte verwendet, steht sie für: Später entscheiden.
Umzugskartons gibt es in Baumärkten recht günstig und wenn du eine No-Budget-Lösung brauchst, kann man auch bei jedem Einkauf nach Kisten fragen und kann sie dann gleich kostenlos mitnehmen.
Der nächste Schritt, den ich mir dann vorstellen könnte, wäre diese Bilder an die Schwester zu schicken, damit z.B. jede Woche 6-10 Kisten besprochen sind. Bei den persönlichen Terminen kann man dann auch die nummerierten Kisten bereitstellen und somit lässt sich auch gut zeitlich parallel arbeiten. Bei einem Volumen von geschätzt 200-300 Kisten für ein zweigeschossiges Haus wäre es dann in spätestens einem halben Jahr etwa geklärt und besprochen, wenn man etwa 3 Termine mit 2 Stunden veranschlagt pro Woche. Vielleicht könntest du ja versuchen, diese Frist für deine Schwester noch etwas vorzulegen und wenn es dann doch etwas länger braucht, ist das vielleicht dann auch noch in Ordnung, Hauptsache, es geht jetzt beständig weiter voran.
Wünsche dir noch viel Erfolg…und wenn du noch Fragen zum Lagern hast…hierzu habe ich selber schon einiges an Erfahrung 😊
Sally

@Sally
So ähnlich mache ich es auch. Nicht ganz so systematisch. Ich sortiere schonmal vor nach dem Motto "Diese Kleider sind verschlissen, sollten wir wegwerfen." Und so weiter. Bei den Schuhen (mehr als 100 Paare) habe ich auch drei Haufen gemacht: (1) verschimmelt oder abgetragen -> wegwerfen, (2) neuwertig -> verkaufen und (3) kann man noch tragen, aber nicht mehr ganz toll -> spenden. Da wir inzwischen seit anderthalb Jahren gemeinsam sortieren, weiß ich schon ganz gut, wie sie entscheiden würde und werfe nun ohne schlechtes Gewissen Sachen weg, von denen ich sicher bin, dass sie sie auch wegwerfen würde, weil wir sowas Ähnliches schon weggeworfen haben.
Einer der Gründe, warum ich zögere, krassere Maßnahmen zu ergreifen ist auch, dass es ja halbwegs voran geht. Sie kommt immer mal wieder einen Nachmittag und dank meiner guten Vorbereitung geht dann auch was voran. Heute habe ich wieder ganz viele Spenden weggeschleppt. Anfangs war ich frustriert, weil ich dachte, dass man rucksackweise nicht gerade ein Messiehaus leer bekommt, aber dann gab es immer wieder Fortschritte: Das erste Zimmer war leer und konnte renoviert werden. Das zweite Zimmer war halb leer, so dass wir zum Renovieren die Möbel dort reinstellen konnten. Und so weiter...
Es ist nur so, dass es alles viel schneller gegangen wäre, wenn sie nicht darauf bestehen würde, dass ich alles einzeln mit ihr durchspreche. Das mit den Fotos oder sie telefonisch um Erlaubnis zu bitten, etwas wegzuwerfen, das klappt nicht. Sie sagt dann immer, dass sie es sich in Ruhe ansehen will oder drüber nachdenken oder so. U.a. hat sie anderthalb Jahre gebraucht, um mir zu erlauben, dass ich mal die Gefriertruhe leere. Genau genommen hat sie mir nun erlaubt, alles aufzuessen, was sich darin befindet. Das ist aber alles abgelaufen und sieht teilweise sehr dubios aus. Bin ich ein Müllschlucker? Das Brot ist wohl noch gut, aber beim Rest bin ich nicht so sicher.
Ich hätte es auch sinnvoll gefunden, dass wir mal eine Woche Urlaub nehmen und nichts machen als den Kram hier durchzusprechen. ber sie weigert sich. Selbst Feiertage braucht sie, um Tagesausflüge zu machen und sich von ihrem stressigen Alltag zu erholen. :-(

Ich habs gerade nochmal probiert mit einem Foto. Auf dem Dachboden habe ich Weihnachtsdekoration gefunden. Wie bei der Osterdekoration auch, ist es viel zu viel. Ich mache am Wochenende Fotos und schicke sie meiner Schwester. Dann soll sie aussuchen, was sie behalten will. Wenn wir das Zeug spenden oder verkaufen wollen, dann müssen wir das jetzt machen, vor dem 1. Advent. Leider kommt sie dieses Wochenende nicht.

Also, überhaupt was supergruselig ist bei diesem Messiehaus: Jedes Mal, wenn ich herumwühle, finde ich noch Zeug, das ich noch nie gesehen habe. Es gibt immer noch Schrankfächer, Kisten oder Tüten, in die ich noch nicht reingesehen habe. Wann hört das auf??? Zum Glück habe ich in letzter Zeit viel Schrott gefunden, der einfach weg kann. Heute wurde der Altpapiereimer geleert. Habe gleich wieder eine Kiste Papier reingkippt! Auch wenn meine Schwester in letzter Zeit kaum noch zum Sortieren kommt, geht es voran. Bei Ebay hat leider seit drei Tagen niemand mehr etwas gekauft. Dabei habe ich inzwischen 393 Artikel im Angebot.
Anfangs habe ich immer den Preis "Gruselfund der Woche" ausgelobt. Diese Woche war aber noch nichts Gruseliges dabei. Eher Mysteriöses. Beispielsweise ein Elektrogerät, von dem ich keine Ahnung habe, was das sein könnte. Vermutlich irgendetwas, mit dem man Locken in die Haare brennen kann. Oder in die Wimpern?