Zitat von Sybille im Beitrag #15
Besonders blöde finde ich, dass ich zu allem Überfluss in dieser Lage höllisch aufpassen muss, dass ich beim dann (über?)-fälligen für-mich-eintreten den richtigen Ton treffe. Denn wenn ich dann überreagiere (und wenn ich zu lange nix gesagt habe und deshalb fix und alle bin, neige ich zu größerem Drama) dann habe ich am Ende genau das Gegenteil von dem erreicht, was ich wollte. Und bin beim nächsten Mal wieder viel zu nett um nicht zu un-nett un-professionell oder übertrieben emotional zu sein.
Ja, das ist das bedauerliche daran.
Wir warten bis das "emotionale" Fass überläuft und erkennen die Grenzen, die davor bereits Signale an uns senden, leider zu wenig - tatsächlich meist mit deinen beschriebenen Komponenten.
Deswegen ist es leichter Tipps und Anregungen zu geben, denn Zwischenschritte dieser Art, werden oft übersehen, dass auch diese ihre Zeit brauchen, um sich zu verändern.
Leichter geschrieben als umgesetzt und das ist eines der Beispiele.
Zitat von Sybille im Beitrag #15
Ich habe bei mir (keine Ahnung ob das universell ist oder ob nur ich so ticke) den Eindruck gewonnen, dass es hilfreich ist, wenn ich versuche frühzeitig etwas zu sagen. (Also nicht erst, wenn ich auf dem Zahnfleisch gekrochen komme).
Gute Frage:
Ich denke, es hat mit der individuellen Resilienz zu tun.
Die einen haben ein ungeheuer breites Resilienzfenster oder Window of Tolerance und die anderen ein sehr enges.
Auch wenn traumatisierte Menschen eher ein "enges" Resilienzfenster oder Window of Tolerance haben, ist genau das wichtig. Seine Möglichkeiten besser kennen zu lernen, die Grenzen - mögen sie auch relativ eng sein - ausdrücken zu dürfen und in Verhandlung zu treten.
Die gute Nachricht: das Fenster kann sich vergrössern und wachsen - vielleicht mit jedem für sich EINSTEHEN.
