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Ich bin mit meinem Latein am Ende
Foren-Beitrag von Chaoskauz im Thema Ich bin mit meinem Latein am Ende

am 15.08.2024 00:051723673127

So, ich schieb das einfach direkt als zweiten Post hinterher, falls das nicht der Netiquette entspricht, tuts mir leid. Ich hab die neuen Beiträge von euch zu spät gesehen.

Zitat von Lynda im Beitrag #16
Ich finde aber, der Ton macht die Musik. Wir sitzen hier alle im selben Boot und sind nervlich mehr oder weniger stark belastet. Daher finde ich es einfach nicht passend, wenn man genervt auf Ratschläge reagiert oder noch schlimmer, die Menschen nicht ernst nimmt.

Bin ich voll bei dir, deswegen entschuldige ich mich ja auch präventiv. Ich hab einfach verlernt wie das geht. Ich weiß oft gar nicht, warum dieser Eindruck bei Leuten entsteht und stecke da auch irgendwie fest. Weil gefühlt werde ich genervt wahrgenommen, wenn ich sage, dass ich etwas schon probiert habe, ich werde genervt wahrgenommen wenn ich sage, ja ich probier das halt nochmal, ich werde genervt wahrgenommen wenn ich etwas neues höre und das dann probiere. Ich weiß nicht warum. Ich kann herleiten, warum auf beiden Seiten Frust vorhanden ist, aber wie ich Leuten zeigen kann, dass das nicht an ihnen und ihren Äußerungen liegt überfordert mich.
Zitat von Sybille im Beitrag #19
deine Angebote in meinen Ohren überhaupt nicht übergriffig sondern sehr nett klingen und ich es daher schade fände, wenn Du Dich abschrecken ließest.

Dieses. Ich weiß, dass ihr alle helfen wollt und ich find super, dass hier mit einer anderen Systematik rangegangen wird als ich das gewohnt bin. Ich kam in der Hoffnung auf neue Ratschläge her und dass man eben zur Not auch ausloten kann, warum ein Vorschlag vielleicht nicht funktioniert oder ob ich einfach in meinen Versuchen was falsch gemacht hab. Zumindest ersteres hat ja auch schon Früchte getragen.
Zitat von Rica im Beitrag #25
Rein theoretische Frage. Wenn ein vertrauenswürdiger und dir sympathischer Mitmessie anböte, dir in jeder von dir gewünschten Form mit eurer Wohnung zu helfen - sei es als nicht die Wohnung betretende Abtransporteurin von Müllsäcken oder als Aussortierhilfe in einem der Zimmer oder was auch immer:

Würdest du dich über praktische Hilfe freuen? Oder bist du mehr auf der Suche nach einer zündenden Idee, die bei dir funktioniert?

Ich freu mich immer über Hilfe. Fremde nach finanzieller Hilfe zu fragen könnt ich nicht über mich bringen (Ämter sind da eine Ausnahme, weil da die Bezahlung anders geregelt ist), aber wenn jemand nen Sprinter fahren kann und eventuell noch nen Kniff kennt, wie er oder sie mich dazu kriegt nicht immer wieder in einen Starrzustand zu verfallen, das wär super. Mein Partner ist da bei Fremden anders eingestellt, aber vielleicht kann man sich ja vorher anschnuppern oder so?
Zitat von Rica im Beitrag #27
Da du nicht die finanziellen Möglichkeiten hast, die Entrümpelung und Schädlingebekämpfung an Profis zu delegieren, brauchst du kostenlose oder sehr preiswerte Helfer und/oder zündende Ideen, die für dich funktionieren, sodass du es selbst hinkriegst.

Genau. Wenn noch was dabei rumkommt, das mir in Zukunft bei der Prävention hilft, umso besser.
Zitat von Rica im Beitrag #28
Wie ist das mit deinem Partner? Er ist zu schamhaft, Helfer in die Wohnung zu lassen, oder?

Inwieweit ist er selbst hilfreich beim Entrümpeln? Würde er mitmachen, wenn du einen Weg findest, selbsttätig durchzustarten?

Scham ist definitiv ein Problem bei ihm, dazu kommt auch ein generelles Misstrauen gegenüber Fremden.

Er hilft mit wo er kann, genauso wie ich. Wir sind beide mental in keinem gesunden Zustand und rutschen immer wieder in ein depressives Tief. Da auch nur irgendwas zu machen ist verdammt schwer. Wenn dann noch ein Vollzeitjob dazu kommt, dann ist einfach nicht mehr viel Energie übrig und so sehr das auch stört, es ist halt so. Derzeit bin ich zuhause, immer wenn ich irgendwas machen will gehe ich da hin, schaffe es vielleicht sogar, was in die Hand zu nehmen, dann fällt mir auf wie viel alles eigentlich ist und dann ists vorbei. Hab gestern zum Beispiel die Besteckschublade sauber gemacht und dabei ein Mehlkäfernest ausgehoben (oder eher: aufgelöst. Ich bin da nicht zimperlich, ich kipp da direkt das harte Zeug drauf und gut). Dabei hab ich versucht zu bemerken, wo ich Hemmungen habe und mir ist aufgefallen, dass ich in der Theorie eine einfache Aufgabe habe: Besteck aus der Schublade nehmen, am Besten alles in die Spülmaschine, mit dem heißesten Programm laufen lassen, in der Zeit die Schublade auswischen, dann das Besteck wieder zurücksortieren. In der Praxis sah das dann so aus:

- Besteckschublade aufmachen und feststellen, dass das verdammt viel Besteck für verdammt wenig Schublade ist
- Besteck aus der Schublade nehmen
- Erstmal eine Weile verwirrt in der Küche stehen, wohin mit dem ganzen Besteck
- Weiter verwirrt in der Küche stehen, wohin mit dem ganzen Besteck wenn es dann wieder sauber ist
- Sich selbst davon überzeugen, dass man das später sowieso einsortiert, da sieht man dann ja, was wo reinpasst
- Feststellen, dass der Besteckkorb für die Menge an Besteck nicht ausreichend ist
- Nochmal eine Weile verwirrt in der Küche stehen und dabei anfangen zu verzweifeln
- Selbstvorwürfe ausarbeiten, warum man eigentlich für alles zu blöd ist, andere kriegen das auch hin und fangen einfach damit an, während ich hier rumstehe und nichts mache
- Währenddessen nach einer Lösung für das Problem mit dem Besteckkorb suchen und dabei weiter verzweifeln, weil die Sache mit den Vorwürfen sehr dominant ist und man den selben gedanken immer wieder neu anfangen muss
- Erstmal soviel Besteck wie geht in den Besteckkorb befördern
- Feststellen, dass das echt viele Käferchen in der Schublade sind
- Fettlöser holen (im Ernst, das Zeug kriegt vielleicht nicht meinen Herd sauber, aber es kriegt Käfer aufgelöst)
- Schublade ausräumen und dabei feststellen, dass man für das ganze Besteck gerade gar keinen Platz hat
- Nochmal ne Weile mit mehr Besteck in der Hand in der Küche rumstehen und dabei einmal das Gehirn neu hochfahren (der Zustand fühlt sich zumindest für mich immer wie der Neustart eines Computers an)
- Endlich mal drauf kommen, dass man das Nudelsieb temporär zum zweiten Besteckkorb umfunktionieren kann
- Besteck in Nudelsieb verfrachten, alles in die Spülmaschine stellen, Tab rein, Programm aussuchen
- Feststellen, dass es zwei Uhr nachts ist und deswegen die Spülmaschine nicht anschalten. Ist laut
- Wecker stellen, für den Fall, dass ich die Spülmaschine vergesse
- Eine Weile verwirrt in der Küche stehen, weil der Plan eine Lücke hat
- Wecker kontrollieren, nicht, dass er zu früh oder zu spät klingelt und ob er überhaupt klingeln wird
- Fettlöser großzügig in der Besteckschublade verteilen
- Käferchen beim aufgelöstwerden zugucken und dabei überlegen, wie man das Zeug dann eigentlich wieder aus der Schublade raus bekommt
- Küchenrolle holen
- Mit Küchenrolle zurückkommen, anfangen, die Schublade auszuwischen, feststellen, dass das Küchenpapier dann ja auch irgendwo hinmuss
- Verwirrt in der Küche stehen, mit Küchenrolle voll Fettlöser in der Hand
- Feststellen, dass noch eine Rolle Mülltüten in der Küche ist
- Mit einer Hand eine Tüte von der Rolle zuppeln
- Schublade fertig auswischen
- Feststellen, dass die angekauten Finger jetzt auch wehtun, weil Fettlöser auf Haut keine gute Idee ist

Das ist ziemlich viel Aufwand für erstaunlich wenig Arbeit und es wundert mich jetzt irgendwie nicht, warum ich Probleme beim Aufräumen hab. Weil so in der Art läuft das immer. Jetzt wo das Besteck sauber in die Schublade sortiert ist sieht die Schublade auch gar nicht mehr so voll aus, vielleicht hätte das zu weniger Verwirrung beigetragen? Ich weiß es nicht. Ich gehe aber davon aus, dass das der Kern meines Problems ist und ich das irgendwie vernünftig adressieren muss. Ich weiß nur nicht wie. Ohne das ganze Rumgestehe in der Küche hätte das vielleicht zehn Minuten gedauert, so war ich aber fast eine Stunde beschäftigt. Mit nur einer Schublade. Und die war dann nur ausgeräumt und ausgewischt, also eigentlich war die Aufgabe da nur halb abgeschlossen.
Zitat von Rica im Beitrag #29
Bei der Schädlingsbekämpfung bestehen evt. Chancen, dass das von der Stadt finanziert wird. Wenn es um etwas Dramatisches wie Bettwanzen oder Ratten geht, wird meines Wissens geholfen, auch wenn die davon Betroffenen es nicht selbst bezahlen können.


Nee sind zum Glück "nur" Lebensmittelmotten, Mehlkäfer und Silberfischchen. Zumindest hab ich ansonsten nichts gefunden. Aber reicht halt für mich als Grund aus, die Reißleine zu ziehen. Die Motten haben wir schon ewig, mal mehr, mal weniger, trotz großer Wegwerfaktionen sind die nicht verschwunden. Die anderen kamen später dazu.
Zitat von Rica im Beitrag #29

Damals konnte man in Apotheken noch Lindan-Räucherkegel kaufen. Zweimal durchgeräuchert und gut wars.

Heutzutage wird als DIY- Methode ein Ozongerät empfohlen.

Gleich mal gucken ob man sich sowas zur Not leihen kann. Also die Räucherkegel vielleicht nicht, aber ein Ozongerät kaufen ist eventuell teuer.

Beitrag
Ich bin mit meinem Latein am Ende
Foren-Beitrag von Chaoskauz im Thema Ich bin mit meinem Latein am Ende

am 14.08.2024 22:441723668263

Zitat von Lynda im Beitrag #13
Gibt es denn irgendetwas, was ihr bei Ebay verkaufen könntet? So könnte man ggfs. auf den Betrag hinsparen?

Nicht sonderlich viel, das meiste ist angeschlagen mittlerweile.
Zitat von Lynda im Beitrag #13
Es gibt ja auch das Messie-H-Team, die haben auch ein Beratungstelefon. Wenn man denen mal die Situation schildert, vielleicht haben die noch ergänzende (kostengünstige)Tipps, an die ihr noch gar nicht gedacht habt? Fragen kostet ja nichts

Die hab ich tatsächlich schon versucht zu erreichen. Warum das per Mail nicht geklappt hat weiß ich nicht. Vielleicht hab ich mich vertippt, das mag sein. Telefonisch waren die zumindest an den Tagen, an denen ich es versucht habe, nicht zu erreichen. Gab immer nur eine kurze Ansage, dass jetzt keiner da ist und dann ein Besetztzeichen, bzw. in den Zeiten, in denen die angeben erreichbar zu sein kam das Besetztzeichen direkt. Und auch wenn ich Probleme hab, Leute anzurufen, Telefonterror kann ich. 60 Anrufe in zwei Stunden? Krieg ich hin mit genügend Vorlauf.
Zitat von Lynda im Beitrag #13
Das scheint meinem ADS-Hirn einzuleuchten und ich habe keine Probleme, die Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig einzunehmen.

Mein Hirn ist halt eher so "Oh hey, uns gehts heute super, alles was wir brauchen ist da, wir haben ganz bestimmt nichts vergessen." Stunden später dann: "Oh Mist..."
Zitat von Robin im Beitrag #14
auf mich macht der Umstand, dass du betonst, wie verärgert du bist über all die Vorschläge von anderen, die dir nichts gebracht haben, den Eindruck, dass du die Rolle von anderen darin siehst, dir Vorschläge zu unterbreiten, und deine Rolle darin, den Fehler daran zu finden.

Ich bin nicht wegen der Vorschläge verärgert. Ich sags gerne nochmal, egal wie oft ich einen Vorschlag schon gehört habe, irgendwo da draußen gibt es sicher jemanden, der den gebrauchen kann, nur das bin halt nicht ich. So.

Ich hatte in der Schule insbesondere mit Hausaufgaben Probleme, weswegen ich seit ich so elf Jahre alt war immer wieder den Vorschlag höre, dass ich ja einfach immer ne Pause machen kann, wenn die Aufgabe gerade zu viel wird. Heute bin ich 35. Das sind 24 Jahre, in denen zwei Dinge passieren können und sehr sicher auch passieren werden:

- Leute schlagen mir das vor
- ich probiere das aus

Wenn du ein Kind bist denkst du dir noch "Ja okay, ich bin ein Kind, ich hab keine Ahnung von nix, ich probiere es nochmal, vielleicht klappt es ja jetzt". Wenn du dann aber irgendwann mal erwachsen bist denkst du dir allmählich "okay, ich werde das jetzt zum fünften mal probieren, die letzten vier mal hat es nicht geklappt, ich glaube, dieses mal funktioniert das auch nicht". Dann äußerst du diese Bedenken und ab diesem Moment wird es ärgerlich. Weil dein Bedürfnis nach einer Alternative ist in jedem Fall weniger wichtig als das Bedürfnis der anderen Person, dass der Vorschlag neu und toll ist und direkt ausprobiert wird.
Das führt dazu, dass Bedenken keine Bedenken sind sondern Ausreden und auch so benannt werden. Wenn du sogar noch eingrenzen kannst warum der Vorschlag eher nicht funktioniert, dann sind auch das keine Gründe sondern Ausreden und die werden auch so benannt.
Beide Personen gehen dann auseinander mit dem Gefühl, nicht ernst genommen worden zu sein. Derjenige, der den Vorschlag gemacht hat, geht allerdings nur einmal mit diesem Gefühl weg, während ich immer und immer wieder mit diesem Gefühl weggehe. Nur hab ich irgendwie nie einen Grund frustriert zu sein, weil der Vorschlag war ja ganz offensichtlich neu für mich (wird ja jedes mal zum ersten mal vorgeschlagen) und ich bin einfach nur faul und will nichts machen.

Falls jemand da Tipps hat, wie man sich in der Situation nicht frustriert und auf den Arm genommen fühlt: Her damit. Also nicht "ja das ist ganz normal, jeder ist da frustriert", sondern "Also ich fühle mich da nie frustriert, weil ... vielleicht hilft dir das auch". Ich habe ehrlich keine Ahnung wie andere Leute das machen, dass sie sich da nicht veralbert vorkommen, aber offenbar bin ich alleine damit und auch zu dumm zu verstehen, warum ich da keinerlei Grund habe, mich so zu fühlen.
Zitat von Robin im Beitrag #14
Hm, wenn da im großen und ganzen keine lebenden Motten drin sind, kannst du das ruhig machen. Alles in eine Plastiktüte und rein in den Conti.

Container sagt halt ausdrücklich, dass nur intakte Kleidung da rein soll, Schuhe ebenfalls nur intakt und paarweise. Keine einzelnen Schuhe. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass wir hier nicht die Container haben, die vom DRK oder einer anderen Organisation aufgestellt werden, sondern das sind Container eines Privatunternehmens. Was die mit den Klamotten machen? Keine Ahnung.
Zitat von Robin im Beitrag #14
Das ist nicht wie mit Antidepressiva. Nahrungsergänzungsmittel füllen Defizite in der Nährstoffversorgung auf. Es rächt sich höchstens, wenn man mit hohen Mengen versucht, gar nicht vorhandene Löcher zu stopfen.

Ja. Weiß ich. Mein Punkt war nur: Je später ich merke, dass ich etwas vergessen habe, desto später fange ich dann auch wieder an, das zu nehmen. Wenn du nur Stunden später merkst, dass du Kopfschmerzen des Todes hast nimmst du deine Tablette nur ein paar Stunden später. Wenn du nach drei Wochen zufällig den Blister siehst und merkst: "Ah Mist, vergessen", dann nimmst du das erst nach drei Wochen wieder. Und dann kann ich das auch gleich lassen, weil solche Präparate brauchen eine gewisse Anlaufzeit und die haben sie bei mir eher nicht. Ist wie mit der Pille. Ich nehme die, wenn ich Probleme mit der Regel habe. Diese Probleme habe ich aber nur zu einer bestimmten Zeit. Außerhalb dieser Zeit vergesse ich die Pille zu nehmen. Der Effekt ist, dass ichs auch gleich lassen kann, weil die Pille so weder zur Verhütung taugt, noch die Regel irgendwie erträglicher macht. Deswegen bin ich irgendwann auf Stäbchen umgestiegen. Ist bei Nahrungsergänzungsmitteln ähnlich, nur dass da der deutliche Entzugseffekt fehlt. Die funktionieren nicht, wenn man die vielleicht ein mal im Monat nimmt.
Zitat von Robin im Beitrag #14
Es von einer Entrümplungsfirma räumen lassen. Die Kosten übernimmt im allgemeinen das Sozialamt, wenn ihr unterhalb von gewissen Einkommensschwellen liegt.

Das gucke ich mal nach, das wusste ich zum Beispiel gar nicht. Um an das Problem mit dem verärgert sein nochmal anzuknüpfen: Bei diesem Vorschlag bin ich zum Beispiel nicht verärgert, weil a) ich habe etwas, das ich tatsächlich noch zusätzlich versuchen kann und b) dadurch wirst du nicht in die Lage kommen, dich nicht ernst genommen zu fühlen und den Verdacht zu kriegen, dass ich für alles eine Ausrede suche.
Zitat von Robin im Beitrag #14
Es in geduldiger Kleinarbeit selbst raustragen. Der Vorteil ist, dass man dabei herausfinden kann, was man braucht und was eher stört. Dieses Wissen ist sehr nützlich, wenn man vor der Frage steht, ob man dies oder jenes mit nach Hause nehmen möchte.

Das tun wir. Seit fünf Jahren.
Zitat von Robin im Beitrag #14
Ihr lasst es halt, wie es ist.

Schädling sagt nein.
Zitat von Sybille im Beitrag #15
Ich habe keine tolle Idee. Ich weiß auch nicht wie es geht. Aber ich kenn' das Gefühl. Und ich habe den Eindruck , dass wir jede*r selbst ne Lösung für uns finden müssen, uns kann keiner sagen wie die Lösung für uns aussieht.

Ich bin ja auch schon für neue Sachen dankbar. Vor nem halben Jahr zB hab ich das mit den Mülltüten gelesen, dass man einfach gleich die ganze Rolle in den entsprechenden Eimer legt und dann automatisch die neue Tüte immer nachzieht. Das kannte ich davor noch nicht, also hab ich das ausprobiert und es ist tatsächlich nützlich. Oder eben der Vorschlag von Robin, dass es da Möglichkeiten gibt, dass die Kosten übernommen werden. Das sind Vorschläge, bei denen ich nicht denke "okay, Anlauf Nummer drölf, los gehts, sonst ist die andere Person beleidigt". Warum? Weil sie neu sind. Hätte ich selber drauf kommen können? Sicher. Bin ich aber nicht. Für meine innere Hürden brauch ich nen Profi, aber ich hab keine Lust mehr, auf unbestimmte Zeit passiv rumzusitzen und einfach abzuwarten und ich will auch um ehrlich zu sein kein zweites mal in dieser Situation enden. Die nächste depressive Phase kommt irgendwann, bis dahin hätt ich eigentlich echt gerne einen vernünftigen Notfallplan UND eine aufgeräumte, schädlingsfreie Wohnung. Da ich mich auf Ärzte und Therapeuten nicht verlassen kann (hab ja weder das eine noch das andere derzeit) nehm ich da auch andere Strohhalme. Wenn ich das Geld hätte und allein wohnen würde, dann wäre vor ner Woche ungefähr der Punkt gewesen, an dem ich gesagt hätte "okay, Entrümpler her, Schädlingsbekämpfer her, alles raus, ordentlich ausräuchern, was man braucht ersetzen, hoffen, dass der Zustand hält, bis ne Therapie verfügbar ist". Stattdessen sitzen wir hier zu zweit mit immer wiederkehrenden depressiven Phasen, haben für eine solche Aktion nicht die Rücklagen und müssen daher eben zusehen, dass es anders klappt. Mal ganz zu schweigen davon, dass die Wohnung jederzeit wieder in einen solchen Zustand kommt, sobald wir beide in einem Loch feststecken. Deswegen hab ich das mit den Mülltüten auch beibehalten trotz des ausbleibenden Effekts der Besserung. Das wird später verdammt nützlich sein.

Beitrag
Ich bin mit meinem Latein am Ende
Foren-Beitrag von Chaoskauz im Thema Ich bin mit meinem Latein am Ende

am 13.08.2024 23:411723585308

Zitat von Robin im Beitrag #8
Das klingt nach Hardcore-ADHS. Bist du medikamentiert oder hast mal drüber nachgedacht?

Das ist tatsächlich ADHS, Medikamente hatte ich eine kurze Zeit, dann ist meine Psychiaterin in Rente gegangen und ich habe bislang keinen Ersatz für sie. Donnerstag habe ich einen Infotermin für eine RPK Maßnahme, mal gucken was sich da so ergibt. Hätte ich einen Arzt, hätte ich meine Tabletten schon längst wieder.
Zitat von Robin im Beitrag #8
Nimm du diese Ansage bitte auch nicht übel. Ich meine es absolut nicht böse.

Nee ich nehm das niemandem übel. Ich schaff es nur irgendwie nicht mehr, nicht gereizt zu klingen oder Leuten nicht das Gefühl zu vermitteln, dass ich sie nicht ernst nehme.
Zitat von Robin im Beitrag #9
Ich hab z.B. früher Umverpackungen gleich im Laden gelassen.

Das machen wir auch so, sofern möglich. Also die Nudelverpackung lasse ich nicht im Laden, die nehme ich dann schon mit nach Hause, aber als wir uns noch Pizza geholt haben ist zumindest die Pappschachtel auch immer im Laden geblieben. Dafür haben die ja extra Mülleimer, weil die sich ja drum kümmern müssen (und ja, ich hab das tatsächlich nachgeschaut, solche Umverpackungen müssen die selbst entsorgen). Wenn das Leitungswasser hier nicht so komisch wäre würden wir auch weniger Wasser in Flaschen kaufen, wobei die sich derzeit finanziell als guter Notgroschen erweisen.
Zitat von Robin im Beitrag #9
wenn man etwas sauber wischen will, dann muss man eventuell, wenn es sehr dreckig ist, mehrmals frisches Wasser nehmen.

Wie ist das, wenn ich zum Beispiel Reiniger direkt auf den Herd mache und das dann mit dem Schwamm direkt in Richtung Abfluss schiebe, danach nochmal mit Wasser drüber gehe, das abtrockne und dann ist da immer noch ein Fettfilm? Und ich bin schon so nett, dass ich das scharfe Zeug benutze (also Fett- und Eiweißlöser, die eher in der Lebensmittelindustrie zu finden sind), eigentlich sollte da nix übrig bleiben. Also so rein chemisch betrachtet.
Zitat von Robin im Beitrag #10
Sie wiederholte immer wieder, ich solle nicht draufhauen, sondern durchhauen. Ich wusste nicht, wie sie das meint. Dann sagte sie, ich solle nicht auf das Brett hauen, sondern auf einen Punkt 5cm unterhalb des Bretts.

Ja, Erklärung ist schwierig. Erstmal wissen, was man eigentlich erklärt und dann wissen, wie man das so erklärt, dass der andere das auch umsetzen kann. Aber ich kann das auch nicht sonderlich gut. Also erklären.
Zitat von Lynda im Beitrag #11
Was würde dir denn eher zusagen: einen Großteil des Mülls auf einmal zu entsorgen (Lösungsmöglichkeiten muss man dann durchgehen) oder wäre eine häppchenweise Müllentsorgung für dich akzeptabel (ihr versucht, bei jedem Gang nach draußen, Müll mit runter zu nehmen)?

Häppchenweise machen wir das ja schon. Mal größere Häppchen, mal kleinere, aber es nimmt halt kein Ende und um ehrlich zu sein, in zehn Jahren sammelt sich ja auch aller möglicher anderer Kram an. Wie gesagt, ich hab nen ganzen Berg Wäsche hier, den zieht niemand mehr an, großteils ist der von Mottenfraß befallen, in die Altkleidersammlung mag ich das nicht geben. Eigentlich müsste ich auch dringend mal neue Matratzen wenigstens anschaffen (die sind älter als ich und sehen entsprechend aus), das Sofa ist auch durch, ein, zwei Schränke müsste ich mal ersetzen... Wir haben damals noch aktiv Warhammer gespielt und sortieren da gerade aus, welche Miniaturen wir behalten wollen und welche nicht (wir haben da ein, zwei Schätze, die nicht mehr zu bekommen sind und die werden wohl bei uns bleiben). Weder bemalen wir, noch spielen wir (kein Anschluss und allein machts keinen Spaß), also kann das meiste davon eigentlich weg.
Zitat von Lynda im Beitrag #11
Weil ich gerade einiges durch Sperrmüll entsorgen konnte: gibt es bei euch die Möglichkeit, kostenlos Sperrmüll zu bestellen?

Das ging früher mal, als die Wohnung noch nicht in einem so schlimmen Zustand war und ich noch größere Probleme damit hatte, Zeug aus der Wohnung nach draußen zu schaffen. Mittlerweile gibts nur noch Container und die kosten halt.
Zitat von Lynda im Beitrag #11
Wie stehst Du zu Nahrungsergänzungsmitteln? Ich bin überzeugt davon, dass man AD(H)S-Symptome durch diese mildern kann. Ich mache das gerade sehr konsequent seit ein paar Monaten und ich muss sagen, dass ich ganz langsam erstaunliche Verbesserungen bemerke!

Theoretisch bin ich voll dafür zu haben, praktisch habe ich aber Bedenken, dass ich das vergessen werde zu nehmen bzw. nachzukaufen. Antidepressiva rächen sich sofort, wenn man die mal vergisst und sie zeigen recht schnell eine Auswirkung. Und sogar da habe ich schon vergessen, die rechtzeitig nachzukaufen. Ich hab früher mit Diäten gearbeitet, als wir noch ein Geldpolster hatten. Derzeit ist da halt auch wenig Spielraum. Wir kaufen das, was günstig ist. Da fällt sehr viel Obst und Gemüse leider raus. Entweder ist es zu viel und wir werfen das meiste davon weg weil es verdirbt oder es ist so teuer, dass wir es nicht kaufen können. Nudeln und Reis sind da wesentlich weniger anspruchsvoll, dafür aber auch sehr einseitig. Und ich bin mir sicher, dass uns beiden das auch mehr aufs Gemüt schlägt als uns lieb ist.

Beitrag
Ich bin mit meinem Latein am Ende
Foren-Beitrag von Chaoskauz im Thema Ich bin mit meinem Latein am Ende

am 13.08.2024 03:231723512182

Zitat von Rica im Beitrag #5
Da du aus deinem Umfeld alle möglichen Aufräum- und Putztipps kriegst, scheinst du Leute zu kennen. Frage diese Leute nicht nach Tipps, sondern lass sie helfen. Jede*r, die/der dich mag, soll einmal in der Woche bei dir vorbeikommen und dir mindestens einen vollen Müllsack abnehmen. Wie sie den entsorgen, ist ihre Sache. In ihrer eigenen Mülltonne, vielleicht. Du musst sie nicht reinlassen, wenn du unter Messiewohnungsscham leidest. Übergabe an der Türe ist für echte Freund*innen okay.

Uhm... also... wie sag ich's... Ja, ich kenne Leute. So ziemlich jeder kennt Leute. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man sich mag. Noch sehr, sehr lange nicht. Ich mag keinen von denen so wirklich. Das sind nette Leute, aber es ist schon okay, dass die außerhalb von Arbeit oder Selbsthilfegruppen keine Rolle in meinem Leben spielen und umgekehrt ist das ähnlich. Letztere sind sowieso aus der Zeit vor Covid, da ist gar kein Kontakt geblieben.
Zitat von Rica im Beitrag #5
Am Abend vor jeder Müllabholung wirst du mit deinem Liebsten zur Müllguerilla: Zieht mit zwei vollen Müllsäcke los und werft sie in fremde Mülltonnen. Die Nachbarn gucken? Ist der Ruf erst ruiniert, lebst sichs gänzlich ungeniert.

Das haben wir schon ein paar mal probiert, hier gibts aber immer nur volle Container und Tonnen. Heute war zB Biomüll dran und ich hab wie es der Zufall wollte auch tatsächlich Biomüll mitgenommen. Alle Tonnen voll, eine davon ging dann halt nicht mehr ganz zu. Die Container für den Restmüll sind abgeschlossen. Hier sind mehrere Hochhäuser, deshalb sind das große Container. Plastik geht in den gelben Sack, da was unterjubeln ist auch ne Sache für sich. Als wir hier eingezogen sind wussten wir erst nicht, wo die gelben Säcke sind und wurden dann vom Hausmeister "freundlich" darauf hingewiesen, dass wir nicht selber gelbe Säcke holen müssen... Ich hab auch noch einen ganzen Stapel Gläser, teilweise noch mit Inhalt, weil die schon ewig hier rumstehen und nachweislich nicht mehr zum Verzehr geöffnet werden sollten. Wir hätten hier tatsächlich auch Container für Glas (und Dosen) - aber da darf man mitten in der Nacht auch nix einwerfen. Ist laut und mich würde das tatsächlich auch nerven denke ich.
Zitat von Rica im Beitrag #5
Verlasse niemals die Wohnung ohne eine Tüte Müll. Muss ja kein Schande bereitender Riesenmüllsack sein. Eine deiner Mülltüten aus den Abfalleimern reicht.

Das machen wir tatsächlich schon, manchmal schaff ichs sogar, mehrere Tüten voll zu machen. Also einmal Restmüll, einmal Plastik, einmal Papier zB. Und wenn ich danach dann noch ein, zwei Stunden Zeit hab, bevor wir losgehen, dann nehmen wir auch tatsächlich alle davon mit. Wir dürfen nur kleine Mengen wegwerfen hier und unser Hausmeister nimmt das sehr genau. Da wir nur einen kleinen Kühlschrank haben (zum Glück) gehen wir eh jeden Werktag einkaufen. Hat sich für uns als praktikabler erwiesen, als ein oder zwei mal in der Woche einkaufen zu gehen. Wenn zu viel Essen da ist gammelt das in der Regel weg, weil es nicht rechtzeitig gegessen wird. Weniger wird der Berg hier trotzdem nicht irgendwie, überall ist Zeug. Ich hab auch noch einen ganzen Berg an Klamotten hier, teilweise zu klein geworden (ich trag teilweise noch Shirts aus der Teenagerzeit, die sind mit mir gewachsen und taugen nach wie vor zumindest noch für Zuhause), teilweise völlig von Motten zerfressen.
Und ich stelle grade fest, rausgehen ist echt nicht meins. Ich kombiniere da erstaunlich viel miteinander. Wenn ich zur Arbeit fahre zB., dann gehe ich auch vor oder nach der Arbeit gleich mit einkaufen. Bietet sich an, dann muss man nix tragen und auch nicht nochmal extra losfahren. Müll mitnehmen klappt in der Nachtschicht super, in der Spätschicht so naja, in der Frühschicht fast gar nicht weil ich meistens vergesse, den Müll dann auch mitzunehmen. Derzeit bin ich zwar ohne Arbeit (deshalb auch nur das halbe Gehalt), aber ich fahre dafür meinen Partner, das zählt auch irgendwie als zur Arbeit gehen. Samstags einkaufen gehen ist allerdings eine Hürde für sich. Eigentlich hätt ich gern Samstag und Sonntag um einfach zuhause zu bleiben. Aber samstags einkaufen ist wichtig, weil sonntags einkaufen geht nicht, man braucht aber trotzdem was zu essen. Das einzige, was bisher wirklich keine Probleme gemacht hat war Bücher entsorgen. Wir haben hier so ein öffentliches Bücherregal, wo jeder Bücher reinstellen oder mitnehmen kann, da sind von uns einige Bücher gelandet. Aber es wird trotzdem nicht weniger hier.

Beitrag
Ich bin mit meinem Latein am Ende
Foren-Beitrag von Chaoskauz im Thema Ich bin mit meinem Latein am Ende

am 12.08.2024 23:421723498962

So jetzt. Wird eventuell etwas länger, ich versuche, den Post hier übersichtlich zu halten. Hier auch wieder: Eventuell bin ich in der Wortwahl rabiat, das tut mir sehr leid. Es fällt mir mittlerweile nur echt verdammt schwer, nicht vorwurfsvoll oder anklagend zu klingen.

Zitat von Rica im Beitrag #2
Wohnst du mit deinem Partner zusammen?
Oder in einer WG?

Wir sind (zum Glück) nur zwei Leute im Haushalt und nicht in einer WG. Einerseits macht das die Kommunikation einfacher, weil man in einer Partnerschaft anders aneinander gebunden ist, andererseits macht es das aber auch schwerer, weil die Opt-Out Variante nicht ganz so leicht ist und man im Falle eines ernsthaften Bruchs eine schwerere Zeit haben wird.

Zitat von Rica im Beitrag #2
Empfindet dein Mitbewohner/empfinden deine Mitbewohner*innen den Zustand eurer Wohnung nicht als dramatisch genug, um professionelle Hilfe zu holen?
Oder glaubt er/glauben sie, dass ihr das alleine in den Griff kriegt und ihr deshalb keine Profi-Hilfe braucht?

Es ist eher zu peinlich mit einer daraus resultierenden Hoffnung, dass das schon irgendwie wird. Und ich kann da durchaus mitfühlen, aber es geht halt schon über Jahre so und ich hab da wohl die niedrigere Hemmschwelle bei uns beiden.

Zitat von Lynda im Beitrag #3
Hier Tipps zu geben, wird eh schwer sein, weil man sich unter "Chaos" irgendwie alles oder nichts vorstellen kann. Dazu müsstest Du schon mehr Details liefern.

Ich kann zu seinen Problemen nicht sonderlich viel sagen, allein schon, weils nicht an mir ist, das auszutreten.
Bei mir ist das Problem, dass ich nichts wegwerfen kann. Also Müll als Müll identifizieren klappt. Müll in Müllsäcke stopfen klappt auch. Müll in Müllcontainer tragen klappt nicht. Es war etwas besser als wir noch die Möglichkeit hatten, den Müll selber zur Deponie zu fahren, da hatte ich zwar immer noch Probleme, aber nicht so schlimme Probleme. Biomüll ist da zum Glück die einzige Ausnahme, weil es für mich schlimmer ist, dass die Wohnung müffelt als dass ich das wegbringe.

Dazu kommt meine Unfähigkeit zu putzen. Glaubt mir niemand, ich weiß, putzen kann jeder, Lappen nass machen, Seife drauf, wischwaschweg, super einfach. Joah außer bei mir. Bei mir bleibt da immer ein Schmutzfilm. Und ich rede nicht von Schlieren am Fenster ich rede von braunen Streifen am Fenster auf der Scheibe, Fettfilmen auf dem Herd, Kalkschlieren auf Amaturen, etc. Wenn ich sauge, kehre oder wische, dann ist der Boden hinterher genau so dreckig wie vorher, der Dreck ist nur anders angeordnet und man sieht, dass ich da mit Staubsauger, Besen oder Wischmop durch bin. Sauber ist anders.

Ich komme mit Dokumenten überhaupt nicht klar und bin mir nie sicher, was ich aussortieren kann und was nicht. Und ich muss zu meinem Leid gestehen, dass das bei mir mittlerweile kein "aber was, wenn..." mehr ist sondern ein mehrfaches "hätte ich das besser mal aufgehoben" bzw. ein "zum Glück habe ich dieses Stück Papier von vor fünfzehn Jahren noch". Das hilft in dieser Sache nicht gerade, aber wenigstens kann ich völlig ausgeblichene, kaum noch lesbare Kassenzettel entsorgen. Ich habe aber immer noch viel zu viele, die noch lesbar sind.

In der letzten Depression kam eine recht allumfassende Egal-Haltung dazu. Warum auch nur irgendwas davon anpacken, wenn es hinterher mindestens genau so schlimm ist wie vorher, wenn nicht sogar schlimmer? Und dazu dann eben noch ein Partner, der da ähnlich tickt. Das alles zusammen ergibt eine erstaunlich wenig zugemüllte Wohnung, die zwar kaum noch begehbar ist, aber alles wichtige ist noch nutzbar. Die Betonung liegt hierbei auf noch, weil die Dusche gibt allmählich den Geist auf, da müssen Dichtungen getauscht werden, wenn nicht noch mehr. Der neue Vermieter wird sich freuen. Ungeziefer ist auch ein Thema, aber irgendwie nur für mich, für meinen Partner nicht so sehr.

Zitat von Lynda im Beitrag #3
Dann schick mal die Liste rüber

Hier ein grober Umriss, mir fällt in den nächsten Stunden sicher noch mehr ein:

- "Mach jeden Tag fünfzehn Minuten irgendwas"
- "Mach immer wenn du dich schlecht fühlst eine Pause"
- "Mach immer nur eine Sache, also zum Beispiel nur Papiermüll, nichts anderes"
- "Wirf das einfach weg, wenn du es im letzten Jahr nicht benutzt hast, wenn du es später doch nochmal brauchst kannst du es ja nachkaufen"
- "Frag Freunde oder Familie ob dir jemand hilft"
- "Miete dir einen Container"
- "Miete dir doch einfach einen Sprinter"
- "Miete dir einen Fahrer für den Sprinter" (ja, das sind separate Tipps, weil sehr oft haben die Leute einen erweiterten Führerschein und verstehen nicht, dass man nicht einfach so ein Auto beliebiger Größe fahren darf oder sie verstehen nicht, dass mein Auto keine Anhängerkupplung hat und ich mir nichtmal sicher bin ob ich überhaupt eine anbringen könnte und das wird sehr gern als faule Ausrede gesehen)
- "Versuch mal einen anderen, unspezifischen Reiniger"
- "Versuch mal exakt diesen Reiniger hier, der hat mir super geholfen"
- "Kauf dir weniger Zeug"
- "Kauf dir mehr Zeug um dein schon vorhandenes Zeug zu organisieren"
- "Einmal tief durchatmen und dann einfach machen. Ist gar nicht schwer."
- "Du musst dir einfach angewöhnen, den Müll wegzubringen, dann klappt das schon irgendwann."
- "Such dir nicht für alles eine Ausrede, in der Zeit hast du schon so viel anderes gemacht"

wie gesagt, mir fällt sicher noch das ein oder andere ein. Das Ding ist, das sind bestimmt alles gute Tipps, die funktionieren bei mir nur nicht.

Wenn ich eine Pause mache, dann fange ich nicht wieder damit an. Ich hab schon bei der Arbeit Probleme damit, wie soll das dann zuhause klappen?
Wenn ich nur Papiermüll einsammel, dann klappt das genau fünf Millisekunden, weil mir dann was anderes auffällt, was auch dringend ist. Und das gilt für alles andere genauso. Warum ich eigentlich nie koche? Ich vergesse, dass ich was auf dem Herd habe, sobald ich eine Wartezeit habe und die mit was anderem fülle. Normale Leute brauchen vielleicht zehn Minuten, um Nudeln zu kochen, bei mir können das schon mal 40 - 60 Minuten werden, weil bis das Wasser kocht mache ich schon wieder was anderes. Dann ist zu wenig Wasser im Topf für die Nudeln, ich schütte Wasser nach, das muss dann erst wieder kochen, ich mache in der Zeit was anderes... theoretisch lässt sich das endlos wiederholen.
Freunde und Familie scheiden aus, weil Freunde gibts keine und die Familie ist zu weit weg. 250 km und mehr weit weg.
Container/Sprinter/Fahrer mieten ist zu teuer. Das war schon ein Problem als wir noch zwei volle Gehälter hatten, jetzt mit nur eineinhalb Gehältern definitiv keine Option.
Dokumente nachkaufen... ja. Nein. Weg ist weg, besonders wenn die schon mehrere Jahre alt sind. Deswegen hebt man die ja selber auf. Eine Rechnung wird liebend gerne nachgesendet, alles andere wird deutlich komplexer. Nicht mal so sehr wegen Unwillen, aber habt ihr mal versucht eure Kundennummer von eurem Provider zu kriegen und ihr wisst aber das Kennwort nicht mehr? Viel Spaß sag ich da mal (das war übrigens der Zettel mit den 15 Jahren).
Wie ein näher oder nicht näher definierter, neuer Reiniger mir bei meinem Putzproblem helfen soll erschließt sich mir zunehmend weniger, es scheint nicht daran zu liegen.
Wieviel Zeug zum organisieren von Zeug ich mir noch holen soll... Ich sag mal so, ich hab verdammt viele Kisten hier und keine davon ist leer. Selbiges gilt für sämtliche Schränke.
Wenn ich den Leuten sage, dass ich Probleme damit hab, Müll wegzubringen ist der häufigste Kommentar dazu, dass ich halt einfach faul bin. Ist doch ganz einfach, jeder kriegt das hin. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich was Putzen angeht immer nur irgendwelche Reiniger empfohlen kriege und die Leute wissen selber nicht mal, wie sie ihre Bude sauber kriegen. Es funktioniert halt, passt.

Ich sag es echt nur ungerne, aber das übliche Zeug funktioniert bei mir nicht wie es angedacht ist. Ich weiß, niemand meint das böse oder abschätzig, aber die Leute haben echt Probleme damit zu verstehen, dass ich all das schon ausprobiert bzw. im Falle des Containers/Sprinters/Fahrers durchgerechnet habe und es war nicht annähernd zielführend. Und ja, ich weiß, die Leute können das ja nicht wissen und ja, vielleicht reichen ein paar Monate (bzw. Jahre vor allem bei diesem "mach immer nur eine Sache" Ding) Probezeit nicht aus, aber ich will ja auch irgendwann mal vorwärts kommen und nicht immer nur "Ja gut, dann probier ich das halt zum drölften mal..." sagen, mich dann ärgern und in meiner Ecke vor mich hin schmollen. Wie gesagt, in 30 Jahren hat man erstaunlich viel Zeit, Dinge auszuprobieren und zu bewerten, ob die helfen oder nicht. Bzw. ob die das Problem überhaupt betreffen oder nicht. Meine Frustrationstoleranz ist mittlerweile im Keller, spätestens seit Covid, aber irgendwie ist das nur für mich ein Problem, für alle anderen ist es eine Ausrede, um schön die Füße hochzulegen.
Der einzige wirklich hilfreiche Tipp bisher war, einfach überall Mülleimer aufzustellen und da gleich ne ganze Rolle Mülltüten reinzulegen. Wenn die Tüte voll ist zieht man sie aus dem Mülleimer und die nächste leere Tüte gleich hinterher. Das hilft zumindest dabei, dass die Wohnung nicht noch mehr vermüllt. Zur Besserung trägt es ansonsten aber nicht bei. Und ja, ich schäm mich schon ein bisschen dafür, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin, aber ich glaub das ist bei so offensichtlichen, einfachen Lösungen immer so.
Ich möchte noch dazu sagen, bei mir ist ADHS schon seit Kindertagen ein Ding, allerdings haben meine Eltern ihre Probleme damit gehabt, das entsprechend zu adressieren. Dinge waren damals anders als heute und während in meiner Kinderzeit Depression gerade so die ersten, zaghaften Schritte in Richtung Normalität und Akzeptanz machte war ADHS noch eine billige Ausrede, damit Eltern sich nicht für ihre Kinder rechtfertigen müssen und sie zur Not einfach mit Medis ruhigstellen können. Man hat generell wenig Infos dazu bekommen, sowohl als Betroffener als auch als Angehöriger und das war allgemein überfordernd. Heute ist das zum Glück zumindest für Kinder und Jugendliche anders, mit Mitte 30 gehöre ich allerdings nicht mehr in diese Gruppe. Falls mir also jemand eine Therapie und einen Psychiater nahelegen möchte: In frühestens acht Monaten.

Thema
Ich bin mit meinem Latein am Ende
Thema von Chaoskauz im Forum NEU IM FORUM: Hallo, i...

am 12.08.2024 03:471723427225

Hallo,

Vorweg, ich schlage eventuell einen harschen Ton an und möchte mich präventiv schonmal entschuldigen. Ich bin einfach fertig mit den Nerven und das schon seit einer Weile.

Ich habe jetzt seit einiger Zeit das Problem, dass meine Wohnung einen kritischen Zustand erreicht hat. Jahre der Depression und mit ADHS ohne vernünftige Therapie fordern allmählich ihren Tribut, wenn ich das selbst so einschätzen darf gepaart mit einigen anderen Problemen. Ich hab totales Chaos in der Wohnung und komme kein Stück vorwärts. Mein Partner findet es hilfreich "immer wieder ein bisschen" zu machen, was in den letzten fünf Jahren nicht wirklich zu einer nennenswerten Verbesserung beigetragen hat. Eher im Gegenteil. Tatsächlich wurde uns dazu schon von mehreren Leuten geraten, aber bringen tuts halt nix. Mittlerweile sind die finanziellen Mittel auch nicht mehr gegeben, dass man mal eben jedes Wochenende einen Müllsack oder zwei zur Deponie bringen kann, Helfer habe ich auch keine, ich hab "dezent" Landunter. Einen Therapieplatz zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit, selbiges gilt für Fachärzte, alles auf Jahre ausgebucht, einige haben mittlerweile auch ihre Wartelisten abgeschafft weil es zu viele Patienten sind, die Psychiatrie kommt als Anlaufstelle nur noch mit den ganz harten Methoden infrage und leistet auch nur medikamentöse Hilfe. Oh und "Hilfe zur Selbsthilfe", für meinen Problembereich gibts da auch keine Therapieangebote. Wenn man danach keinen Therapieplatz findet ist das halt Pech. Selbsthilfe kann ich mir nicht mehr leisten, einerseits, weils zu teuer ist Bücher zu kaufen (und ich um ehrlich zu sein auch nicht noch mehr Ramsch in der Wohnung haben will), andererseits, weil es nichts bringt. Wir haben Selbsthilfegruppen hier, ich war dort, ich habe versucht das umzusetzen, es bringt einfach nichts. Außer, dass Leute angefressen sind, weil ihre Tipps mir seit Jahren nicht helfen, ich mittlerweile nach Jahren immer wieder sage, dass ich das schon probiert habe, dass es nichts bringt, nicht funktioniert und ich es ehrlich gesagt auch ein bisschen leid bin im Endeffekt immer nur zu hören "Ja da musst du dich halt mal ein bisschen zusammenreißen". Wenn "mal ein bisschen zusammenreißen" ausreichend wäre, dann hätte ich das Problem nicht. Es hat über Jahre funktioniert, keine Ahnung wie, aber jetzt funktioniert es halt nicht mehr. "Mal ein bisschen zusammenreißen" hilft mir auch nicht, wenn das Hirn in einen Schockfrostzustand übergeht, sobald ich auch nur irgendwas anfangen will, was mit Haushalt zu tun hat. In dem Zustand geht genau gar nix mehr und alles danach ist so anstrengend, dass ich kaum was auf die Kette kriege und daher lieber gleich was ganz anderes mache.

Also falls irgendwer da Rat weiß, ich nehm den gerne. Auf Anfrage geb ich auch gerne eine Liste mit allen Tipps raus, die ich schon bekommen und ausprobiert hab. Falls jemand mit "Kenn ich schon, klappt nicht" als Antwort ein Problem hat und das gerne vermeiden möchte. Ich mein das wirklich nicht böse, aber in dreißig Jahren hört man einfach einige Tipps und hat auch Zeit, die länger als fünf Minuten auszuprobieren. Auch länger als fünf Tage. Und das frustriert mich. Komisch, ich weiß. Ich sollte vielleicht dazu erwähnen, dass ich zwar nicht alleine wohne, aber sehr wohl alleine mit dem Wunsch nach professioneller Hilfe in dieser Sache bin.

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