Liebe Mit-Messies,

ich war hier längere Zeit nicht mehr eingeloggt, was jedoch nicht bedeutet, dass ich mein Messietum im Griff hätte, es ist mal besser und mal schlechter, aber das soll hier heute nicht das Thema sein.

Ich habe ein dringliches Problem: Ich bin bereits als Kind in einem Messie-Haushalt aufgewachsen, meine beiden Eltern waren "Sammler", und nach dem Tod meines Vaters hat meine Mutter leider Kaufzwänge entwickelt und ganze "Warenlager" an Yves-Rocher-Kosmetik, Kleidung und Textilien und Büchern bestellt. Meine Mutter ist seit wenigen Wochen in einem Pflegeheim, das Haus ist zum 30.6. verkauft, der Käufer ist ein Bekannter aus Kindertagen. Bereits im Vorfeld haben wir besprochen, dass ich nicht sicher bin, ob ich das Haus zu diesem Zeitpunkt leer bekomme. Ich habe erst vor wenigen Jahren damit begonnen, meine schwierige Kindheit aufzuarbeiten und mein Leben in den Griff zu kriegen. Obwohl ich über 40 bin, habe ich erst letztes Jahr das Abitur an einer Abendschule nachgeholt und bereite mich derzeit auf eine Aufnahmeprüfung für mein angestrebtes Studium im Herbst vor. Nun stehe ich zu Vollzeitarbeit und Lernstress vor dieser Monster-Aufgabe, ein Haus, bestehend aus 2 Stockwerken, Keller und Speicher sowie Doppelgarage zu entrümpeln. Und wie Ihr Euch wohl schon denkt, ist überall alles voll mit Gerümpel. Geschwister gibt es, aber diese sind nicht präsent und drücken sich. Aus Schamgefühl kann ich hier keinen reinlassen. Ich hatte ein paar Tage Urlaub und habe nun in 2 Fuhren ca. 30 Kartons mit Büchern und Kleidung, alles unausgepackt und unbenutzt, zu einem Sozialkaufhaus gefahren, aber irgendwie komme ich auf die Art und Weise nicht schnell genug voran. Der Käufer bot mir an, einen Container zu bestellen, aber ich bin noch nicht soweit, ich muss leider fast alles erst durchgehen, alle Kartons, Inhalte der Schränke etc. Es sind auch Dinge dabei, die man nicht einfach so entsorgen kann. Wenn ich irgendeine Hilfe hätte, käme ich schneller voran und eine Person mit ähnlichem Messie-Hintergrund würde mich sicherlich auch mental unterstützen. Es kostet mich bereits Überwindung, diesen Text mit der ungefähren Angabe des Wohnorts einzustellen.

Wenn jemand bei mir in der Nähe wohnt und mir vielleicht an den nächsten Wochenenden (gerne auch nur vereinzelt) helfen möchte, wäre ich unendlich dankbar. Selbstverständlich würde ich mich auch erkenntlich zeigen.

oder an diejenigen, die sich zumindest ueber einen laengeren Zeitraum im Griff haben:

Wie ist Eure Vorgehensweise?

- Nehmt Ihr Euch Zimmer fuer Zimmer vor
und geht erst zum naechsten Raum,
wenn der vorige piccobello ist?

- Mistet Ihr taeglich z B eine Stunde und am Wochenende 2 Stunden?

- Setzt Ihr Euch ne Deadline, indem Ihr
vielleicht uebernaechste Woche Besuch
einladet?

- Nehmt Ihr prodessionelle Hilfe in Anspruch (Therapie, Selbsthilfegruppe)?

Oder was ganz anderes? Hoffe auf einige Antworten