"Ihr seid keine Messies, ihr sammelt doch keine leeren Yoghurtbecher"

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11.10.2016 21:01
#6
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Mein Mann bezeichnet sich als Edelmessie. Ich sehe keinen Unterschied im Was sondern im Wieviel. So unterschiedlich sind die Sichtweisen.

Herzliche Grüße

Alex

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Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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27.10.2016 07:50
#7
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Moderator

@DarkAngel Es gibt Leute, die sammeln, die noch keine Messies sind: z. B. Briefmarken im Album säuberlich einsortiert, die Alben ordentlich ins Regal gestellt, die CD's im Schrank oder im CD-Ständer alphabetisch geordnet oder zumindest mit der Schrift lesbar nach vorn, sogar sog. "Animal-Hoarder", die ihre Spinnen alle ordentlich im Regal übereinander gestapelt haben und sich immer eine zum Füttern heraus nehmen, alle beschriftet mit Art und Fütterungszeit, die sind Sammler, aber keine Messies.

Vielleicht ist dein Mann so ein Mensch, wenn er sich als Edelmessie bezeichnet. Die richtigen Messies haben Chaos in der Wohnung. Da ist nicht alles ordentlich übereinander gestapelt, da ist es in Kisten, auf dem Gästebett, auf dem Fußboden usw. Die sammeln auch, haben aber für die Sachen keinen Platz, die sie sammeln. Wir müssten sozusagen Platz schaffen. Charakteristisch für Messies ist, dass sie für "Normalmenschen" gesehen Unbrauchbares sammeln, z. B. Zeitungen. Oder jede Menge Wäsche, die sie nicht schaffen, und sich dafür neue Klamotten kaufen, um was Anzuziehen zu haben.

"Edelmessies" sind eigentlich nur Sammler, d. h. Messies ohne Chaos... Und Messies ohne Chaos sind keine Messies.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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27.10.2016 16:41
#8
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Bei uns sieht das so aus. Regale voll mit DVDs, Büchern, Zeitschriften, Comics und Figuren. Es ist grob nach Alter und Verlag sortiert. Alle Ecken voll. Gästebett und zweites Sofa voll mit Klamotten, Plüschtieren, Bastelwerkzeug. Zweites Wohnzimmer und Bastelzimmer (zur Zeit begehbar), ansonsten voll gestellt mit Kisten und Tüten. Küche war eine zeitlang gar nicht richtig nutzbar, weil Bank, Tisch und Ablage voll war. Der Speicher zum platzen voll. Kisten mit Büchern, Comics und ich weiß nicht was. Ich habe schon keinen Kleiderschrank mehr. Meine Sachen liegen auf der Kommode und dem Boden. Zwei Kellerräume die mit Kisten vollgestopft sind, wenn die Türen auf sind, steht man vor einer Wand. Und an nichts kommt man ran. Will man eine bestimmte Sachen haben, muß man sich erstmal durch Unmengen von Sachen wühlen.

Für mich ist das extrem belastend. Zum Beispiel sollte unser Sohn sein Zeugnis nach den Ferien in der Schule vorzeigen. Ich habe es bis heute nicht gefunden. Und wenn man was sammelt, dann will man es doch entsprechend präsentieren. Das ist aber bei uns nicht möglich.

Mein Mann jammert immer wieder, das er Sachen nicht aufstellen kann oder das sie im Keller verschimmeln. Aber er versucht nicht mal ansatzweise etwas zu ändern. Ich habe zum Beispiel Bücher auf den Speicher gestellt, weil die furchtbar stinken. Die waren in einem Schuppen gelagert und sind feucht geworden oder so. Aber er will sie nicht wegschmeißen.

Ich will niemanden beleidigen, aber ich bin froh, das wir nur dieses Problem haben. Mir ist durchaus bewußt, das es anderen im Vergleich zu mir noch schlechter geht. Aber ich habe furchtbare Angst, das uns irgendwann alles entgleitet. Ich bin gesundheitlich nicht gut drauf. Ich habe ständig Rückenschmerzen, ein Knie macht Probleme. Was ist, wenn ich gar nicht mehr kann? Wer macht dann die Arbeit? Mein Mann kümmert sich bestenfalls ums Essen. Der hat noch nie einen Staubsauger in die Hand genommen oder den Putzlappen.

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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02.12.2016 14:56 (zuletzt bearbeitet: 02.12.2016 14:56)
#9
Ra

Zitat von Wolfram
hab gerade von einem gehört, dass er kein Messie wär, weil er keine Milchtüten sammelt, er hätte doch nur eine volle Wohnung(...)



interessant, bisher hatte ich nicht nur auf eine Sammelleidenschaft gehört, dass wer sich mit einem Begriff in Verbindung setzt oder eben meint, dass er oder sie das nicht wäre, nur weil ich jenes nicht sammelt oder aufbewahrt.

in Wien meinen ein paar Leute (wo ich es zumindest aktiv gehört hatte. wie es Leute empfinden, wo ich die Meinung noch nicht erfahren hatte, kann ich hier nicht inkludieren) dass wenn man Unordnung oder Chaos hätte, wobei "Chaos" als Steigerungsform von "Unordnung" gesehen wurde ...dass man gleich ein Messie wäre. egal wie die Körperhygiene aussehe, oder was man an Materielles sammeln würde, auch unzusammenhängend ob Essensreste oder Staub mitbei wäre, oder man einfach nur gerne etwas Bestimmtes fein-säuberlich sammeln würde (eben Viel davon bereits besitzt) und man zwischendurch etwas mehr an Dinge in der Gegend liegen hätte. auch Letztere Variante könnte da durchaus von manchen als "Messie" betitelt werden.

meine Frage wäre: kennt ihr wen oder trifft es vlt (teilweise) auf euch zu, dass ihr beim Geld spart und dabei nicht gleich Neues kauft, sondern auch Vorhandenes sucht, bis ihr es findet oder kaputtes eher reparieren würdet, als neu zu kaufen und wenn das nicht nur ein Gegenstand wäre, sondern mehrere ...was wenn das dann einfach eher D.I.Y. (Selbstgestaltung oder Neu-Kreation / Umgestaltung von Gegenstände), als Messie-Sein wäre?


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03.12.2016 15:09
#10
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Moderator

Also wenn ich nicht gleich neu kaufen würde, weil ich was nicht finde, dann würde ich Tage mit Suchen verbringen, und am Ende, hätte ich es noch nicht gefunden, wäre ich doch wieder einkaufen gefahren. Ich suche aber nicht erst Stunden lang, weil ich weiß, dass das verlorene Zeit ist, in der man andere Sachen schaffen könnte. Also kaufe ich eben die dritte Schere oder die vierte Packung Batterien, schließlich sind die schnell alle, wenn man die Lichterketten damit betreibt.

Einmal habe ich versucht, was zu reparieren. Das waren Höschen, wo die Nähte aufgegangen waren, die habe ich wieder zusammen genäht, um festzustellen, dass sie schnell wieder kaputt gingen. Dann gibt es auch eine Menge Technikzeugs, das ich nicht reparieren kann. Einen Farbwechsel-Weihnachtsbaum habe ich entsorgt, nur weil die Glühbirne durchgebrannt war. Ich hätte das aufschrauben und die Birne raus nehmen müssen, um eine neue im Geschäft zu kaufen. Heute gäbe es solche Birnen gar nicht mehr.

Wenn eine Fernbedienung kaputt ist oder eine Lichterkette nur noch teilweise leuchtet, dann schmeiß ich die auch weg. Was soll ich damit? Was mit Technik zu tun hat, kann ich nicht. Wenn eine Tasse kaputt ist, kann man die Scherben auch nur weg schmeißen. Oder würdet ihr die kitten? Wetten, dass die undicht bleibt, egal wie gut man klebt? Und abgesehen davon, wie das dann aussieht! Nee, weg damit. Nähen kann ich auch nur mit der Hand, mit der Maschine steh ich auf Kriegsfuß. Kaputte Schuhe wollte ich mal reparieren lassen beim Schuster, der hat die einfach in den Mülleimer geschmissen und gesagt: "Dafür kriegen Sie neue. Das lohnt nicht mehr." Seitdem mach ich das jetzt auch nicht mehr.

Viele Grüsse
Draculara

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