Richtig aufräumen!

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26.11.2020 11:49
#11
St

Hallo Messie nochmal,

hier ist die Sternschnuppe, die zu deiner Frage nach möglichen Ursachen von "Messietum" (#7) noch eine weitere Ergänzung zu meinem #8 machen möchte:

Stichwort Ü B E R F O R D E R U N G S G E F Ü H L

ich kann nur von mir sprechen zu diesem Stichwort. Eigentlich bin ich normal intelligent und gut begabt in vielen Dingen. Deswegen habe ich mich gewundert, warum ich immer wieder so viele Selbstzweifel / Zweifel an meiner Leistungsfähigkeit habe. Wenn mir jemand eine Aufgabe zuteilte mit dem Zuspruch : ich denke, das kannst du gut schaffen, dann habe ich gedacht: "ok - wenn der / die es sagt, dann wird's wohl so sein " ich traute es mir dann zu - auch wenn ich diese Aufgabe aus Selbstzweifeln nie selbst angegangen wäre.
Ich hatte zB mit 19 Jahren nur 8 Motorradstunden bevor ich meine Führerscheinprüfung ablegte (Führerschein für PKW mit 18), weil mir der Fahrlehrer das zutraute... Ich fahre bis heute super gerne Auto und hatte nur 1 Unfall in den fast 40 Jahren (Motorradfahren gab ich sehr schnell auf, weil meine Mutter meinte als Christ fährt Frau kein Motorrad).

Zum Einen habe ich ja das mangelnde Selbstsicherheitsgefühl in #8 schon beschrieben.
Hinzu kommt bei mir: meine Mutter hat mir von Klein auf an ihre Sorgen und Belastungen - besonders über ihre unglückliche Beziehung zu meinem Vater (bis in intime Dinge hinein) und dessen gehässige Verwandtschaft - aufgebürdet, was natürlich für eine Kinderseele eine große Überforderung ist. Eine Kinderseele darf nicht in Erwachsenen- Probleme hineingezogen werden - weder durch wiederkehrende belastende Gespräche, noch durch Übertragung von sonstigen Aufgaben, die zu groß für ein Kind sind.

Bei mir waren es "nur" die ständigen belastenden Gespräche - ich wurde oft zum Schiedsrichter benutzt oder habe mir selber ständig Gedanken gemacht wie ich sowohl meine Mutter als auch meinen Vater glücklich machen kann, wo sie miteinander ja so unglücklich waren (wie schon einmal erwähnt, haben sie geheiratet, weil ich unterwegs war...)

Im Nachhinein fühlte es sich auch oft an wie Partnerersatz , denn wenn ich als Erwachsene zu Besuch kam, wollte sowohl meine Mutter als auch mein Vater mich am liebsten für sich allein haben - ich musste mich immer aufteilen, damit keiner von beiden sich benachteiligt fühlte. Sie haben selten etwas zusammen unternommen. Eher öfter mit mir alleine.

Ich sage auch das Stichwort "Parentifizierung" (umgekehrte Rolle Eltern / Kind). Eigentlich begleiten Eltern ihre Kinder, wenn sie beginnen die Welt zu entdecken und dabei ins Stolpern geraten.
Die Kinder sind nicht dafür da, dass sie sich um die Probleme der Eltern kümmern.
Und ein Kind liebt beide Elternteile , aber in meinem Fall schaute meine Mutter oft argwöhnisch, als ob ich zum Feind übergelaufen war, wenn ich Zeit mit meinem Vater verbrachte.

Sich als Kind ausprobieren beim Entdecken der Welt - das gibt Sicherheit in die eigenen Fähigkeiten. Dafür braucht ein Kind Raum, Zuspruch und Schutz vor zu belastenden Dingen - nicht umsonst gibt es zB bei Spielfilmen eine Altersbegrenzung - nämlich damit die Kinder nicht belastet und in ihrer Entwicklung gestört werden durch Dinge, die sie noch gar nicht verarbeiten können.

Ich wurde erheblich in meiner Entwicklung gestört und habe es erst durch Probleme in Partnerbeziehungen, Freundschaftsbeziehungen (nicht anders zu können als mich anzupassen - nicht bei mir selber bleiben können), auf dem Arbeitsplatz und bei mir zu Hause (Hang zum Messietum - Überforderungsgefühle in meinem Privatbereich) bemerkt. Ich fühlte mich überfordert nur die Dinge zu kaufen und zu behalten, die platzmässig und vom Wert her wirklich zu mir und meiner Wohnung passen. Das fand ich sehr gruselig und quälend angesichts meiner sonstigen Fähigkeiten.

Aber das ist nun am Ausklingen - ich habe endlich geschafft wieder neugierig auf das Leben zu sein, mich an mir selbst zu erfreuen und gut unterscheiden zu können, was ich aktuell möchte und was nicht bei mir privat zu Hause.
Ich kann bei mir selber bleiben und mache mir kaum noch Gedanken um andere. Gegen automatische Anpassung habe ich ein gesundes "Stopp - Gefühl" entwickelt. Bei Überforderungsgefühlen spreche ich mir selber Mut zu. Ich kenne mich doch - natürlich werde ich "das" schaffen (was gerade anfällt zu tun oder zu sagen...). Und meine kleinen Erfolge belohnen mich - wofür ich doppelt dankbar bin. :-)


liebe Grüße von Sternschnuppe


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26.11.2020 21:45
avatar  Wolfram
#12
Wo

danke @Aufräumer

so etwa sind die Antworten gut. Im anderen Forum war die Antwort auch gut, habe ich jetzt nichts zu geschrieben.

Meine Schränke sind so hoch, dass die Ordner darauf keinen Platz mehr hätten. Hab mal nachgerechnet, Du hättest ca. 2m Schrankbreite.

Wenn 1 Blatt noch in den Ordner passt, dann passt das nächste auch noch, ist ja dann auch nur 1 Blatt. Wenn das so weitergeht, dann beulen sich die Ordner aus, irgendwann brechen die Verschlußbügel aus und ich bekomme dann nichts mehr ordentlich rein. Die ausgebeulten Ordner nehmen dann auch wieder mehr Platz in Anspruch und fallen leichter um.

viele Grüße
Wolfram


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26.11.2020 22:30
#13
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@Wolfram
ja, du kannst die Ordners auch auseinanderziehen, sprich die Hälfte je Ordner reinpacken, wenn das dann voll ist, wieder weiter dehnen, vierteln, usw.

dann gutes sortieren, Bei Register nehm ich richtig gute, Durable, die billigen bröckeln nach Jahren, diese nicht.

Farbige Ordners helfen das Gebiet besser zu finden. die schwarzen mag eh nicht.

gut nacht. gesundheit, Aufräumer, Robi.

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Certified Real Estate Agent SGD 2+

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27.11.2020 07:58
#14
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@Sternschnuppe

Du hast in deinem letzten Posting hier im Thread etwas total Wichtiges gesagt:

Zitat
Ich fühlte mich überfordert nur die Dinge zu kaufen und zu behalten, die platzmässig und vom Wert her wirklich zu mir und meiner Wohnung passen. Das fand ich sehr gruselig und quälend angesichts meiner sonstigen Fähigkeiten.



Genau DAS ist es, knapp und klar zusammengefasst, was bei hoch intelligenten und kreativen Messies eine Hauptursache für das ganze Drama ist! Sie „brauchen“ mehr Arbeitsmaterial als andere. Bloß der Stauraum wächst nicht mit!

Ich gehe dann mal nachdenken.
Das ist eine super wichtige Sichtweise. Und es ergeben sich viele Fragen daraus. Wie kann man Prioritäten setzen um wirklich Wichtiges weiter zugänglich zu haben - ohne dabei die Wohnung in eine unübersichtliche Halde zu verwandeln. (Dann hat man nämlich die wichtigen Sachen erst recht nicht griffbereit.)

Danke für diese inspirierenden Worte! 🌞

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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27.11.2020 09:27 (zuletzt bearbeitet: 27.11.2020 09:28)
#15
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@Jennifer

gestern meckerte Emin über kurze Beiträge, also Vooooorsicht hier, möglichst viele Worte, was andere aber nicht machen, bei mir wird unsachlich dazu gemeckert und die haben schon mehr....weniger Beiträge und um die Länge gehts, man kann auch bestens kurze Beiträge schreiben, die können oft klarer sein, seh ich auch so, nur Emin nicht und vornehmlich bei mir.

schöne Tag, gesundheit

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