Haben oder Sein?

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16.08.2023 07:15
avatar  Lynda
#26
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Liebe @Versager77, ich drücke Dich erstmal ganz lieb .

Ich glaube auch, dass manche "direkten/harten" Worte nicht mit böser Absicht geschrieben werden (manchmal leider ungeschickt formuliert sind), sondern einen "wachrütteln" sollen.
Trotzdem allem finde ich, das ist aktuell bei Dir ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Jeden Tag um 3 Uhr aufstehen, die neue Einarbeitungszeit im Job, neue Kollegen + noch Haushalt, die lieben Tieren und dein Mann, der ja jetzt mehrere OPs hinter sich hat - da bleibt kein Platz, um noch andere Baustellen aufzumachen! In dieser Situation hilft nur: aktuell zu Hause nur das Notprogramm machen und irgendwie versuchen, die Einarbeitungszeit mit den langen Wegen zur Arbeit durchzustehen!
Und danach können andere Baustellen aufgenommen werden! Ich würde es auf alle Fälle so machen, aber was für Dich am besten ist, weißt natürlich nur Du

P:S. The Work finde ich vom Ansatz her sehr gut, weil auch einfach, aber wie gesagt alles zu seiner Zeit


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16.08.2023 08:00
avatar  Robin
#27
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Hallo @Sybille,

ich habe mit dem schlichten Unterlassen schwarzer Gedanken ganz hervorragende Erfahrungen gemacht. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich es früher so exzessiv betrieben habe... Es hat mir aber auch nicht geholfen, wenn andere mir gesagt haben, ich soll das lassen. Hinterfragen ist aber m.E. sehr gut. Wir *sind* nicht unsere Gedanken, weißt du! Wir müssen uns also auch nicht an sie klammern. Wenn sie nicht schön sind, darf man die genauso rausschmeißen wie eine olle Vase, die einem jemand geschenkt hat und die man nicht mag.


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16.08.2023 09:37
avatar  Sybille
#28
Sy

Ja, Robin @Miranda , ich weiß. Es ist etwas komplizierter (genauer gesagt ist es sogar furchtbar kompliziert, daher ist schon die Vereinfachung kompliziert)

Ich habe häufiger etwas, was ich "Doppelproblem" getauft habe, ich weiß nicht, wie das im Fachjargon heißt.

Also die Situation, dass ein Problem aus zwei Komponenten besteht, die unterschiedlicher Lösungsansätze bedürfen. Solange mir das nicht klar ist, kann ich JEDEN denkbaren Lösungsansatz probieren - das Problem geht von keinem einzigen Ansatz weg, weil die andere Hälfte noch da ist. Es braucht zwei verschiedene Lösungen gleichzeitig.

Nämlich daraus, dass ALLGEMEINE destruktive Gedanken EIGENTLICH nur dazu dienen, einzelne destruktive Tatsachen / Erinnerungen / Gedanken zu überdecken. Und während der Ansatz für die GEDANKEN "damit aufhören" ist - ist er das für die TATSACHEN eben nicht. Oder anders herum.

Also zum Beispiel.

Ich schäme mich, dass ich lebe. Schäme mich, dass ich dass ich atme, schäme mich, dass ich nicht tot bin. Schäme mich, dass ich so denke, schäme mich, dass ich nicht dankbarer, glücklicher, besser... bin. Ich schäme mich mehr als ich sagen/ erklären... kann.

Schwarze Gedanken, richtig? Solange ich das tue, wird es mir nie besser gehen, stimmt's? - Stimmt.

ABER
Wenn ich das LASSE. Diese Art Gedanken. Die Todesphantasien. Die... die destruktiven Gedanken eben (ich soll hier nicht so plastisch werden, ihr habt selbst genug Phantasie, stimmt's?). Dann kommt alles, ALLES wieder hoch, was ich verdrängt, weggepackt hatte, weil es keine Lösung GAB. Weil ich davon wahnsinnig wurde ständig da drauf zu starren. Weil ich total überfordert war. Und ich schäme mich wieder für die einzelnen Dinge, bis ich sie nicht mehr aushalte. Und wenn ich es nicht mehr aushalte, ist die Frage "Was tun???" bis... und alles zu einem einzigen destruktiven Brei wird, der ... (Wie gesagt. Ihr habt selbst genug Phantasie)

usw.

Ich. (Keine Ahnung ob das klug oder dumm war, es ist die einzige Methode, die ich überhaupt gefunden habe. Ich will sie w-i-r-k-l-i-c-h nicht empfehlen und ich eigne mich nun weiß Gott nicht als Lebensratgeber, bin froh wenn ich über die Runden komme, aber ICH mache das jedenfalls so. Weil es funktioniert. )

Ich versuche daher nicht länger bei den schwarzen Gedanken anzusetzen. Sie sind destruktiv, ich weiß.
Aber sie verdecken an manchen Stellen "nur" die Tatsache, dass ich die Realität unerträglich finde. Was bringt es mich dazu zu zwingen ständig auf unerträgliche Realitäten zu starren? Nix. Weniger als nix, denn es frisst Energie, macht mich müde und verzweifelt.

Ich versuche es daher anders. Es ist nicht so wichtig, was ich da so an Gedanken habe. Die eigentliche FRAGE ist doch, in welche Richtung sich mein Leben entwickelt, während ich so denke. Ob sich was ändert . Und es wird besser. Weil ich. ICH. Es besser mache. Dies ist mein Leben und ich gestalte die Realität. Und je besser die wird. Desto weniger NOTWENDIGKEIT habe ich für solche schwarzen Gedanken.
Sie werden blasser. Und weniger. Und an manchen Punkten und Tagen kommen Bereiche, wo ich sie weglassen kann. Einfach so. Weil sie ÜBERFLÜSSIG geworden sind.
Weil es nicht länger WAHR ist.

"Sie dürfen so nicht denken" sagte meine Therapeutin Nummer was-weiß-ich-wieviel immer. Aber die Wahrheit ist:
Hätte ich es gelassen, wäre ich von der Brücke gesprungen.

Schwarze Gedanken sind ein Ventil. (Also: bei mir!) Und ich halte es für gefährlich Ventile wegzulassen, ohne eine Lösung für das ursprüngliche Problem zu haben. Denn wenn ich ne bessere Idee gehabt hätte... Dann hätte ich es ja direkt besser gemacht. Und wenn ich KEINE bessere Idee habe. Und die am wenigsten schlechte, die ich gefunden habe als zu-destruktiv weglasse - dann ist eine Milchmädchen Rechnung, was übrig bleibt.

Aber ach ... Es kann ja GsD nicht jeder so verrückt sein wie ich... 😉🙋🏼‍♀️


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16.08.2023 10:33
#29
An

@Miranda
Ja, eben. Ich hatte bei meiner Schwester oft den Eindruck, dass sie ganz glücklich und zufrieden ist, da mitten in ihrem Zeugs und den ganzen kuscheligen Plüschtieren zu sitzen, mit ganz vielen Büchern, die sie nie lesen wird, aber mal lesen könnte. So viele Möglichkeiten!
So lange man nicht unglücklich ist damit und niemanden schädigt, ist es OK. Bei ein paar Entrümpelungs-Videos, die ich gesehen habe, war es dann aber doch selbstschädlich wegen der Hygiene: Schimmel, Ratten, verdorbene Lebensmittel...
Ich habe ja ADS und darum neige ich von Natur aus auch zu Chaos, weil mein Gehirn chaotisch ist. Ich empfinde es aber als hilfreich, wenn das Außen gut sortiert ist und mir das bei der Orientierung hilft. Beispielsweise kann ich mich grundsätzlich nie daran erinnern, wo ich es etwas zuletzt hingelegt habe. Wenn aber alles seinen festen Platz ist, wo es hingehört, dann finde ich es dort. Ich hasse Suchen, macht mich ganz aggressiv!
Ja, Zeit-Messie ist meine Schwester außerdem noch. Seufz.


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16.08.2023 12:18 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2023 12:24)
#30
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@Miranda wenn mir jemand unterstellt das die Tiere die hier wohnen leiden und Mitleid brauchen nur weil ich vorhergehende Vermittlungsversuche ...immerhin ist man ja im Tierschutz aktiv 🤦....abgelehnt habe dann ist Schluss. Sorry,aber irgendwann hab selbst ich eine Grenze die keiner überschreiten darf.
Wenn Jennifer jetzt sauer ist weil sie nicht als Retter glänzen kann ( wie ja vorgeschlagen und gewollt) dann ist das ihr Problem und nicht meins. Aber arm ist es schon.


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